Hier gibt es einige Auflagen, die es zu beachten gilt
Selbstständig machen als Erzieherin mit strengen Voraussetzungen
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Inhaltsverzeichnis
- Voraussetzungen für das Selbstständig machen als Erzieherin
- Die Anforderungen an die Räumlichkeiten
- Das Konzept im Businessplan festhalten
- Wichtige Anmeldungen für das Selbstständig machen als Erzieherin
- Versicherungen als Erzieherin
- Verdienst als selbstständige Erzieherin
- Fazit
- Häufige Fragen (FAQ) zum Selbstständig machen als Erzieherin
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Voraussetzungen für das Selbstständig machen als Erzieherin
Nur Spaß an der Beschäftigung mit Kindern zu haben reicht nicht aus, um sich als Erzieherin selbstständig zu machen. Der Staat gibt hier einige Regelungen vor, die man bei einer Selbstständigkeit dieser Art beachten muss:
- Ausbildung als Erzieherin, Sozialpädagoge oder Tagesmutter
- geeignete Räumlichkeiten
- hohes Organisationstalent
- guter Umgang mit Stress
- Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten
Zudem muss man vor Beginn der Selbstständigkeit eine spezielle Ausbildung nachweisen. In 160 Unterrichtsstunden bekommt man dann eine pädagogische Qualifizierung, die einen auf die Tätigkeit vorbereitet. Dazu gehört beispielsweise ein Erste-Hilfe-Kurs. Welche Inhalte genau vermittelt werden und wie viel diese Qualifikation kostet, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Im Schnitt befinden sich die Kosten aber im niedrigen dreistelligen Bereich.
Zudem muss man als Tagesmutter eine Pflegeerlaubnis haben, um sich selbstständig um die Kinderbetreuung kümmern zu dürfen. Diese bekommt man vom zuständigen Jugendamt. Auch hier gibt es bestimmte Voraussetzungen, die du als Erzieherin erfüllen musst:
- Die angebotene Betreuung muss vergütet werden.
- Die Arbeitszeit beträgt mehr als 15 Stunden die Woche und ist auf mindestens drei Monate ausgelegt.
- Die Betreuung findet außerhalb der elterlichen Wohnräume statt.
- Es werden bis zu fünf Kinder betreut.
- Es muss eine Eignungsfeststellung durchlaufen werden.
- Ein polizeiliches Führungszeugnis muss vorgezeigt werden.
- Man braucht ein Attest, dass man gesund ist.
- Oft ist auch eine Schufa-Auskunft notwendig.
Mit einer solchen Pflegeerlaubnis darfst du dann fünf Jahre lang bis zu fünf Kinder betreuen. Willst du diese dann verlängern oder mehr Kinder betreuen, brauchst du eine pädagogische Ausbildung, wie Erzieherin oder Kinderpflegerin.
Die Anforderungen an die Räumlichkeiten
Auch die Räumlichkeiten, in denen die Kinder betreut werden, müssen bestimmte Anforderungen erfüllen. Sie müssen funktional sein und strengen Regelungen entsprechen, die auch hier wieder von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein können. Hier steht dir das zuständige Jugendamt beratend zur Seite und gibt dir entsprechende Tipps, wenn du dich als Erzieherin selbstständig machen möchtest. Trotzdem gibt es einige Punkte, die du vor einer Begutachtung durch das Jugendamt abklären solltest:
- Räumlichkeiten für Bewegung, Spiele und Ruhemöglichkeiten
- Absicherung von möglichen Gefahren wie Steckdosen und scharfen Kanten
- ausreichend Hochstühle und Sitzmöglichkeiten für gemeinsames Essen
- Beschäftigungsmaterialien die zur Entwicklung der Kinder beitragen
- Wickeltisch, wenn Kinder unter drei Jahren betreut werden
- Wald, Park und Spielplätze in erreichbarer Nähe oder einen eigenen Garten
Das Jugendamt prüft aber nicht unbedingt nur im Rahmen des Genehmigungsverfahrens die Betreuungsräumlichkeiten. Du solltest immer mit einem unerwarteten Besuch eines Mitarbeiters des Jugendamtes rechnen.
Das Konzept im Businessplan festhalten
Hast du die wichtigsten Rahmenbedingungen für das Selbstständig machen als Erzieherin abgeklärt, geht es nun darum, dir ein Konzept zu überlegen. Natürlich scheint das im ersten Moment nicht wirklich notwendig zu sein. Schließlich willst du ja nur Kinder betreuen. Allerdings geht es hier auch darum, die Eltern zu überzeugen, ihr Kind bei dir abzugeben und nicht bei einem großen Kindergarten. Daher solltest du dir überlegen, wie genau deine Betreuungsleistung aussehen soll. Das können beispielsweise folgende sein:
- pädagogische Konzepte
- Betreuungszeiten abgestimmt auf die Eltern
- Essensmöglichkeiten
- motorische und kognitive Förderungsmöglichkeiten
- Nähe zu den Familien
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Wichtige Anmeldungen für das Selbstständig machen als Erzieherin
Wenn du dich als Erzieherin selbstständig machen willst, bist du dazu verpflichtet, das Jugendamt über wichtige Ereignisse und Entwicklungen zu informieren, die das Wohl der Kinder beeinträchtigen können.
