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Nachhaltiges Banking neu gedacht

Gründer-Geheimnis Tomorrow: Wie Banking nachhaltig wird

Wie kann Banking nachhaltig sein und gleichzeitig begeistern? Tomorrow zeigt, wie es gelingt. Mit visionären Ideen, innovativer Technologie und einem Fokus auf Nachhaltigkeit stellt das Startup die Finanzbranche auf den Kopf. Co-Gründer & Co-CEO Jakob Berndt verrät dir, wie Tomorrow Kunden gewinnt, Meilensteine ​​erreicht und sich gegen Greenwashing behauptet.

Tomorrow steht für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Art des Bankings. Seit der Gründung 2018 setzt das Unternehmen auf transparente Finanzprodukte, die Umwelt und Gesellschaft positiv beeinflussen. Mit innovativen Girokonten und einem Investmentfonds, der sich am Pariser Klimaabkommen orientiert, zählt Tomorrow zu den Vorreitern im Bereich nachhaltiger Finanzen. Über 100.000 Kund*innen und die größte Crowdinvesting-Community Europas vertrauen bereits auf diese Vision.

Jakob Berndt, Co-Gründer und Co-CEO, bringt jahrelange Erfahrung aus der Gründung von Social Businesses mit. Mit seiner Leidenschaft für nachhaltige Projekte prägt er die Mission von Tomorrow entscheidend. Im Interview teilt er spannende Einblicke über die Gründung, Herausforderungen und Erfolge des Startups.

Idee und Gründung

Wie genau entstand die Geschäftsidee für Tomorrow ? Beschreibt bitte den genauen Moment.

Die Idee für Tomorrow entstand 2017, als mein Co-Founder Inas für seine neugeborene Tochter Geld anlegen wollte.

Dabei stieß er auf ein Dilemma: Das Geld würde für sie bereit liegen, es würde, wenn es gut liefe, mehr werden, aber es würde gleichzeitig ihre Zukunft auf diesem Planeten zerstören. Denn die Produkte herkömmlicher Banken finanzieren Industrien und Branchen, die vielleicht lukrativ, aber nicht zukunftsfähig sind  – Kohlekraft, Massentierhaltung, fossile Brennstoffe. 

Statt den einfachen Weg zu gehen und das Geld einfach unter der Matratze zu sammeln, entschied Inas sich für den Mutigen. Er wollte selbst eine Lösung schaffen. Dafür hat er Michael und mich überzeugt und bald darauf haben wir dann tatsächlich Tomorrow gegründet – und uns in das Haifischbecken der Finanzbranche geworfen.

Wie lief die Namensfindung ab? Warum habt ihr euch für “Tomorrow” entschieden?

Ich würde den Prozess der Namensfindung mal als kreativ beschreiben – und vermutlich weniger formell, als in der Finanzbranche gängig. 

Angefangen haben wir unter dem Arbeitstitel “Goodfolio”, damals noch mit Fokus auf Investprodukten. Als wir uns dann mehr in Richtung Banking entwickelten, haben wir kurzerhand eine kleine Gruppe von Freund*innen und Kolleg*innen zur gemeinsamen Namensfindung eingeladen. Wir saßen zusammen, haben wild herumgesponnen, Ideen auf ein Whiteboard geschrieben – und hatten am Ende einige kreative, teils auch lustige, Ideen. Am Ende des Abends stellten Inas, Michael und ich beim Blick auf die Liste der Favoriten dann aber fest: So richtig glücklich sind wir mit keinem der Namen.

Am nächsten Tag, mit klarem Kopf, haben wir drei uns die Liste noch einmal angeschaut, dieses Mal alle Ideen und nicht nur die Favoriten. Und da fiel uns ein Name ins Auge, der es am Vorabend nicht unter die Favoriten geschafft hatte: Tomorrow. 

Tomorrow hatte die Weite, die Zukunftsvision, die wir suchten und drückte genau das aus, wofür wir angetreten sind: A better Tomorrow for everyone. 

Wie ging es dann weiter? Was waren die nächsten Schritte?

Ausgehend von der Motivation hinter der Gründung haben wir uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Wir wollen nachhaltiges Banking in der Mitte der Gesellschaft verankern. Das Problem: Kaum jemandem war bei unserer Gründung in 2018 klar, wie Banking überhaupt nachhaltig sein kann. Deshalb haben wir uns von Anfang an neben der Entwicklung eines nachhaltigen Finanzproduktes auch auf die Nutzer*innenfreundlichkeit und auf edukativen Content zur Aufklärung über die Bedeutung von nachhaltigen Finanzen fokussiert. 

Neun Monate nach Gründung, ambitionierten Zielen und einer Beta-Phase, mit freiwillige Tester*innen, war es dann soweit: Im November 2018 haben wir das erste Tomorrow-Konto gelauncht. Herzstück des Kontos war damals schon die Tomorrow App, über die Kund*innen ganz einfach und von überall ihre Finanzen organisieren und ihren Impact einsehen können. 

Die Branche 

Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum habt ihr euch für diesen Bereich entschieden?

Das Marktpotenzial ist enorm: In Europa gibt es über 84 Millionen Menschen, die Interesse an nachhaltigen Banken haben und bisher sind nur rund 3,8 Millionen Menschen heute schon Kund*innen bei nachhaltigen Banken. Und das Interesse wächst: Umfragen zeigen, dass Nachhaltigkeit für 44 Prozent der Menschen weltweit ein wichtiges bis sehr wichtiges Kriterium bei Finanzdienstleistungen ist, 67 Prozent wünschen sich mehr Nachhaltigkeitsengagement von ihrer Bank.

Wie wichtig ist es, über das Thema Nachhaltigkeit im Banking zu sprechen?

