Interview mit dem Gründer-Paar eines Lego-Verleihs
Gründer-Geheimnis Bauduu: Der Lego-Verleih für Klein und Groß
Featured image: bauduu.de/ Patrick Zimmermann
Inhaltsverzeichnis
- Phase 1: Ideenfindung
- Phase 2: Planung
- Phase 3: Gründung
-
Phase 4: Wachstum
- Welche Meilensteine habt ihr mit Bauduu schon erreicht?
- Was macht Bauduu so besonders?
- Welche Marketing-Kanäle habt ihr bisher genutzt? Beschreibt bitte, was besonders gut funktioniert hat.
- Welche geheimen Tipps könnt ihr angehenden Gründern geben? Auch bezogen auf Erfolgsstrategien in schwierigen Phasen.
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Lego ist ein Spielzeug, mit dem man fast jeden glücklich machen kann. Egal, ob alt oder jung, groß oder klein, die verschiedenen Sets decken eine große Bandbreite ab. Doch ein Nachteil von Lego ist besonders Eltern bekannt: Die Sets sind in der Anschaffung, je nach Größe, ziemlich teuer. Dagegen kann es passieren, dass die aufgebauten Sets nur als Dekoration dienen und kaum damit gespielt wird. Das Ehepaar Patrick und Lea-Maria Zimmermann haben deshalb eine einfache und kostengünstige Alternative entwickelt: Ihren Lego-Verleih Bauduu. Patrick ist der Geschäftsführer und kommt aus der IT-Branche, während Lea-Maria die kaufmännische Leitung inne hat. 2013 gründeten die beiden Bauduu.
2016 gründeten sie ebenfalls die gGmbH Steinebande, die sich aktiv für die Inklusion von Menschen mit einer Behinderung einsetzt. Bauduu ist mittlerweile ein Teil der Steinebande, bleibt aber im Online-Bereich. Offline gibt es einen inklusiven Lego-Store in Castrop-Rauxel. Rund die Hälfte der Mitarbeiter dort haben eine Behinderung. Die Steinebande gGmbH hat sich Nachhaltigkeit in drei Punkten zur Aufgabe gemacht: Nachhaltigkeit im Arbeitsverhältnis, in der Produktion und in der Ressourcennutzung. Bauduu trägt mit der Lego-Verleih Option einen großen Teil dazu bei.
So funktioniert die Ausleihe bei Bauduu: In einem Abo-Modell mit angemessenen Preisen könnt ihr euch Sets zuschicken lassen. Ihr könnt dabei selbst entscheiden, ob ihr in jedem Monat ein neues Set aufbauen wollt oder ein Set über einen längeren Zeitraum in eurem Besitz bleiben soll. Ein neues Set bekommt ihr aber erst, wenn ihr das bisherige wieder zurückgeschickt habt. Die Preise richten sich nach der Größe der Sets. Inklusive ist dabei immer der Versand und eine Verlustabsicherung, falls Teile kaputt oder verloren gehen. Im Gründer-Geheimnis haben wir mit dem Gründer-Paar gesprochen und sie haben uns von ihrer Reise erzählt.
Phase 1: Ideenfindung
Wie genau entstand die Geschäftsidee für Bauduu?
Unser Kind Tizian hat für sein Leben gerne mit Lego gebaut. Da wir jedoch nur wenig Geld zur Verfügung hatten, haben wir nach einer Alternative zum Kauf gesucht. Da es keinen Lego-Verleih gab, haben wir uns überlegt, diesen selbst zu gründen.
Wie lief die Namensfindung ab? Warum habt ihr euch für Bauduu entschieden?
Tizian hatte nach einer gewissen Zeit keine Lust mehr weiter zu bauen, jedoch wollte er das angefangene Set gerne fertig gebaut haben. Dann hat er immer gesagt: “Bau du weiter”. Daraus entstand der Name Bauduu.
Wie und wann habt ihr erkannt, dass es sich um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Wir haben den Verleih zuerst von zuhause aus angeboten. Zum Teil hatten wir die Sets noch gar nicht vorrätig. Wir sind also mit einem sehr kleinen Risiko gestartet. Das Interesse der Konsumenten war jedoch groß, sodass wir den Schritt gewagt haben, zu gründen.
Phase 2: Planung
Wie habt ihr euch informiert? Wie habt ihr euch bei der Planung unterstützen lassen?
