Gründer FAQ: 4 Führungsstile im Vergleich
Führungsstile: Wie führe ich mein Unternehmen richtig?
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Inhaltsverzeichnis
- Führung im Wandel der Zeit
- 1. Der Commander
- 2. Der Communicator
- 3. Der Collaborator
- 4. Der Co-Creator
- Motivation: Jeder Führungstyp muss sie beherrschen
- Fazit: Den richtigen Führungsstil gibt es nicht
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Führung im Wandel der Zeit
Früher mussten Mitarbeiter im Büro anwesend sein. Dort nahmen sie ihre Anweisungen entgegen, erfüllten ihre Aufgaben, und am Ende war das Projekt ein Erfolg (oder auch nicht). Der Vorgesetzte hatte seine Angestellten ständig im Blick und konnte sie direkt anleiten. Doch heute können wir von überall aus arbeiten. Durch die zunehmende Digitalisierung ist es nur noch in wenigen Branchen notwendig, dass du direkt vor Ort bist. Immer mehr geschieht online: Du kannst das Kundenprojekt im Büro, im Café an der Ecke oder im Schlafanzug im Homeoffice bearbeiten. Doch das heißt auch, dass moderne Führung sich an diese Möglichkeiten anpassen muss.
Wer heute auf Methoden besteht, die vor 50 Jahren funktioniert haben, verpasst viele Chancen und demotiviert seine Mitarbeiter. Gleichzeitig wird das Führen von Teams nicht komplett neu erfunden. Im Grunde sind es noch immer dieselben Führungsstile, die es gibt. Aber sie können – und sollten – heute auf ganz andere Mittel zurückgreifen, um erfolgreich zu sein. Wir stellen dir nun vier Führungsstile vor, die alle unterschiedliche Ausprägungen aufweisen.
1. Der Commander
Dieser Führungsstil ist stark und sehr pragmatisch orientiert. Dieser Anführer definiert das Ziel und gibt Anweisungen, wie sein Team die Ziele erreichen soll. Typischerweise begegnet man diesen Anführern in Branchen, die viel mit Maschinen arbeiten oder in denen Mitarbeiter einfache Aufgaben ausführen. Doch die Stärken des Commanders liegen darin, dass sie für Autorität und Verantwortung stehen. Dieser Führungsstil verbindet eine direkte und deutliche Führung mit der Einbindung einzelner Teammitglieder, indem Aufgaben zugewiesen werden. Dies ist dann relevant, wenn Prozesse organisiert und der Einsatz von Ressourcen geplant werden muss. Müssen Entscheidungen getroffen werden – gerade auch unbequeme – brauchen Teamführer diese Eigenschaften des Commanders. An seine Grenzen stößt dieser Führungsstil in Teams oder im Umgang mit Kunden, wenn diese Einfluss auf Entwicklungen nehmen wollen. Gerade in kreativen Branchen hängt der Erfolg von Projekten davon ab, dass die Teammitglieder eigene Ideen einbringen und umsetzen können.
2. Der Communicator
Über zwei Drittel der Führungspersonen schrecken davor zurück, mit ihren Mitarbeitern zu reden. Und das ist fatal: Eine gute Zusammenarbeit kann nur funktionieren, wenn die Kommunikation klappt. Gibt es hier Probleme, sind Missverständnisse und Konflikte vorprogrammiert. Und der Führungsstil des Communicators setzt genau hier an. Er stellt nicht nur einen Plan für ein Projekt auf, sondern kommuniziert diesen an sein Team und die Kunden. Indem er seine Vision teilt, erschafft er ein starkes Gefühl in anderen, dieser folgen zu wollen. Da er das Ziel deutlich kommuniziert, entsteht zudem eine Vertrauensbasis.
Am stärksten ist dieser Führungsstil in Unternehmen, deren Mitarbeiter einer Unternehmensvision folgen und sich als wertvolle Mitarbeiter, die etwas dazu beitragen, begreifen sollen. Doch die Schwäche dieses Führungsstils ist, dass er nicht zwingend Innovationen fördert. Da alle Mitarbeiter auf eine Vision eingeschworen werden, ist ihr Ziel schon vorgegeben. Der Erfolg eines Projekts hängt nicht von neuen Ideen ab, sondern vom Erreichen des vorgegebenen Ziels.
