Gründer FAQ: So läuft mit deinem Kredit alles rund
Ansprache potenzieller Kreditgeber: Was sind die Do’s & Dont’s?
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Hier sind einige Tipps, wie du einen Kredit erhalten kannst, um dein neues Unternehmen zu gründen:
Tipp 1: Erstelle einen detaillierten Businessplan
Wenn du zur Finanzierung deines neuen Unternehmens zu einer Bank gehst, wird der Banker wissen wollen wer du bist und worum es dir bei deinem Projekt geht. Deshalb brauchst du einen detaillierten Businessplan. Der Businessplan ist ein sehr wichtiges Dokument für die zukünftige Ausrichtung deines Unternehmens. Wenn du beim Schreiben des Plans einer Vorlage folgst, wird es dir helfen über die Dinge nachzudenken, auf die bei der Entscheidung über einen Kredit geachtet wird. Ein guter Businessplan sollte die folgenden Fragen beantworten:
- Wie wirst du dein Geschäft führen?
- Was ist dein Marketingplan?
- Wie viele Mitarbeiter wirst du haben?
- Was sind die geschäftlichen Herausforderungen, die auf dich zukommen könnten?
- Wie wirst du deine Mittel verwalten?
Businessplan erstellen in 10 Schritten
Schritt 1: Idee, Angebot und die Zielgruppe
Im ersten Kapitel gibst du direkt einen ersten Eindruck davon, wie das Konzept deines Unternehmens aussehen soll. Was ist deine Grundidee? Wie kannst du anderen mit deiner Idee helfen und was genau ist dein Ziel? Das solltest du sehr präzise bestimmen und beschreiben können. Darüber hinaus solltest du dir genau überlegen, wer deine Zielgruppe ist und diese ebenfalls konkret definieren. Damit wird es dir im folgenden Kapitel leichter fallen, eine Marktanalyse anzufertigen.
Schritt 2: Markt und Wettbewerb
Hier geht es darum, sich intensiv mit dem Markt und den Mitbewerbern auseinanderzusetzen. Wie groß ist der Markt? Lohnt es sich hier ein Business zu starten? Mache dir bewusst, welche Wettbewerber du hast. Damit du nicht schon zu Beginn des Markteintritts stark mit diesen zu kämpfen hast, solltest du dir überlegen, was du besser machen kannst. Fertige die Analyse so detailliert wie nur möglich an, um perfekt auf deinen Start ins Business vorbereitet zu sein.
Schritt 3; Visionen und Ziele bestimmen
Besonders wichtig für dich als Unternehmer und für dein restliches Team ist es, genau Ziele und Visionen festzulegen, auf die ihr gemeinsam hinarbeiten könnt. Nur wenn du dieses Ziel einmal mit deinem Team oder deinen Gründern festgelegt hast, ist es dir möglich, die darauf abgestimmten Maßnahmen festzulegen. Sie geben dir eine Richtung vor, auf die eine Strategie aufgebaut werden kann.
Schritte 4: Deine Strategie
Auch die Strategie muss sehr gut durchdacht werden. Schließlich musst du mit ihr zu deinen Zielen gelangen. Hier musst du dir vor allem überlegen, welchen Nutzen dein Unternehmen deinen Kunden bringt. Und wie kannst du diesen Nutzen am besten umsetzen? Überlege dir in jedem Fall eine bessere Strategie als deine Mitbewerber und prüfe, was du besser machen kannst als sie. Auch alternative Strategien können sinnvoll sein, da nie gesagt ist, dass die erste Strategie direkt auf Anhieb funktioniert.
Schritt 5: Marketing
Auch die Strategie muss sehr gut durchdacht werden. Schließlich musst du mit ihr zu deinen Zielen gelangen. Hier musst du dir vor allem überlegen, welchen Nutzen dein Unternehmen deinen Kunden bringt. Und wie kannst du diesen Nutzen am besten umsetzen? Überlege dir in jedem Fall eine bessere Strategie als deine Mitbewerber und prüfe, was du besser machen kannst als sie. Auch alternative Strategien können sinnvoll sein, da nie gesagt ist, dass die erste Strategie direkt auf Anhieb funktioniert.
