So gibst du mit einer Existenzgründung als Coach dein Fachwissen weiter

Selbstständig machen als Coach: Eine Start-Beratung für Berater

Wer auf einem bestimmten Gebiet über umfangreiche Fachkenntnisse verfügt, mag mit dem Gedanken spielen, sich als Coach selbstständig zu machen. Da erscheint es positiv, dass die Eintrittsbarrieren für eine Karriere als selbstständiger Coach sehr niedrig sind. Dennoch hat längst nicht jeder das Potential, sich als Berater, Mediator oder Supervisor am Markt zu behaupten. Und mit dieser Tätigkeit, selbstständig als Coach, langfristig seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Folgenden erfährst du, welche Hürden es auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu überwinden gilt, wenn du als Coach und damit als Coaching-Dienstleister arbeiten möchtest.

Das Wichtigste zuerst: Coach, Berater oder auch Trainer ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Anders als verwandte und eher klassische Beratungsberufe wie Rechtsanwalt oder Steuerberater ist für eine selbstständige Tätigkeit als Coach also keine Ausbildung erforderlich. Der Job als Coach kann sowohl aus einer Angestellten- als auch aus einer Teilselbstständigen- oder komplett selbstständigen Position heraus ausgeübt werden. Wichtig dabei sind neben fachlichen vor allem auch persönliche Kompetenzen als Coaching-Dienstleiter, wenn du selbstständig als Coach oder Trainer sein möchtest.

Im Artikel beantworten wir folgende Fragen:

Fachwissen aneignen

Wenn du als Coach arbeiten möchtest, kannst du aus einem weitläufigen Bereich auswählen. Dieser umfasst Angebote zur Unterstützung in den verschiedensten Lebens- und Businessbereichen. Die Kosten für ein Coaching können extrem variieren und zwischen 300 Euro und 10.000 Euro liegen. Auch die Arbeitszeit beim selbstständig als Coach arbeiten bemisst sich bei jedem Fall individuell und kann 15 bis 250 Stunden in Anspruch nehmen. Hier ein paar thematische Schwerpunkte, die ein selbstständiger Coach behandeln kann:

  • Burnout-Prävention
  • Führungskompetenz
  • Coaching für Selbstreflexion
  • Arbeitsmethodik
  • Konversationstraining und Verhandlungsführung
  • Coaching für Konfliktmanagement
  • Motivationscoaching
  • Gründerberatung als Coaching-Dienstleiter
  • Charakterentwicklung
  • und als aktueller und lukrativer Trend: KI Beratung

Eine Ausbildung ist auf dem jeweiligen Fachgebiet – wie erwähnt – nicht zwingend notwendig, kann jedoch als entscheidendes Verkaufsargument gelten. Potentiellen Kundinnen und Kunden ist vor allem ein professionelles Auftreten sehr wichtig und fachliche Referenzen können bei einer Selbstständigkeit im Coaching einen besonders kompetenten Eindruck vermitteln. Auftraggeber/innen müssen sich bei dir in guten Händen fühlen, indem sie darauf vertrauen, dass du sie als Profi in privater oder beruflicher Hinsicht weiterbringen kannst. Grundsätzlich gilt: Je besser du dich als Coaching-Dienstleiter präsentierst, desto höher kannst du auch dein Honorar ansetzen, wenn du selbstständig als Coach arbeitest.

Viele größere Unternehmen engagieren am liebsten Coaches mit langjähriger Berufserfahrung. Daher kann es ratsam sein, bereits nebenberuflich eine Weile als Coach zu arbeiten, bevor du dich hauptberuflich selbstständig machst. Zudem setzen die meisten Coachingverbände für den Beitritt ein Mindestalter von 25 Jahren voraus. Die Mitgliedschaft in einem solchen Verband wird bei einem Coaching-Dienstleiter oft als ein Zeichen für Qualität gewertet.

Persönliche Eigenschaften eines selbstständigen Coaches

Wenn du dich als Coach oder Trainer selbstständig machen möchtest, solltest du auch einige persönliche Merkmale dein eigen nennen können. Bei der unmittelbaren Arbeit mit Kundinnen und Kunden sind soziale Kompetenzen von enormem Vorteil. Es gilt schon beim ersten Kontakt einen durchweg positiven Eindruck als Coaching-Dienstleiter zu hinterlassen. Dabei solltest du gleichermaßen professionell wie sympathisch erscheinen, um Lust auf eine gemeinsame Zusammenarbeit zu machen. Die Chemie muss stimmen, wenn du selbstständig als Coach arbeitest!