Seit 2018 hat sich zwar viel getan, aber auch heute wissen bei weitem noch nicht alle Menschen um die Bedeutung nachhaltiger Finanzen. Dabei hat die Finanzindustrie eine Schlüsselrolle in der Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und damit auch zu einer lebenswerten Zukunft. Denn: Als zentrale Geldgeber und Finanzintermediäre haben sie einen erheblichen Einfluss darauf, welche Projekte und Unternehmen finanziert werden. Durch die gezielte Förderung nachhaltiger Vorhaben können Banken den Wandel aktiv mitgestalten.

Herkömmliche Banken investieren nach wie vor in Industrien, die alles andere als nachhaltig sind: Rüstung, Massentierhaltung oder Kohlekraft sind Wirtschaftszweige, die von den Investitionen großer Banken profitieren. Auch der Umgang mit Finanzen innerhalb des Bankensektors selbst ist wenig nachhaltig, dafür ist der Cum-Ex-Skandal ein gutes Beispiel. Es gibt ein paar Banken, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet haben und nach ökologischen Standards handeln – die meisten großen Banken halten aber an ihren dunklen Geschäften fest. 

Wie in allen Branchen, ist KI natürlich auch bei uns grade ein aktuelles Thema. Zudem tut sich aktuell viel im Feld der nachhaltige Finanzen: Das Thema gewinnt stark an Relevanz und bekommt von Politik, Wirtschaft und Endverbraucher*innen mehr Aufmerksamkeit. Politisch ist die Branche damit aktuell mehr denn je geprägt von Regulatorik und politischen Entscheidungen. Gleichzeitig sehen wir immer mehr als nachhaltig beworbene Finanzprodukte bei einem steigenden Bewusstsein von Kund*innen. 

Dieses Interesse der Kund*innen bringt (leider!) auch einen negativen Trend mit sich: Greenwashing. Es kommt immer öfter vor, dass Unternehmen sich mit nachhaltigen Versprechen schmücken und dabei tief in den Topf mit grüner Farbe greifen – von echtem Impact ist da nicht immer etwas spürbar. 

Welche Meilensteine habt ihr mit Tomorrow schon erreicht?

In den letzten sechs Jahren haben wir mit Tomorrow einige bedeutende Meilensteine erreicht, drei meiner präsentesten: 

  1. Als wir die Marke von 100.000 Kund*innen überschritten haben.
  2. Unsere drei Crowdinvesting-Kampagnen – die uns mit rund 10.000 Investorinnen und über 14 Millionen Euro zu dem Unternehmen mit der höchsten Anzahl an privaten Crowdinvestor*innen in Deutschland gemacht haben. 
  3. Letztes Jahr haben wir den German Brand Award als Startup of the Year gewonnen – insbesondere für mich als Markenverantworlicher nicht nur eine Bestätigung unserer Arbeit an der Marke “Tomorrow”, sondern auch für unser Engagement für nachhaltige Finanzen.

Was macht Tomorrow so besonders? Wie grenzt ihr euch von der Konkurrenz ab?

Wir sind der einzige Anbieter in Deutschland, der konsequente Nachhaltigkeit mit mobilem Banking vereint. Nachhaltige Bankinganbieter gab es zwar auch vor Tomorrow, das Thema war und ist allerdings immer noch ein Nischenthema und wenig nutzer*innenfreundlich. Mit Tomorrow bieten wir kompromisslos gutes Banking – gut für unsere Kund*innen und die Welt, in der wir alle leben. 

Alltag

Auf was in eurem (Arbeits-)Alltag könnt ihr nicht verzichten?

Ganz profan: Das Team, auf das könnte ich nie verzichten. Bei Tomorrow bin ich jeden Tag von so vielen begeisterten und schlauen Köpfen umgeben. Ohne das Team wäre diese wilde Idee “Wir revolutionieren die Finanzbranche” nicht möglich und würde auch viel weniger Spaß machen. 

Hast du einen spannenden Tipp für angehende Gründer?

Ich habe meinen Werdegang in einer Werbeagentur gestartet, dann aber gemerkt: Mir fehlt bei meinem Tun der Sinn, der Mehrwert – also das, was wir heute als “Purpose” bezeichnen. Wir brauchen mehr Gründer*innen, die mit ihrem Geschäftsmodell eine gesellschaftspolitische Problemstellung adressieren und zu deren Lösung beitragen. Was für tolle Produkte und starke Marken bei diesem Ansatz herauskommen, sehe ich z.B. beim Austausch mit den anderen Gründer*innen bei “Startups for Tomorrow”, einem Zusammenschluss von nachhaltigen Jungunternehmen. 

Mein Tipp ist also: Denke von gesellschaftlichen Problemstellungen aus und frage dich: Wie kann ich meinen Beitrag zur Demokratiestärkung, für mehr Diversität, für den Artenschutz, zur Ressourcenschonung, für Gleichberechtigung, für Zugang zu Gesundheit oder eben für den Bereich, der dir am Herzen liegt, leisten?

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Über den Autor

Autorenprofil: Jana Blümler

Jana Blümler

Jana ist seit Juni 2024 als Junior Content Managerin in der Redaktion bei Gründer.de tätig. Hier berichtet sie über spannende, aktuelle Business Cases zu den Themenbereichen Künstliche Intelligenz, Digitale Geschäftsmodelle und Online Marketing. Mit ihrem Bachelorstudium im Medien- und Eventmanagement und einem Masterabschluss im Kommunikations- und Marktmanagement bringt sie ihre fundierten und praxisnahen Kenntnisse in die redaktionelle Arbeit ein. Ihre Leidenschaft für Digitales Marketing und ihr marktwirtschaftliches Verständnis ermöglichen es ihr, immer über die neusten Trends und Business Cases auf dem Laufenden zu sein.

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