Diese Kosten solltest du bei deiner Gründung mit einplanen

Kosten bei einer Geschäftsgründung – Womit musst du rechnen?

Bei der Gründung eines eigenen Unternehmens hast du viel zu tun und musst an sehr viele Dinge denken. Vor allem musst du dir schon im Vorfeld über die Kosten für eine Firmengründung machen. Je detaillierter du hier planst, umso weniger böse Überraschungen erlebst du später. Welche Kosten musst du in einer guten Finanzplanung mit berücksichtigen? Wir zeigen dir, woran du denken solltest!

Die verschiedenen Kostenarten bei einer Unternehmensgründung

Es gibt verschiedene Arten von Kosten, die im Rahmen einer Unternehmensgründung auf dich zukommen. In Fachkreisen werden sie als Gründungskosten bezeichnet. Zudem musst du die Investitionskosten berücksichtigen. Außerdem wird zwischen variablen und fixen Kosten unterschieden. Diese Trennung ist für die Planung wichtig, denn fixe Kosten tauchen in ganz regelmäßigen Abständen in der gleichen Höhe auf, z. B. die monatliche Miete für Büroräume. Variable Kosten dagegen können in ihrer Höhe schwanken, beispielsweise jährliche Steuernachzahlungen. Auch Investitionskosten (z. B. für neue Maschinen oder Produktionsmaterialien) können von Jahr zu Jahr unterschiedlich hoch sein. Du siehst also, es gilt verschiedene Kosten bei der Planung deiner Existenzgründung zu berücksichtigen.

Die Kosten einer Firmengründung hängen von der Rechtsform ab

Wenn du ein Unternehmen gründen möchtest, ist es notwendig, die optimale Rechtsform für deine Firma zu finden. Je nachdem, ob du ein/eine

  • Einzelunternehmen,
  • Aktiengesellschaft (AG),
  • Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH),
  • Offene Handelsgesellschaft (OH),
  • Kommanditgesellschaft (KG),
  • Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)

gründen oder als eingetragener Kaufmann (e. K.) auftreten möchtest, hat das Auswirkungen auf die Kosten. Bei einer GmbH benötigst du beispielsweise Stammkapital und es fallen für ein Gründungsprotokoll oder einen Gesellschaftervertrag jeweils unterschiedliche Kosten an. Bei einer AG hingegen benötigst du ein Mindestkapital von 50.000 Euro, das dann in Einzelaktien aufgeteilt wird.

Ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf die Gründungskosten ist die Anzahl der Beteiligten. Startest du das Unternehmen ganz alleine, liegt die Hauptlast natürlich bei dir. Holst du andere Leute als gleichberechtigte Geschäftspartner an Bord, werden die Kosten unter euch Partnern aufgeteilt und deine persönliche finanzielle Belastung sinkt.

Was sind Gründungskosten?

Zunächst einmal ist es wichtig für dich zu wissen, dass du die Unternehmensgründungskosten steuerlich als Betriebskosten geltend machen kannst. So bekommst du eventuell zumindest einen Teil der Aufwendungen ersetzt.

Unter dem Begriff „Unternehmensgründungskosten“ werden alle Aufwendungen subsumiert, die du aufbringen musst, um dein Unternehmen offiziell zu starten und es auf eine rechtliche Basis zu stellen. Zu diesen Gründungskosten gehören etwa:

  • Gebühren für Behörden (z. B. Gewerbeanmeldung, Kontoführung),
  • Gerichts- und Notarkosten (z. B. bei Gründung einer GmbH),
  • Provisionen (z. B. Makler),
  • Versicherungsbeiträge (z. B. Sozialversicherung, Unfallversicherung),
  • Kosten für Immobilien (z. B. Büros, Lager, Produktionsstätten),
  • Kosten für Personal (z. B. Mitarbeiter),
  • Investitionskosten (z. B. Möbel),
  • Produktionskosten (z. B. Herstellung deiner Ware).