Wir haben uns die Verkaufszahlen von Lego und bereits bestehende Spielzeugverleihe wie ‚Meine Spielzeugkiste‘ angeschaut. Es gab vorher keinen Lego-Verleih in Deutschland, daher konnten wir uns keine vergleichbaren Lego Modelle anschauen.
Wie habt ihr den Businessplan erstellt?
Wir haben uns vor der Gründung den Markt für Lego angeschaut. Das Gründerteam stand fest, weil wir nur als Paar gründen wollten. Wir hatten bereits vorher ein Unternehmen mit einem Freund. Für uns war jedoch immer klar, dass, wenn wir nochmals gründen, wir nur als Ehepaar gründen würden. Wir haben Preise und Margen kalkuliert und diese immer wieder angepasst und überarbeitet. Den Businessplan zu schreiben, war nicht so schwierig. Es war viel schwieriger, eine Bank zu finden, die das Konzept auch finanzieren wollte.
Welche Schritte standen noch an, bis eure Plattform online ging?
Da Patrick aus der IT-Branche kam, haben wir mit ein bisschen Geld und viel Zeit die Internetseite erstellt und sind testweise online gegangen. Wir sind also „einfach“ mal online gegangen. Nachdem wir die ersten Feedbacks seitens der Kunden hatten und es schien, als würde die Dienstleistung angenommen werden, haben wir gegründet.
Phase 3: Gründung
Welche Vorteile bietet ein Online-Business für euch als Gründer?
Man kann mit kleinen Mitteln und relativ wenig Aufwand online gehen. Es benötigt kein großes Lager oder ähnliches. Man kann starten und mit geringem Risiko testen, ob das Produkt oder die Dienstleistung am Markt ankommt.
Gründen wird oftmals als unkompliziert dargestellt, aber wenn ihr zurückblickt: Welche Fehler habt ihr gemacht?
Wir haben sooooo viele Fehler gemacht und aus so vielen Fehlern gelernt. Das Gründen ist einfach, Fehler erkennen nicht. In dem Moment, in dem man eine Entscheidung trifft, ist diese ja „gut und sinnvoll“. Dass diese Entscheidung sich vielleicht im Nachhinein als Fehler herausstellt, ist vorher nicht klar. Dann würden wir diesen Fehler ja bewusst vermeiden.
Phase 4: Wachstum
Welche Meilensteine habt ihr mit Bauduu schon erreicht?
Wir sind mittlerweile nicht nur ein reiner Verleih, sondern auch Händler für Lego. Risikostreuung durch Schaffung verschiedener Einnahmequellen sind für die Stabilität des Unternehmens unerlässlich.
Was macht Bauduu so besonders?
Wir sind ein Familienunternehmen und leben dies auch. Wir haben keine Investoren in unserem Unternehmen und können schalten und walten, wie wir es möchten.
Welche Marketing-Kanäle habt ihr bisher genutzt? Beschreibt bitte, was besonders gut funktioniert hat.
Bisher haben wir die die Standard-Kanäle Google und Facebook genutzt. Daneben sind wir mittlerweile immer aktiver auf Instagram. Facebook hat für uns in den letzten Jahren gut funktioniert. Jetzt bauen wir die Kanäle weiter aus.
Welche geheimen Tipps könnt ihr angehenden Gründern geben? Auch bezogen auf Erfolgsstrategien in schwierigen Phasen.
Immer die Kosten im Blick haben. Es ist einfach, anderer Leute Geld auszugeben, aber das muss auch immer erst organisiert werden. Wenn man sich, so wie wir, nur durch eigene Mittel finanziert, denkt man über jeden Cent zweimal nach. Vielleicht sind wir im Bereich der Spielzeugverleiher aus unseren Anfängen gerade deshalb als einziger übrig.
Patrick und Lea-Maria Zimmermann haben 2013 das Unternehmen Bauduu gegründet.
Über ein Abo-Modell. Anhand dessen kannst du dir jeden Monat ein neues Set zuschicken lassen. Erst wenn du das aktuelle Set zurückgesendet hast, bekommst du ein neues zugesendet. Du kannst ein Set auch längerfristig behalten oder auch käuflich erwerben.
Ja. Mittlerweile ist Bauduu nicht mehr nur ein reiner Verleih-Dienst, sondern neben der Option die geliehenen Sets zu erwerben, kann man auch von vorne herein ein Set erwerben.
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Über den Autor
Lea Minge
Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.