Der Experte im Erfolgskongress-Interview
Lothar Seiwert: Erfolg stellt sich jeden Tag neu ein
Inhaltsverzeichnis
- Lothar Seiwert, was ist für dich Erfolg?
- Wie startete deine persönliche Erfolgsgeschichte?
- Was waren deine Höhen und Tiefen?
- Was passierte dann?
- Welche Strategien verfolgst du, um langfristig erfolgreich zu sein?
- Wie hilfst du Anderen erfolgreich zu werden?
- Gibt es einen Unterschied zwischen privatem und beruflichem Erfolg? Oder geht beides Hand in Hand?
- Was sind die ultimativen Erfolgstipps eines Lothar Seiwerts?
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Lothar Seiwert, was ist für dich Erfolg?
Erfolg heißt für mich: Zufriedenheit mit der eigenen Leistung, mit dem eigenen Leben. Erfolg ist das Ergebnis steten, geplanten Handelns in einem ausbalancierten Leben – und stellt sich jeden Tag neu ein. Viele Menschen haben Erfolg im Beruf, doch beim Versuch, ein erfülltes Leben zu führen, scheitern sie. Sie hetzen von Termin zu Termin, sprinten auf der Karriereleiter nach oben, häufen um sich Wohlstand an. Und haben trotzdem irgendwann das Gefühl: Das Leben streicht an mir vorbei.
Die Kunst heißt: Loslassen. Weniger äußerer Erfolg bringt oft mehr Glück, wenn du dafür die Möglichkeit gewinnst, dein Leben frei zu gestalten und nur Dinge zu tun, die dir wirklich Spaß machen. Meine Empfehlung ist: Das Beste, worin du immer investieren kannst und sollst, ist in dich selbst. Wenn du nicht selber an dich glaubst, wer dann?
Ich habe Spaß am Erfolg und will zu den Besten und Erfolgreichsten gehören.
Wie startete deine persönliche Erfolgsgeschichte?
Ich arbeitete als Management-Trainer in einem internationalen Konzern. Eines Tages musste am Standort Stuttgart aus betrieblichen Gründen rationalisiert und Mitarbeiter entlassen werden. Ich war der jüngste in unserer Abteilung, der die wenigsten sozialen Gründe hatte nicht gekündigt zu werden und mit der geringsten Betriebszugehörigkeit. Im Betriebsverfassungsgesetz heißt das “betriebsbedingte Kündigung”. So kam es, dass ich zum Personalleiter gerufen wurde und er sagte: „Herr Seiwert, wir können uns nicht vorstellen, wie es hier ohne Sie wäre. Aber wir wollen es ab morgen probieren.“ Nein, das war nur ein Witz. Die Kündigung wurde mir natürlich auf seriöse Weise eröffnet.
Ich war vollkommen geschockt und fühlte mich, als wäre mir der Boden unter den Füßen weggezogen worden. Bei einer anderen Firma anheuern konnte ich dann nicht mehr, denn jeder hätte gefragt: „Warum sind Sie denn dort weg? Das ist doch eine gute Firma. Sie sind doch noch nicht so lange da.“ Also habe ich mich erst einmal als Management-Trainer, Berater und Coach selbstständig gemacht. Speaker bin ich dann später geworden, als ich meinen Engpass – mein Mindset – überwunden hatte, auch vor größeren Gruppen zu sprechen. Dieser Wechsel war aus der Not heraus geboren. Frei nach dem Motto: Wenn dir sonst nichts mehr einfällt, dann wirst du eben Berater, Trainer, Coach.
Ich habe dann meinen Expertenstatus aufgebaut. Damals gab es das Wort Positionierung noch gar nicht. Aber ich habe mich im Grunde positioniert, ohne zu wissen, was das ist. Ich habe mir meine Marktführerschaft als führender Zeitmanagement-Experte entsprechend erarbeitet und dann konsequent ausgebaut.
Was waren deine Höhen und Tiefen?
Ich kann mich noch sehr gut an meinen ersten Auftrag als selbständiger Trainer erinnern. Ich hatte zuvor in einer Unternehmensberatung gearbeitet und dort zwei Chefs. Der eine war ein Bruder Leichtfuß, bei dem war alles ganz easy. Mein anderer Chef war ein knallharter, disziplinierter Hund und hat uns immer dazu verdonnert eine Auftragsbestätigung zu schreiben, wenn wir von einem Kunden kamen. Mir war diese ganze Bürokratie zu viel. Ich hatte das einfach abgelehnt, weil es lästig war.
Bei meinem ersten Auftrag für ein Unternehmen aus der Automobilzulieferindustrie hatte ich deswegen nicht alles schriftlich gemacht, sondern mehr mündlich abgesprochen. Es handelte sich um ein Zeitmanagement-Seminar, bei dem die Teilnehmer mit sehr hochwertigen Time-System-Boxen mit teuren Zeitplan-Büchern ausgestattet wurden. Unter anderem hatten wir besprochen, dass die Boxen von der Firma gekauft werden, wenn sie den Teilnehmern gefallen. Diese waren fleißig dabei, ihre Time-Systeme einzurichten und in Betrieb zu nehmen, bis irgendwann der Geschäftsführer des Unternehmens herein stürmte, fuchsteufelswild wurde und vorwurfsvoll sagte: „Davon weiß ich überhaupt nichts. Das ist mit mir überhaupt nicht abgesprochen.“ Er wollte die Boxen nicht bezahlen, die Teilnehmer hatten diese aber schon in Benutzung.