Unabhängig davon, ob sich deine Beratung auf den privaten oder beruflichen Kontext konzentriert, gilt: die Hauptaufgabe eines Coaches besteht meist darin, Schwachstellen aufzudecken und diese auszubessern. Hierfür ist jede Menge Fingerspitzengefühl erforderlich, denn niemand sieht sich gerne mit harscher Kritik konfrontiert. Während manche lieber offen und direkt mit Problematiken konfrontiert werden, musst du bei anderen Einfühlungsvermögen beweisen. Spaß an der Zusammenarbeit mit Menschen ist dabei eine ganz grundlegende Voraussetzung für Coaching-Dienstleiter.

Neben einer gewinnenden Persönlichkeit und einer guten Portion Charisma sollte jeder Selbstständige zudem über viel Ausdauer und Geduld verfügen. Ein Karriereeinstieg als selbstständiger Coach gelingt nicht im Handumdrehen, sondern verlangt dir einiges ab, wenn du als Coach arbeiten möchtest. Eine gewisse Risikobereitschaft muss ebenso vorhanden sein, wie ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein. Es gilt, sich von Rückschlägen nicht demotivieren zu lassen und Herausforderungen mit dem nötigen positiven Realismus zu begegnen. Oftmals muss für das Erlangen dieser Eigenschaften eine gewisse Lebensreife erreicht werden, denn das alte Motto lautet bei einer Selbstständigkeit für Coaching: „Aus Fehlern kann gelernt werden.“

Businessplan erstellen – Selbstständig als Coach alles planen

Egal, um welchen Beruf es sich handelt – ein aussagekräftiger Businessplan ist stets der erste Schritt zur Selbstständigkeit. Auch für dich ist eine durchdachte Planung das A und O, um dich als Coach selbstständig zu machen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Standort- und Marktanalyse, die viel über die Erfolgsaussichten deiner Existenzgründung verrät. Schätze die Konkurrenzsituation im Umkreis ein, um die richtige Nische für dein Angebot bei der Selbstständigkeit für Coaching zu finden. Zudem musst du eine geeignete Zielgruppe bestimmen, bei der die potentielle Nachfrage für deine Dienste als Coaching-Dienstleiter hoch ist.

Die finanzielle Grundlage für eine Existenzgründung im Coaching

Im nächsten Schritt musst du deine Finanzen planen und realistisch einschätzen, wie viel Startkapital du benötigst. Auch wenn der Stundensatz für einen professionellen Coach mehr als üppig erscheinen mag, musst du mit bestimmten Ausgaben kalkulieren. Gerade in der Anfangsphase kannst du noch nicht mit vielen Einnahmen rechnen, da du dir zuerst einen Namen machen und deinen Kundenstamm ausbauen musst. Das bedeutet Investitionen zum Beispiel für die Erstellung einer individuellen Webseite, wenn du als Coach arbeiten möchtest. Gegebenenfalls auch die Anmietung von Büroräumen sowie der Kauf von technischem Equipment. Hinzu kommen noch laufende Kosten wie Sprit- und Versicherungsgebühren, Telefonrechnungen und Co. Wenn dein Eigenkapital nicht ausreicht, kannst du dich über verschiedene finanzielle Fördermöglichkeiten informieren.

Frühzeitig Spezialisierung festlegen

Um dich als Coach selbstständig zu machen, musst du dich unbedingt auf eine klare Spezialisierung festlegen. Hierfür gilt es, die eigenen Stärken und auch Schwächen zu kennen. Was sind deine Interessen? Auf welchem Gebiet kannst du die meiste Erfahrung vorweisen? Dabei hilft es natürlich, bereits selbst an einigen Coachings für Coaching-Dienstleiter teilgenommen zu haben. Das pure Wissen über ein Thema garantiert allein noch keine Vermittlungskompetenz, wenn du selbstständig als Coach arbeitest.

Auch reicht es nicht, als Spezialisierung lediglich „Burnout-Prävention“ anzugeben, da es hier je nach Beruf und Betroffenem große Abweichungen geben kann. Konkretisiere dich also zum Beispiel auf „Burnout-Prävention für selbstständige Alleinerziehende in der Handwerk-Branche“. Es kann durchaus von Vorteil sein, wenn du dich auch persönlich mit deiner Zielgruppe identifizieren kannst. Somit kannst du aus deinen privaten Erfahrungen schöpfen und entwickelst beim Coachin in der Selbstständigkeit schnell einen direkten Draht zu deinen Kundinnen und Kunden.