Schritt 6: Rechtsform und Steuern
Ein sehr unbeliebtes, aber trotzdem sehr wichtiges Thema: Die Wahl der Rechtsform und alles rund um die Steuern. Hier schreibst du nieder, für welche Rechtsform du dich entschieden hast, welche Genehmigungen du für dein Unternehmen brauchst, wie dein Unternehmen heißen soll und alles weitere, was in Richtung Buchhaltung geht.
Schritt 7: Gründerteam und Organisation
In diesem Kapitel gibst du an, wie ihr als Firma organisiert seid. Hast du einen Partner? Wer ist alles in deinem Gründerteam? Hier muss ersichtlich werden, wer für was verantwortlich ist, welche Strukturen ihr noch aufbauen wollt, wer schon alles im Unternehmen tätig ist und wer noch dazu kommt. Auch die Meilensteine, die du mit deinem Unternehmen erreichen willst, werden hier eingetragen.
Schritt 8: Finanzen
Die Finanzen bilden den Hauptteil deines Businessplans und müssen sehr genau berechnet und überprüft werden. Hier solltest du dir möglichst keine Fehler erlauben. Wo steht ihr gerade mit eurem Unternehmen, wie viel Kapital benötigt ihr noch und wann ist der Break-Even-Point geplant? – All das sind wichtige Fragen, die in dem Finanz-Teil berücksichtigt werden müssen. Spätestens hier ist es sinnvoll, ein geeignetes Tool zur Hand zu haben, mit dem sich alles leichter ausrechnen lässt.
Schritt 9: SWOT-Analyse
Nach den ganzen Zahlen folgt anschließend die SWOT-Analyse. SWOT steht für Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats. Hier listest du also die Stärken, Schwächen, Stärken und Risiken deines Unternehmens auf und erklärst diese. Im nächsten Schritt müssen dann Maßnahmen getroffen werden, wie mit den Ergebnissen umgegangen wird, damit die Chancen maximiert und die Risiken minimiert werden können.
Executive Summary
Als letztes Kapitel folgt die Executive Summary, eine aussagekräftige Zusammenfassung deines Businessplans. Hier werden nochmal die wichtigsten Punkte deines Businessplans zusammengefasst, um den Investoren und Banken einen guten Überblick über dein Unternehmen zu geben. Erwähne hier also nochmal die wichtigsten Kernaussagen der Geschäftsidee, deines Teams, der Marktanalyse, der Chancen und Risiken und der Finanzierung.
Tipp 2: Führe deine eigene Recherche durch
Es ist ratsam zunächst einmal sorgfältige Recherchen durchzuführen bevor man Hals über Kopf den Schritt in die Selbstständigkeit wagt. Gute Informationsquellen sind Branchenberichte, Personen, die in dem jeweiligen Geschäftsfeld arbeiten ebenso wie staatliche Statistiken, die dir eine Vorstellung von den Trends und Herausforderungen in der Branche vermitteln. Wenn du recherchierst, zeigst du deinem Bankberater auch, dass du engagiert und bereit bist, für die Erreichung deiner Ziele zu arbeiten.
Tipp 3: Sei bereit eigenes Geld zu investieren
Es wird viel einfacher sein, einen Kredit zu bekommen, wenn du selber Eigenkapital in das Geschäft investiert hast und so eigenes Engagement für dein Unternehmen zeigst. Es wird die Höhe des restlichen benötigten Kapitals reduzieren und auch die Banker insofern beruhigen, als du dein eigenes Geld riskierst. Kredite, die nicht durch Vermögenswerte gesichert sind, erfordern oft eine persönliche Bürgschaft. Das bedeutet, dass deine persönliche Kreditwürdigkeit ein entscheidender Faktor dafür ist, ob du ein Darlehen bekommst oder nicht.
Tipp 4: Behalte dir verschiedene Optionen offen
Solange ein Projekt gut recherchiert ist und die finanziellen Rahmenbedingungen aussichtsreich sind, wird eine Bank eine Finanzierung in Betracht ziehen. Es ist auch ratsam, sich neben dem Bankdarlehen verschiedene andere Finanzierungsmöglichkeiten offen zu halten. Kontaktiere Banken, aber halte auch nach staatlichen Förderungen Ausschau. Evaluiere dann alle Optionen und überlege, welche für deine Vorhaben am besten geeignet sind.
