Interview mit Benjamin Homann von BeSocial
wachstumsstark. Award 2023: Die BeSocial GmbH setzt auf den Faktor Mensch
Inhaltsverzeichnis
- Benjamin, wie ist das Geschäftskonzept entstanden?
- Welche Produkte bietet ihr konkret an?
- Welche Alleinstellungsmerkmale bietet ihr mit BeSocial?
- Mit welchen Strategien habt ihr BeSocial zum Wachsen gebracht?
- Was sind die Meilensteine, die ihr bisher erreicht habt?
- Wie schafft ihr das, dass eure Mitarbeiter bei euch bleiben?
- Welche Fehler habt ihr bei der Entwicklung von BeSocial rückblickend gemacht?
- Welche Pläne habt ihr für die Zukunft? Wo siehst du BeSocial in 5 Jahren?
- Gehört dazu auch die Expansion in andere Branchen?
- Was bedeutet der wachstumsstark. Award für dich und für die BeSocial GmbH?
- Welche Tipps möchtest du anderen Gründern für ihr Wachstum mit auf den Weg geben?
Gesamtes Inhaltsverzeichnis anzeigen
Benjamin, wie ist das Geschäftskonzept entstanden?
Ich war vorher bei der Funke Mediengruppe und habe dort viel im Online-Marketing gemacht. Mein heutiger Geschäftspartner Serge hat seinen Master gemacht und wir waren zu der Zeit bereits befreundet. In einer Phase, in der man von allen Seiten nur hörte „Du musst das und das digitalisieren“ haben wir uns gewundert. Denn Dinge wie Empathie und Leidenschaft, die unsere Arbeit ausmachen – das kann eine Maschine nicht abdecken. Wir sehen das beispielsweise bei uns im Verkauf: Am Ende kaufen die Menschen ein Gefühl. Deshalb setzen wir bei BeSocial von Anfang an auf den Faktor Mensch in unserem Unternehmen und sind mittlerweile über 70 Personen.
Welche Produkte bietet ihr konkret an?
Wir sind in zwei Bereichen tätig: Zum einen helfen wir Unternehmen, schnell höhere Umsätze zu erzielen. Da sind wir vor allem in der Branche der Möbelhäuser tätig, zu denen bei uns schon über 150 Kunden zählen. Zum anderen sind wir im Bereich Recruiting unterwegs und helfen unseren Kunden aus der Branche, innerhalb von 30 Tagen ihre offenen Stellen zu besetzen.
Dabei schlagen wir aber nicht einfach Leute vor, sondern schauen uns den kompletten Prozess rund um das Recruiting an: Wie sind die Prozesse aktuell gestaltet, wo lassen sie sich vielleicht modernisieren? Welche Anforderungen müssen Bewerber für die Stelle erfüllen? Darüber hinaus übernehmen wir auch die Erstgespräche mit den Kandidaten und filtern hier bereits die vielversprechendsten heraus. Unser Leitsatz dabei lautet: „Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck“, und deshalb motivieren wir die Bewerber in diesem ersten Gespräch, damit sie auch unbedingt bei unserem Kunden arbeiten möchten.
Welche Alleinstellungsmerkmale bietet ihr mit BeSocial?
Auf jeden Fall die bereits genannte Extrameile, dass wir vorab schon die besten Bewerber im Namen unserer Kunden auswählen. So stellen wir beispielsweise im Recruiting sicher, dass der Kunde nur Bewerbungen auf den Tisch bekommt, die ihm auch nützen könnten. Wir entlasten damit also unsere Kunden und bringen ihr Unternehmen voran.
Mit welchen Strategien habt ihr BeSocial zum Wachsen gebracht?
Das Allerwichtigste ist unser Fokus auf ein Thema gewesen. Dazu passt ein altes Sprichwort: „Wer zwei Hasen fangen will, fängt am Ende gar keinen“, das ist ein Fehler, den viele junge Unternehmer machen. Sie lassen sich zu schnell ablenken, haben zu schnell neue Ansätze oder Ideen, die sie verfolgen. Dabei verlieren sie aber den Fokus auf das Wesentliche. Langfristig gesehen ist es aber effektiver, alles auf ein Pferd zu setzen und das richtig gut zu machen.
An unserem Beispiel: Wir haben uns zuerst ausschließlich auf Möbelhäuser konzentriert und uns in dieser Branche so wichtig gemacht, dass inzwischen zahlreiche Möbelhäuser mit uns zusammenarbeiten und zusammenarbeiten wollen. Das hätten wir aber nicht geschafft, wenn wir sofort auch in andere Branchen expandiert wären.
Was sind die Meilensteine, die ihr bisher erreicht habt?
Ein Meilenstein ist, dass wir inzwischen 70 Leute im Unternehmen sind. Das war vor vier Jahren unvorstellbar, denn da saßen wir in meiner ersten Wohnung und haben dort die Pläne gemacht. Begonnen haben wir im Homeoffice, dann kam das erste kleine Büro mit 100 m² Fläche. Knapp zwei Jahre später sind wir in das heutige Bürogebäude gezogen, wo wir 400 m² hatten, und inzwischen haben wir eine weitere Etage dazugewonnen und stehen bei 1.500 m². So lässt sich unser Wachstum sehr gut in Zahlen ausdrücken.