Die aktuell heißesten Branchen als Coach oder Berater

Online Coaching

Ein Bereich, der aktuell stark am Wachsen ist, ist das Online-Coaching. Diese Option solltest du unbedingt in Erwägung ziehen, denn sie kann dir den Arbeitsalltag sehr erleichtern und sich zudem finanziell auszahlen. Entwickle also digitale Produkte, wie spezielle Online-Workshops in Form von Videos, Präsentationen und/oder E-Books, die Interessenten einfach herunterladen können. Das erspart dir in der Selbstständigkeit beim Coaching unter anderem lange Anfahrtszeiten als Coaching-Dienstleiter sowie den oft stressigen Terminfindungsprozess, wenn du als Coach arbeiten willst.

KI-Beratung für KMU’s

Daneben ist die aktuell angesagteste Branche die KI-Beratung. Viele Unternehmer und Führungskräfte haben das Potenzial von KI erkannt, aber wissen nicht, wie sie es für sich nutzen sollen. Entscheider haben Angst vor teuren Implementierungen von KI-Lösungen, deren Nutzen sie nicht überschauen können und viele Mitarbeiter sind noch nicht bereit, sich mit KI-basierten Lösungen auseinanderzusetzen. Es werden die falschen Prioritäten gesetzt, die falschen Projekte angegangen oder die falschen Daten erhoben, was am Ende dann tatsächlich einfach nur viel Geld kosten. Als KI-Coach ist es dein Job, den Überblick zu behalten und fundierte Empfehlungen auszusprechen.

Es geht im ersten Schritt nicht darum, aufwendige Machine Learning Algorithmen zu entwerfen, ganz im Gegenteil, aktuell liegen noch viele Potenziale brach, die mit ganz einfachen Tools erschlossen werden können. Vielen Unternehmen ist schon sehr geholfen, wenn sie wissen, wie und mit welchen Tools sie ihren Website-Content 50 Prozent schneller erstellen können (writesonic) oder welche Tools ihnen die besten Captions für Social Media Postings schreiben (z.B. captions.ai) oder womit sie maßgeschneiderte Artikelbilder erstellen können, die perfekt zum Inhalt passen (midjourney).

Gehalt als selbstständiger Coach oder Trainer

Bei einem Stundenlohn von beispielsweise 70 Euro pro Stunde und 10 Kunden, die pro Woche eine Stunde Coaching in Anspruch nehmen, kommt schnell ein Gehalt von mehr als 4.000 Euro pro Monat zusammen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine verlässliche Aussage, denn die Kunden müssen dafür regelmäßig einen Kurs buchen. Außerdem ist auch der Stundenlohn nicht einheitlich geregelt, er kann zwischen 40 und mehr als 100 Euro liegen.

Rechtliche Anforderungen über selbstständige Coaches

Möchtest du dein Vorhaben, dich als Coach selbstständig zu machen, in die Tat umsetzen, führt der erste Gang zum Finanzamt. Dort meldest du deine selbstständige Tätigkeit an, erhältst deine Steuernummer und wirst als Freiberufler oder Werbetreibender eingestuft. Als ersterer genießt du einige steuerliche Vorteile und bist nicht dazu verpflichtet, ein Gewerbe anzumelden. In welche Kategorie du fällst, hängt beim Beruf als Coach unter anderem davon ab, ob du im Rahmen deines Angebots auch eigene Produkte herstellst und/oder verkaufst. Dann musst du dich für eine Rechtform entscheiden, die zu deinem Unternehmen als Coaching-Dienstleiter passt.

Erfolgreiches Marketing beim Coaching

Beim richtigen Marketing geht es darum, Präsenz zu sein und die eigenen Kompetenzen in den Vordergrund zu stellen. Für jeden Coach ist eine gute Auffindbarkeit im Internet heutzutage essentiell. Die meisten potentiellen Auftraggeber/innen erkundigen sich zuerst online nach verschiedenen Angeboten. Positioniere dich also gut, indem du eine professionelle, suchmaschinenoptimierte Webseite erstellst beziehungsweise erstellen lässt. Ein eher veraltetes Mittel ist die Kundenakquise am Telefon. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass du hier auf offene Ohren stößt, ist vorab eine sorgfältige Recherche notwendig.