Mit dieser Vorbereitung legst du den Grundbaustein für ein erfolgreiches Gespräch, bei dem du deinen Bankberater überzeugen kannst. Neben der Art und Weise, wie du dich dem potenziellen Kreditgeber präsentierst, sind die Konditionen des Kredits ein wichtiges Thema, mit dem du dich im Voraus befassen sollten.
Beachte daher auch diese sehr häufigen Fehler, die du bei der Aufnahme eines Kredits vermeiden solltest:
Fehler 1: Zu späte Kreditaufnahme
Natürlich wirst du versuchen deine Expansionsprojekte aus dem Cashflow des Unternehmens zu finanzieren. Investitionen mit dem eigenen Mitteln zu bezahlen, kann dein wachsendes Unternehmen jedoch unter unnötigen finanziellen Druck setzen. Du könntest dich plötzlich in einer Situation befinden, in der du schnell Geld leihen musst und dies dann aus einer Position der Schwäche heraus tust. Dabei ist es deutlich schwieriger in einer solchen Position eine Finanzierung zu bekommen, denn wenn ein Banker deine missliche Lage erkennt, assoziiert er diese mit einer schlechten Planung.
Lösung: Erstelle eine Cashflow-Planung für das kommende Jahr, die die monatlichen Zu- und Abflüsse sowie außergewöhnliche Posten, wie geplante Investitionen, berücksichtigt. Gehe dann zu deinem Bankberater und bespreche deine Pläne und deinen Finanzierungsbedarf, damit du die Finanzierung sicherstellen kannst, bevor du sie benötigst.
Fehler 2: Zu wenig Kapital aufnehmen
Es ist sicherlich richtig, dass du vorsichtig sein solltest, wie viel Fremdkapital du aufnimmst. Wenn du jedoch die Kosten für das Projekt zu niedrig ansetzt und dadurch die Finanzierung zu gering ist, kann dein Unternehmen in einen ernsthaften Liquiditätsengpass geraten, wenn unerwartete Ausgaben auftauchen.
Lösung: Erstelle eine Cashflow-Planung für jedes einzelne Projekt, einschließlich optimistischer und pessimistischer Szenarien. Nimm dann genügend Kapital auf, um sicherzustellen, dass dein Projekt ebenso wie ein Puffer für unvorhergesehene Kosten abgedeckt sind.
Fehler 3: Ausschließlich auf den Zinssatz achten
Der Zinssatz deines Kredits ist wichtig, aber er ist bei weitem nicht alles. Andere Faktoren können genauso wichtig und zum Teil sogar noch wichtiger sein. Daher solltest du dir diese Fragen stellen:
- Welche Kreditlaufzeit ist der Kreditgeber bereit zu bieten?
- Welchen Prozentsatz der Kosten ist der Kreditgeber bereit zu finanzieren?
- Wie flexibel ist der Kreditgeber bei den Rückzahlungen? Kannst du beispielsweise saisonal zahlen oder nur für bestimmte Zeiträume Zinsen zahlen?
- Welche Garantien werden von dir im Falle eines Ausfalls verlangt? Musst du persönliche Vermögenswerte verpfänden?
Es gibt qualitative Punkte in einem Kreditvertrag, die du sehr genau durchdenken musst. Manche Unternehmer überfliegen die Kreditbedingungen, weil sie denken, dass es sich nur um juristischen Jargon oder Standardbedingungen handelt, die von allen Kreditgebern verlangt werden. Die Wahrheit ist jedoch , dass sich die Bedingungen von Kreditgeber zu Kreditgeber stark unterscheiden können.
Lösung: Schaue dich unter den Finanzinstituten nach dem attraktivsten Angebot um und bedenke dabei, dass nicht nur der Zinssatz, sondern auch die sonstigen Konditionen wichtig sind.
Fehler 4: Den Kredit zu schnell zurückzahlen
Viele Unternehmer wollen ihre Kredite so schnell wie möglich zurückzahlen, um schuldenfrei zu werden. Auch hier ist es naturgemäß wichtig, dein Darlehen zu tilgen, aber wenn du dies zu schnell tust, kann es deinem Unternehmen schaden. Das Geld, das du für die Tilgung aufwendest, könnte möglicherweise besser in profitable Wachstumsprojekte investiert werden, was eine höhere Rendite verspricht.