All diese Kosten für die Unternehmensgründung sind als ein fester Posten innerhalb des erforderlichen Kapitalbedarfs zu sehen. Diesen Bedarf kannst du entweder aus eigenen Mitteln decken oder über Fremdkapital einbringen. In diesem Fall fallen Zinsen für das Darlehen an, das du vermutlich aufnehmen musst. Dabei handelt es sich nicht explizit um Gründungskosten, weil sie aufgrund der Laufzeit des Darlehens über viele Jahre hinweg anfallen werden.

Was sind administrative Kosten?

Zu dieser Kostengruppe zählen Gebühren unter anderem für Anwalt, Anmeldung des Gewerbes und/oder für Patente bzw. Honorare an externe Berater. Zudem gehören in diese Sparte alle Kosten, die sich auf Produkte beziehen, also Entwicklungs-, Design- sowie Materialkosten. Ebenso werden sämtliche Aufwendungen für die Entwicklung einer Unternehmens-Website und das Firmendesign sowie Ausgaben für das Erstellen von Logos, Visitenkarten oder Werbeflyern zu den administrativen Kosten gerechnet.

Welche Posten zählen zu den Bürokosten?

Normalerweise braucht ein Unternehmen eine Firmenadresse sowie die geeigneten Räume zur Erfüllung seiner Tätigkeit. Daher musst du bei der Firmengründung die Bürokosten mit einplanen. Zu diesen zählen vor allem Aufwendungen für die Einrichtung der Büros (z. B. Möbel, Computer) sowie die Kosten für eine adäquate Telefonanlage oder das Einrichten einer gut funktionierenden Internetverbindung. Außerdem werden die Kosten für die Räume (z. B. Mietzahlungen, Mietnebenkosten), Büroausstattung (z. B. Schreibtisch, Aktenschrank), Büromaterialien und Fahrzeuge in diese Kostengruppe einsortiert.

Wie hoch sind die Gründungskosten – zwei Beispiele

Damit du dir ein ungefähres Bild von den Kosten einer Unternehmensgründung machen kannst, zeigen wir dir die Kosten für den Start eines Einzelunternehmens und einer Kapitalgesellschaft auf. Die Beispiele demonstrieren allerdings nur die Aufwendungen während der eigentlichen Gründungsphase.

Kosten für die Gründung eines Einzelunternehmens: Bei der Gründung eines kleinen Unternehmens durch eine Person fallen vergleichsweise wenig Kosten für die notwendigen Schritte an. Falls du dich beraten lässt, musst du mit einem Honorar von etwa 500 Euro rechnen, hinzu kommen noch circa 100 Euro für diverse Genehmigungen. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die eigentliche Gründung des Unternehmens also auf ungefähr 600 Euro.

Kosten für die Gründung einer Kapitalgesellschaft: Planst du mit mehreren Geschäftspartnern die Gründung einer größeren Firma, so fallen deutlich mehr Kosten an als beim Start eines Einzelunternehmens. Wird eine Kapitalgesellschaft gegründet, erhöhen sich die einzelnen Kosten jeweils um die fällige Vorsteuer. Dann musst du mit Notar- und Vertragskosten in Höhe von etwa 5000 Euro sowie rund 1000 Euro Vorsteuer rechnen. Dazu kommen noch 8000 Euro für den sogenannten Gründungsprüfer. Zudem fallen meist Reisekosten an, die in unserem Beispiel mit 1000 Euro plus circa 200 Euro Vorsteuer beziffert werden. Rechnest du alles zusammen, kommst du auf eine Summe von rund 14.000 Euro.

Affiliate Marketing (eBook)

Die Gründungsinvestitionen

Nicht alle Aufwendungen im Rahmen einer Unternehmensgründung gehören in die Kategorie der Gründungskosten. Im Gegensatz zu jener Kostengruppe bilden die sogenannten Gründungsinvestitionen eine ganz eigene Art von Aufwendungen. Sie unterscheiden sich von den Gründungskosten hauptsächlich dadurch, dass sie das eingesetzte Kapital langfristig binden und über mehrere Jahre hinweg abgeschrieben werden. Fachleute bezeichnen sie als „Erstinvestitionen“ bzw. „Errichtungsinvestitionen“, die nicht nur dazu dienen, ein Unternehmen zu errichten und auszustatten, sondern ihm auch eine Innen- und Außenorganisation zu geben, bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen zum ersten Mal ein Produkt verkauft oder eine Dienstleistung angeboten hat. Neben den Gründungsinvestitionen gibt es weitere Arten, die für dein Unternehmen wichtig sind:

  • Erweiterungsinvestitionen (z. B. Vergrößerung der Unternehmenskapazitäten),
  • Rationalisierungsinvestitionen (z. b. Schaffen effizienter Produktionsprozesse),
  • Ersatzinvestitionen (z. B. Austausch von Maschinen)

Zum Zeitpunkt der Unternehmensgründung sind für dich aber vor allem die Erst- beziehungsweise Errichtungsinvestitionen von Bedeutung. Dabei kann es sich um Geld- oder auch Sachinvestitionen handeln.

Fazit zu den Kosten für eine Unternehmensgründung

Wenn du tatsächlich ein Unternehmen gründen möchtest, ist es unbedingt notwendig, vorher einen Finanzierungs- und Kostenplan zu erstellen, in dem sämtliche Kosten des Starts detailliert aufgelistet sind. Je mehr Gründungskosten du mit einplanst, umso mehr Sicherheit gewinnst du für dein Vorhaben. Selbst kleinste Kosten sollten in deiner Rechnung auftauchen, denn viele kleine Aufwendungen ergeben meist auch eine hohe Summe. Vor allem, wenn du einen Teil des benötigten Kapitals über einen Dritten finanzieren möchtest (z. B. Darlehen), musst du einen nachvollziehbaren Finanzierungsplan haben, um den potenziellen Geldgeber zu überzeugen.

Themenseiten

Du brauchst Hilfe bei deiner Gründung?

Wir unterstützen dich bei deinem Vorhaben!

Erhalte ein kostenloses Beratungsgespräch mit einem unserer Experten.

Die besten Artikel & mehr direkt in dein Postfach!




* Ja, ich möchte den Newsletter. Die Einwilligung kann jederzeit im Newsletter widerrufen werden. Datenschutzerklärung.

Über den Autor

Diana tor Horst

Gelernte Zentralheizungs- und Lüftungsbauerin, 4-fache Mutter und seit 2006 im Bereich Online-Marketing tätig. Zusatz-Ausbildung zur Werbetexterin. Spezialisiert auf Text-Erstellung (Print und online) und Onpage/Offpage-Optimierung.

6 Antworten

  1. Danke für den ausführlichen Betrag über die Firmengründung. Das kann ein sehr kompliziertes Prozess sein, deswegen finde ich es gut, dass man sich auch vom Notar beraten lassen kann. Die Kosten für die Beratung für kleine Unternehmen scheinen voll in Ordnung.

  2. Die Beispiele der Gründungskosten sind sehr hilfreich. Die Idee ein Unternehmen zu gründen ist natürlich toll, aber hat man auch genug Kapital`? Nicht nur für die Gründung selber, aber auch für das Produkt?

  3. Mein Cousin möchte ein Unternehmen gründen und hat mich letztens gefragt, welche Kosten er berücksichtigen muss. Danke für die Auflistung möglicher Gründungskosten. Ich denke Kosten wie Gebühren für Behörden oder Provisionen werden schnell vernachlässigt und können in der Summe einen schnell überraschen.

  4. Der Notar meinte, dass auch eine Unternehmensübergabe geplant werden muss. Dergleichen lässt sich nicht innerhalb eines halben Jahres abklären. Für die Übergabe müssen wohl fünf Jahre geplant werden.

  5. Das sind ja einige Kosten die auf einen zu kommen. Man brauch dringend einen Finanzplan um alle kosten abdecken zu können. Bei einer Geschäftsgründung sollte man sich unbedingt einen Notar zur Seite holen. Ein Freund von mir ist gerade dabei sein eigenes Geschäft zu gründen.

  6. Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Geschäftsgründung. Wie viele junge Leute in Berlin, ich und meine Freunde möchten ein Start-Up gründen. Wir sind mit der Businessplanung schon fertig und brauchen jetzt unbedingt ein Notar. Hoffentlich wird das Kosten nicht zu hoch.

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


Sitemap

schliessen