Du bewegst dich als selbstständiger Coach auch in einer Branche, in der Networking Gold wert ist. Wenn du dir deine ersten Kunden gesichert und mit deiner guten Arbeit überzeugt hast, kann dir das jede Menge Türen öffnen. Gerade im B2B-Bereich sind potentielle Kundinnen und Kunden meist untereinander vernetzt. Und sie vertrauen auf die Empfehlungen ihrer Kolleginnen und Kollegen für Coaching-Dienstleiter. Besorg dir also eigene Visitenkarten und Flyer, damit bei Mund-zu-Mund-Propaganda direkt die richtigen Kontaktdaten weitergegeben werden können.

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Häufige Fragen (FAQ) zum selbstständig machen als Coach

Wie mache ich mich selbstständig als Coach?

Möchtest du dein Vorhaben, dich als Coach selbstständig zu machen, in die Tat umsetzen, führt der erste Gang zum Finanzamt. Dort meldest du deine selbstständige Tätigkeit an, erhältst deine Steuernummer und wirst als Freiberufler oder Werbetreibender eingestuft.

Was verdient ein selbstständiger Coach?

Der Verdienst hängt beim selbstständigen Coach davon ab, wie man sich als Coach positioniert und wie viel Erfahrung man mitbringt. Dabei ist ein Stundenlohn ab 35 Euro bis hin zu Tagessätzen zwischen 1.000 und 2.500 möglich.

Kann ich als Coach arbeiten?

Die Bezeichnung Coach ist tatsächlich nicht geschützt. Deshalb kann sich jeder, auch ohne Ausbildung, als Coach selbstständig machen. Trotzdem bieten sich eine eine fundierte Ausbildung oder der Erwerb eines Zertifikats für den Einstieg an.

Was muss ich machen, um Coach zu werden?

Um dich als Coach selbstständig zu machen, musst du dich unbedingt auf eine klare Spezialisierung festlegen. Hierfür gilt es, die eigenen Stärken und auch Schwächen zu kennen. Was sind deine Interessen? Auf welchem Gebiet kannst du die meiste Erfahrung vorweisen? Dabei hilft es natürlich, bereits selbst an einigen Coachings für Coaching-Dienstleiter teilgenommen zu haben.

Kann man sich als SAP-Berater selbstständig machen?

Ja, als SAP-Berater kannst du dich selbstständig machen, da viele Unternehmen externe Experten für die Implementierung und Optimierung von SAP-Systemen suchen. Wichtig sind fundierte Kenntnisse in SAP-Modulen und Branchenexpertise sowie ein gutes Netzwerk für die Kundengewinnung

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Über den Autor

Autorenprofil: Luisa Färber

Luisa Färber

Luisa macht seit Februar 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de. Hier ist sie immer auf der Suche nach den neusten Startups mit bahnbrechenden Ideen und spannenden Businessmodellen. Ob Nachhaltigkeit, Food oder FinTech – Luisa recherchiert und schreibt über die Unternehmen von morgen! Außerdem ist sie mitverantwortlich für unsere Kooperationen und bringt Gründer.de auch als Marke voran. Ursprünglich kommt sie aus einem kleinen Dorf in Oberfranken und entschied sich nach dem Abitur für ein Studium der Angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau in Thüringen. Nach ihrem Bachelor, in dem sie ihre Leidenschaft für die redaktionelle Arbeit entdeckte, hat es sie nun nach Köln und in die Redaktion von Gründer.de verschlagen.

Hast du noch Fragen?

5 Responses

  1. Schönen guten Tag,

    Ich habe eine Ausbildung zum ganzheitlichen Coach gemacht, kann ich allerdings auch in Beratender Situation sein ? Kann ich das kombinieren?

  2. Guten Tag. Ich bin hauptberuflich Angestellt und möchte als Nebentätigkeit Coachings anbieten. An wen kann ich mich wenden, der mir genau erklärt, wie viel ich im Jahr verdienen darf ( Ich habe gelesen €22.000) wo muss ich das anmelden, was muss ich anmelden, stelle ich Rechnungen ohne Mwst. etc. Ich leben in Hamburg. Herzlichen Dank für ihre Hilfe. Beste Grüße, Olaf Beck.

  3. Ich habe Ihre Unterlagen durchgelesen, weil ich mich gerne als Coach selbständig machen würde.
    Gibt es die Möglichkeit, dass man eine Beratung bekommt, wie man vorgehen muß ohne, dass man sich durch die ganzen Links durchstöbern muss.

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