Lösung: Vergleiche die prognostizierte Rendite einer Investition mit den Zinsen, die du sparst, wenn du den Kredit schneller als nötig zurückzahlst. Wenn du erwartest, dass du bei einer Investition des Geldes in dein Unternehmen mehr verdienst, solltest du in Betracht ziehen, dein Rückzahlungstempo zu verlangsamen.
Fehler 5: Ungeordnete Buchführung
Es kommt nur allzu oft vor, dass vielbeschäftigte Unternehmer die Buchführung und andere finanzielle Aufgaben vernachlässigen, was schwerwiegende Folgen nach sich zieht. Unordentliche Finanzen können dich im Unklaren darüber lassen, wie es um dein Unternehmen bestellt ist, bis es zu spät ist Korrekturmaßnahmen zu ergreifen. Eine unzureichende Buchführung macht es zudem nahezu unmöglich einen Banker um einen Unternehmenskredit zu bitten, da nicht nur die Dokumentation fehlt, sondern du auch einen Mangel an Managementscharfsinn gezeigt hast.
Lösung: Führe gewissenhaft Buch über deine Finanzen und gib das Geld für einen Steuerberater aus. Ziehe außerdem in Erwägung, dir von einem auf Finanzmanagement spezialisierten Berater helfen zu lassen, um dein Unternehmen auf den richtigen Weg zu bringen.
Fehler 6: Schwache Argumente für den Banker
Du magst zwar sehen, wie viel Sinn dein Projekt macht, aber du wirst nicht weit kommen, wenn du deinen Banker nicht überzeugen kannst, an Bord zu kommen. Viele Unternehmer sind nicht in der Lage, den Businessplan ihres Unternehmens, die bisherigen Leistungen, die Wettbewerbsvorteile und das geplante Projekt klar zu erklären. Das Ergebnis ist ein höfliches „Nein, danke“.
Lösung: Bereite deinen Pitch wie oben angeleitet vor und übe ihn immer wieder. Konzentrieren dich darauf, dein Geschäft und die Verwendung des Kapitals, klar und überzeugend zu erklären. Denke daran, dass ein großer Teil deiner Verkaufsarbeit darin besteht, deinen Banker davon zu überzeugen, dass er Vertrauen in deine Management- und Rückzahlungsfähigkeit hat.
Fehler 7: Abhängigkeit von nur einem Kreditgeber
Eine Beziehung zu nur einem einzigen Finanzinstitut kann deine Möglichkeiten einschränken, besonders wenn dein Unternehmen auf ein Hindernis stößt. Im Falle unerwarteter Komplikationen ist es alles andere als wünschenswert, von lediglich einem Kreditgeber abhängig zu sein. Du solltest deine Kreditbeziehungen genauso diversifizieren, wie du es auch bei deinen Lieferanten, deinen Kundenstamm oder deine persönlichen Investitionen tun würdest.
Lösung: Setze dich daher mit mehreren Kreditgebern zusammen und erwäge die Nutzung verschiedener Institutionen für verschiedene Arten von Finanzierungsprodukten.
Du hast weitere Fragen zum Unternehmenskauf? Die Corporate Finance Mittelstandsberatung GmbH (CF-MB) hilft Startups passende Kapitalgeber zu finden und unterstützt dich bei sämtlichen Herausforderungen rund um das Thema Unternehmensverkauf und Finanzierungsberatung.
Nähere Informationen erhältst du auf www.cf-mb.de
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Über den Autor
Carsten Häming
Carsten Häming, Managing Partner der Corporate Finance Mittelstandsberatung GmbH, verfügt durch seine Tätigkeit in der Corporate Finance Beratung über eine mehrjährige Transaktionserfahrung im deutschsprachigen und internationalen Corporate Finance Markt. Er hat diverse Mandanten bei Finanzierungsrunden, Akquisitionen und Unternehmensverkäufen begleitet. Er war für Startups, Konzerne, für große und mittelständische sowie für öffentliche Unternehmen sowohl auf der Kauf- als auch auf der Verkaufsseite beratend tätig.