Ansonsten ist es wichtig, dass du eine Steuernummer bekommst, damit du deinen Verdienst auch abrechnen kannst. Zudem musst du ab einem Verdienst von 22.000 Euro im Jahr die Umsatzsteuer abführen. Bleibst du mit deinen Einnahmen unter dieser Grenze kannst du dir die Kleinunternehmerregelung zu Nutze machen. Um die Umsatzsteuer abführen zu können, musst du eine Umsatzsteuer-ID beim Finanzamt beantragen. Da die Einnahmen als Erzieherin aus einer freiberuflichen Tätigkeit stammen, musst du hierfür kein Gewerbe anmelden.
Versicherungen als Erzieherin
Auch Versicherungen sind als Erzieherin enorm wichtig. Wenn du als Erzieherin Tagesmutter werden möchtest, musst du sogar eine spezielle Haftpflichtversicherung vorweisen, die man extra für diesen Berufsstand abschließen kann. Dieser Versicherung tritt dann in Kraft, wenn Eltern Schadensersatzansprüche geltend machen, sollte ein Kind unter deiner Beaufsichtigung verletzt werden. Das kann durch eine Fahrlässigkeit passieren, beispielsweise beim Spielen, kommt aber in der Regel selten vor. Trotzdem sollte man sich als Erzieher hier absichern, da diese Schadensersatzansprüche schon mal bei 10.000 Euro oder mehr liegen können. Dieser Versicherung ist deswegen gesetzlich vorgeschrieben, weil sie die Existenz einer Erzieherin gefährden können.
Sollte man sich als Erzieherin selbstständig machen empfiehlt sich zudem eine Kranken– und Pflegeversicherung. Die Hälfte dieser Beiträge erstattet dabei das zuständige Jugendamt. Wer verheiratet ist, kann unter bestimmten Voraussetzungen über den Ehepartner familienversichert sein, darf aber bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten.
Ebenso sind Erzieherinnen rentenversicherungspflichtig, wenn ihre Einkünfte nach Abzug der Betriebsausgabenpauschale 400 Euro im Monat pro Kind überschreiten. Falls man als selbstständige Erzieherin während der Arbeit einen Unfall hat, ist man gesetzlich über die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege versichert. Dort muss man sich aber zunächst vorher selbst anmelden. Die Beiträge übernimmt dabei auch das Jugendamt.
Verdienst als selbstständige Erzieherin
Wie viel man genau als selbstständige Erzieherin verdient, lässt sich schwer pauschal sagen, da dies von Region zu Region unterschiedlich ist. Nach offiziellen Zahlen liegt der Verdienst pro Stunde und Kind zwischen 3 und 7 Euro. Der Tagesmütterverband empfiehlt 5,50 Euro pro Stunde. Das klingt erstmal wenig, rechnet man das jedoch hoch, ergibt das bei 35 Stunden pro Woche zu je fünf Euro insgesamt 700 Euro pro Kind. Betreut man also mehrere Kinder, kommt da schon ein guter Beitrag zusammen.
Fazit
Wer sich als Erzieherin selbstständig machen möchte, muss zuvor sicherstellen, dass er das auch gewährleisten kann. Da es sich hierbei um die Betreuung von Kindern handelt, gibt es hier strenge Auflagen, die es zu beachten gibt. Vor allem was die entsprechende Ausbildung angeht, sollte man sich vorher sehr genau informieren, was in welchem Bundesland gefordert ist, um als Erzieher tätig zu sein. Sollte das alles geklärt sein, kann man mit dieser Selbstständigkeit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten und dem Mangel an Kita-Plätzen entgegenwirken.
Häufige Fragen (FAQ) zum Selbstständig machen als Erzieherin
Der Staat gibt hier einige Regelungen vor, die man bei einer Selbstständigkeit beachten muss:
1. Ausbildung als Erzieherin, Sozialpädagoge oder Tagesmutter
2. geeignete Räumlichkeiten
3. hohes Organisationstalent
4. guter Umgang mit Stress
5. Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten
1. Räumlichkeiten für Bewegung, Spiele und Ruhemöglichkeiten
2. Absicherung von möglichen Gefahren, wie Steckdosen und scharfe Kanten
3. ausreichend Hochstühle und Sitzmöglichkeiten für gemeinsames Essen
4. Beschäftigungsmaterialien die zur Entwicklung der Kinder beitragen
5. Wickeltisch, wenn Kinder unter drei Jahren betreut werden
6. Wald, Park und Spielplätze in erreichbarer Nähe oder einen eigenen Garten
Wie viel man genau als selbstständige Erzieherin verdient, lässt sich schwer pauschal sagen, da dies von Region zu Region unterschiedlich ist. Nach offiziellen Zahlen liegt der Verdienst pro Stunde und Kind zwischen 3 und 7 Euro. Der Tagesmütterverband empfiehlt 5,50 Euro pro Stunde. Das klingt erstmal wenig, rechnet man das jedoch hoch, ergibt das bei 35 Stunden pro Woche zu je fünf Euro, 700 Euro pro Kind. Betreut man also mehrere Kinder, kommt da schon ein guter Beitrag zusammen.
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Über den Autor
Andreas Fricke
Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.
Eine Antwort
Sehr geehrte Frau Leonie Schmidt,
ich fand ihren Artikel wirklich hilfreich und frage mich nun ist ein Startkapital für das Eröffnen einer Kita notwendig und wenn ja wie hoch muss das Start- Eigenkapitral sein?
Liebe Grüße
Sandra Schmitz