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Was passierte dann?
Mein eigentlicher Auftraggeber, der Leiter der Personalentwicklung, der unter diesem autoritären Hund zu leiden hatte, jammerte mir hinterher vor, dass ich zwar Recht hatte, er aber aus dem Unternehmen fliegen würde, wenn diese teuren Zeitplan-Systeme bezahlt werden müssten. Das Ganze endete damit, dass ich alles bezahlen musste und unter dem Strich mit plus minus null aus meinem ersten Auftrag rausging. Ich hatte also komplett umsonst gearbeitet und mich sofort an meinen alten Chef erinnert, der mir immer gepredigt hatte: „Sie müssen alles vorher schriftlich fixieren und sich bestätigen lassen.“ Das hatte ich nun teuer gelernt. Oder wie eine alte arabische Lebensweisheit besagt, die dann auch zu einem meiner Grundsätze geworden ist: “Vertraue auf Allah, binde aber dein Kamel fest.” Das heißt, lasse es dir alles Wichtige schriftlich bestätigen.
Welche Strategien verfolgst du, um langfristig erfolgreich zu sein?
Ich wurde ein vielfach preisgekrönter Anwender der EKS, der Engpass-Konzentrierten Strategie (EKS) von Wolfgang Mewes. Zwölf Ordner, über tausend Seiten Fernlehrgang. Mein größtes Learning daraus war, mich immer auf das zu fokussieren, was meine Zielgruppe am meisten daran hindert, erfolgreich zu sein oder mit mir zu wachsen. Das war in diesem Fall die Wirtschaftlichkeit. Verlage veröffentlichen lieber von einem bekannten Autor das 21. oder 22. Buch, als von einem No-Name Autor das erste. So habe ich nie aktiv akquiriert, die Kunden sind einfach auf mich zugekommen: Ich habe mich auf mein Kernthema, das Zeitmanagement, konzentriert, diese Problemlösungskompetenz konsequent ausgeweitet und entsprechend vielfach publiziert. Autorität kommt von “Autor”.
Damals gab es noch kein Internet. So hatte ich meinem Sohn kürzlich ein iPad geschenkt und er sagte begeistert: „Papa, das ist ja cool. Aber wie seid ihr denn früher bloß ins Internet gekommen?“ An die Jüngeren: Leute, es gab damals noch kein Internet! Ich habe angefangen, Bücher zu schreiben. Wenn du ein Buch geschrieben hast, wirst du auch “gebucht”. Deswegen habe ich nicht nur eins oder zwei, sondern rund 50 Bücher und viele tausend Artikel geschrieben und publiziert. Zur Jahrtausendwende 2000 wurde ich zum Beispiel prominent in der Titelstory des FOCUS über Zeitmanagement gefeatured. Der zuständige Redakteur kam auf mich zu und sagte „Herr Seiwert, ich recherchiere seit einem halben Tag. Überall stoße ich immer nur auf Sie. Also müssen Sie der wichtigste und der beste Experte auf diesem Gebiet sein.“ Ich sagte: „Selbstverständlich. Wo Sie Recht haben, haben Sie Recht.“ Und er fragte sodann: „Wann können wir uns treffen?“.
Wie hilfst du Anderen erfolgreich zu werden?
Durch meine zahlreichen Bücher, Hörbücher, Vorträge, Online-Kongresse, Podcast-Interviews sowie insbesondere über meinen Newsletter SEIWERT-TIPP (nur eine Seite!), der seit fast 20 Jahren jede Woche regelmäßig Tipps zu den vier Lebensbereichen Job, Kontakt, Body und Mind gibt.
Gibt es einen Unterschied zwischen privatem und beruflichem Erfolg? Oder geht beides Hand in Hand?
Privater und beruflicher Erfolg gehören unmittelbar zusammen. Für mich bedeutet ganzheitlicher Erfolg eine ausgewogene Balance der vier Lebensbereiche Körper/Gesundheit, Beruf/Job/Finanzen, Sinn/Kultur/Spiritualität und Beziehungen/Soziales/Privates. Ich nenne es auch Work-Love-Balance oder Work-Life-Flow.
Was sind die ultimativen Erfolgstipps eines Lothar Seiwerts?
Konzentriere dich auf deine Stärken, auf eine fest umrissene Zielgruppe und deren brennendsten Probleme und arbeite daran, diese Engpässe besser zu lösen als alle anderen. Wenn du das konsequent und dauerhaft machst, wirst du irgendwann Marktführer, führender Experte und Zielgruppenbesitzer auf deinem Gebiet. Und du kannst deinen Erfolg nicht mehr verhindern!
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Über den Autor
Lisa Goldner
Nach ihrem Abitur 2013 entschied sich Lisa für ein Studium des Journalismus als auch der Unternehmenskommunikation und konnte durch den nahen Praxisbezug ein breit gefächertes Repertoire an Kenntnissen beider Branchen sammeln. Während des Studiums arbeitete sie als Assistenz der Öffentlichkeitsarbeit in einem öffentlich-rechtlichen Kulturbetrieb und erlernte somit auch essenzielle Aufgaben des Eventmanagements. Im Anschluss begann sie in Kiel den Masterstudiengang ”Angewandte Kommunikationswissenschaft“, in dem sie ihre Erfahrungen durch Projekte und wissenschaftliche Arbeiten besonders in den Bereichen Journalismus und Marketing ausbauen konnte. Von Januar 2020 bis Juni 2022 war sie als Volontärin und Junior-Online-Redakteurin für Gründer.de tätig.