3. Der Collaborator
Wer diesen Führungsstil lebt, arbeitet gemeinsam mit Kunden und Mitarbeitern, um Ziele zu erreichen. Der große Vorteil davon ist, dass so alle Seiten etwas beitragen können und dabei noch immer eigenständig arbeiten. Diese Stärke zeigt sich insbesondere dann, wenn Innovationen und Kreativität gefragt sind, um neue Lösungen zu finden. Die Mischung aus individuellem Input und gemeinsamer Teamarbeit ist dafür ideal. Werden allerdings konkrete Lösungen benötigt oder steht das angestrebte Ergebnis schon im Detail fest, bringt dieser Führungsstil eher Nachteile mit sich. In solchen Fällen ist eine direkte Führung zielführender.
4. Der Co-Creator
Dieser Führungsstil nimmt alle Meinungen und Interessen wahr und vereint sie. Dies schließt gerade in großen Unternehmen auch die Interessen der Stakeholder mit ein, die mit den Zielen des Unternehmens vereint werden. Dieser Führungsstil erschafft eine stabile und gleichzeitig flexible Arbeitsumgebung, die den Mitarbeitern die Freiheit gibt, die gesetzten Ziele zu erreichen. Uber ist ein gutes Beispiel für ein Unternehmen, das in diesem Stil geführt wird. Doch gleichzeitig bedeutet dieser Führungsstil, dass die Verantwortlichen neue Prozesse und Arbeitsweisen wirklich verinnerlichen und leben müssen. Auch kostet es durchaus Energie, stets die Balance zwischen den verschiedenen Interessen zu finden. Die digitale Entwicklung begünstigt diesen Führungsstil, und Studien zeigen, dass er mehr in die aktuellen Unternehmensführungen integriert werden sollte.
Motivation: Jeder Führungstyp muss sie beherrschen
Unabhängig vom Stil muss jede Führungspersönlichkeit wissen, wie er seine Mitarbeiter motivieren kann. Denn nur motivierte Menschen können dauerhaft die benötigte Leistung erbringen oder sie übertreffen. Denn in der Psychologie ist dabei schon lange bekannt, dass Belohnungen der stärkste Motivator sind, während Bestrafungen am denkbar schlechtesten funktionieren. Dabei müssen Belohnungen nicht unbedingt monetär sein. Ein ausgesprochenes Lob oder ein Dank für die gute Arbeit und Anerkennung vor dem Team zeigt den Mitarbeitern, dass ihre Arbeit geschätzt wird. Bei Fehlern ist konstruktive Kritik der richtige Weg mit dem Problem umzugehen. Gerade bei sehr unterschiedlich zusammengesetzten Teams ist es dabei wichtig, dass niemand vergessen wird. Hebe also nicht nur diejenigen hervor, die am meisten auffallen, sondern lobe auch die Leistung der eher stillen Mitarbeiter. Denn dies zeichnet einen guten Teamleiter aus: Dass er jedes Mitglied im Team sieht und nicht nur von den auffälligsten in Beschlag genommen wird.
Fazit: Den richtigen Führungsstil gibt es nicht
Es gibt nicht „den“ richtigen Führungsstil. Stattdessen kommen verschiedene Faktoren zusammen: Deine Persönlichkeit, die Persönlichkeiten deiner Mitarbeiter und die Situation, in der ihr arbeitet. Trotzdem ist es wichtig, die verschiedenen Stile und ihre Schwächen und Stärken zu kennen. So kannst du dich an unterschiedliche Situationen anpassen und erkennst bei Schwierigkeiten schneller, wo das eigentliche Problem liegt.
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Über den Autor
Lea Minge
Lea ist bei Gründer.de für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtet von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” ist sie eine wahre Expertin und verfolgt für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hat sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte bleiben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte. Nach Abschluss ihres Bachelors macht sie seit Oktober 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de.