Die Suche nach Beschäftigung
Flucht ins Grüne: So verändert Corona die Gartenbranche
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Bau- und Gartenmärkte verbuchten in ganz Deutschland ein gesteigertes Besucheraufkommen. Während noch im Jahr 2019 von den privaten Haushalten im Schnitt 378 Euro jährlich für Gartenprodukte ausgegeben wurden, gehen Schätzungen für 2020 von einer Steigerung um bis zu 15 Prozent aus. Dahinter verbirgt sich zum einen der Wunsch, die Zeit innerhalb der eigenen vier Wände sinnvoll zu verbringen. Die Möglichkeit, Werte zu schaffen, die handwerklichen Fähigkeiten zum Ausdruck zu bringen und damit für Ablenkung zu sorgen, dürfte eine große Rolle gespielt haben.
Gerade jene lang gehegten Projekte, die dann aufgrund von Zeitmangel doch nicht vollendet wurden, konnten durch Corona ein Revival erleben. Dabei konnten sich jene glücklich schätzen, die im Frühjahr die Gelegenheit hatten, in den eigenen Garten zu gehen. Mehr noch als in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wandelte sich dieser für viele zu einem Objekt der Sehnsucht.
Das Homeoffice im Grünen
Zugleich sind die neuen Impulse für die Gartenbranche auch mit den Veränderungen in der Arbeitswelt vernetzt. Immer mehr Arbeitnehmer verbringen zumindest bestimmte Tage ihrer Arbeitswoche im Homeoffice. Besonders dann, wenn bis dato kein eigener Raum zur Verfügung steht, der allein der Arbeit gewidmet werden kann, wird der Garten zu einer wertvollen Alternative. Wer sich zum Beispiel für den Bau eines Gartenhauses entscheidet, hat auf diese Weise die Möglichkeit, einen strikt vom Privatleben abgetrennten Arbeitsplatz im Grünen einzurichten.
Auf diese Weise verstärkte sich auch der Wunsch, eben solche Gartenhäuser auf dem Grundstück zu errichten. Die Nachfrage verlagerte sich derweil von der klassischen Unterbringung von Gartengeräten hin zu einem hübsch eingerichteten zweiten Wohnzimmer im Freien. Unternehmen wie die Gartenhausfabrik, die dafür die notwendigen Teile zur Verfügung stellen, konnten sich über eine wachsende Zielgruppe freuen. Dabei bietet sich den Kunden einerseits die Möglichkeit, die Montage durch die Experten in Anspruch zu nehmen. Wer den Aufbau selbst in die Hände nehmen möchte, der hat damit natürlich die Chance, den Kauf insgesamt noch günstiger ausfallen zu lassen.
Urban Gardening im Trend
Zugleich hat der Garten im Jahr 2020 auch seine anderen Funktionen auf keinen Fall verloren. Nach wie vor sind die Menschen beispielsweise daran interessiert, selbst zu gärtnern. Die zeitweilige Sorge um eine Verknappung frischer Lebensmittel war Auslöser dieses Wunsches. Auch im städtischen Bereich wächst somit die Suche nach Möglichkeiten, um ein eigenes Beet zu bewirtschaften. Einige kleine Firmen konnten sich diese Entwicklung bereits zunutze machen. Gründer, die rechtzeitig in entsprechende Flächen am Rande der Stadt investiert hatten, können diese nun an Interessierte verpachten.
Tatsächlich ist in vielen Ballungsräumen inzwischen viel Glück notwendig, um überhaupt eine eigene Parzelle finden zu können. Zur Alternative wird in dem Fall der eigene Balkon, auf dem in Töpfen oder in einem kleinen Hochbeet angebaut werden kann. Einige Experten gehen davon aus, dass dieser vom Licht der Nachhaltigkeit beschienene Trend auch in den nächsten Jahren erhalten bleiben wird.
Nachfrage nach Immobilien steigt
Die eigentliche Grundlage, die für all diese Aktivitäten vorhanden sein muss, bleibt jedoch die eigene Immobilie. Besonders die stark gestiegenen Preise aus den letzten Jahren sind dafür verantwortlich, dass der Traum vom eigenen Garten längst nicht für jeden wahr werden kann. Besonders schlecht stehen die Chancen in größeren Städten. Jene Häuser, die zumindest Anteile am Garten den einzelnen Wohnungen zuteilen können, sind gefragter denn je.
Besser stehen die Chancen auf dem Land, ein erschwingliches Haus mit Garten zu finden. Der Trend zu mehr Wohnfläche ist aber nicht nur auf die Flucht ins Grüne zurückzuführen. Auf der anderen Seite sorgt das Homeoffice dafür, dass viele Befragte derzeit zu einem zusätzlichen Zimmer tendieren. Aus ihrer Sicht ist damit die Gelegenheit verbunden, Beruf und Privates leichter unter einen Hut bringen zu können. Solange die niedrigen Zinsen anhalten, die eine Finanzierung eher in Reichweite rücken, dürfte sich nichts grundlegendes an dieser Lage in der Immobilienbranche ändern.
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