Was mir außerdem persönlich sehr am Herzen liegt: Wir haben die Fluktuation in unserem Unternehmen auf nahezu Null reduziert. Jeder, der bei uns anfängt, bleibt auch bei uns und unsere Mitarbeiter sind sehr zufrieden. Da haben wir vor allem im Jahr 2022 viel richtig gemacht.
Wie schafft ihr das, dass eure Mitarbeiter bei euch bleiben?
Wir hatten kürzlich ein Projekt bei uns, in dem wir Mitarbeiter- und Jobzufriedenheit in den Fokus gestellt haben. Jeder sollte einen Sinn in seinem Tun sehen und das Gefühl bekommen, dass ihre Zufriedenheit im Beruf uns wichtig ist. Solche Faktoren haben wir über vier Monate hinweg in den Fokus gerückt. Man merkt im Alltag, dass alle Spaß haben – selbst an einem Montag sind alle froh, da zu sein.
Welche Fehler habt ihr bei der Entwicklung von BeSocial rückblickend gemacht?
Auch wir haben zwischenzeitlich den Fokus verloren. Als es mit den Möbelhäusern gut lief, wollten wir unsere Arbeitsbereiche schnell ausweiten. Wir haben dann allerdings gemerkt, dass das nicht so schlau war und uns deshalb wieder auf das konzentriert, wo wir Erfolg hatten. Und eines, was mich persönlich viel gelehrt hat, ist, dass ich mich nach einer gewissen Zeit zu sehr auf meine Schwächen konzentriert habe. Als es dann darum ging, Abteilungen zu gründen, Prozesse zu definieren und gewisse Programmierungen zu nutzen, war ich der Meinung, dass ich das auch können müsse.
Ich habe mich zu sehr darauf fokussiert, das hat allerdings meine Freude an der Arbeit gedämpft. Für mich habe ich daraus gelernt, dass ich gewisse Themen zwar grundsätzlich verstehen muss, aber nicht bis ins letzte Detail. Man sollte seine Schwächen nicht außer Acht lassen, aber nur so weit an ihnen arbeiten, dass sie einen nicht behindern. Dann konzentriert man sich wieder auf die Stärken, die einem Spaß machen – und es gibt Mitarbeiter, die genau die unliebsamen Aufgaben gerne erledigen.
Welche Pläne habt ihr für die Zukunft? Wo siehst du BeSocial in 5 Jahren?
Im vergangenen Jahr haben wir ein Fundament für die weitere Entwicklung gelegt. Wir haben unsere Unternehmenskultur entwickelt und den Schwerpunkt auf die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter gelegt. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt gehen. Das Ziel ist definitiv, schnell zu wachsen, die 300-Mitarbeiter-Marke zu erreichen und uns dadurch noch besser aufzustellen. Allerdings ist es schwer, konkrete Pläne fünf Jahre im Voraus zu nennen. Alleine, wenn man bedenkt, wie enorm wir uns in den letzten vier Jahren entwickelt haben, fällt eine Prognose da schwer.
Außerdem engagieren wir uns immer mehr für gemeinnützige Projekte. Wir machen uns derzeit Gedanken, wo wir unterstützen können. Das passt natürlich zu unserem Namen, ist uns aber auch enorm wichtig. Wir sehen es in unserer Verantwortung, auch mal nach links und rechts zu schauen und Bereiche zu finden, in denen wir nützlich sein können.
Gehört dazu auch die Expansion in andere Branchen?
Mittlerweile haben wir den Recruiting-Bereich über die Möbelhäuser-Branche hinaus ausgeweitet. Da wir wissen, wie man Handwerker in dem einen Bereich findet, können wir diese Erfahrungen auf andere Branchen übertragen. So helfen wir auch anderen Unternehmen dabei, die richtigen Mitarbeiter zu finden.
Was bedeutet der wachstumsstark. Award für dich und für die BeSocial GmbH?
Es kam überraschend, aber wir waren sehr erfreut, als die Mitteilung kam, dass wir beim wachstumsstark. Award 2023 nominiert sind. Es ist einfach eine tolle Wertschätzung – nicht nur für die Gründer, sondern für das gesamte Unternehmen mit all seinen Menschen. Eine solche Auszeichnung gilt für Chefs und Mitarbeiter gleichermaßen.
Welche Tipps möchtest du anderen Gründern für ihr Wachstum mit auf den Weg geben?
Konzentriert euch am Anfang auf Bereiche wie Verkauf und Kundengewinnung. Im nächsten Schritt lassen sich dann andere Dinge wie Personalsuche und Marketing besser verfolgen. Es kostet auch Überwindung, Personen einzustellen, aber das sollte man nicht zu lange hinhalten. Als Gründer hat man nicht auf dem Schirm, wie viel Zeit man sich dadurch einspart und an anderen Dingen. Das Ziel muss ja nicht sein, dass ein neuer Mitarbeiter den kompletten Verkaufsprozess übernimmt. Aber wenn er dich in einigen Teilbereichen unterstützen kann, schafft dir das freie Kapazitäten für den Fokus auf andere Dinge.
DU willst deine KI-Skills aufs nächste Level heben?
WIR machen dich bereit für die Revolution
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ!
- Praxisbeispiele – sofort anwendbar für dein Business
- Aktuelle KI-Tools im Check
- Expertentipps für die neusten KI-Technologien
- Case Studies – von E-Mail-Marketing bis Datenanalyse
Ja, ich möchte den Newsletter. Die Einwilligung kann jederzeit im Newsletter widerrufen werden. Datenschutzerklärung.
Über den Autor
Andreas Fricke
Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.