Die Gründerinnen-Kolumne
Netzwerken kann (doch nicht) jeder
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Inhaltsverzeichnis
- Wie ein Networking-Gespräch nicht beginnen sollte
- Regel Nr. 1 – Kenne Deinen Gesprächspartner
- Regel Nr. 3 – Netzwerken ist was langfristiges
- Networking No-Go: Der Call to Action am Ende
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Ich habe ein Business aus dem Netzwerken gemacht und netzwerke mit großer Leidenschaft, digital und analog. Trotzdem bildet sich eine Falte zwischen meinen Augenbrauen, wenn ich Nachrichten erhalten, die mit „Ich möchte Dir einen Mehrwert bringen“ oder „Ich helfe Dir Marktführer zu werden“ anfangen. Darum hier einmal für alle, digital, auf schwarz-weiß zum Mit- und Nachlesen: Networking ist kein Vertrieb!
Wie ein Networking-Gespräch nicht beginnen sollte
„Soll ich bei euch Kunde werden?“, schrieb mir ein User über eine digitale Networking-Plattform kürzlich.
„Nein, sollst du nicht“, antwortete ich.
Er war irritiert, ließ aber nicht locker: „Nein? Bist du sicher, Juliane?“
„Ja, absolut,“ tippte ich und klickte auf Senden.
„Stell dir mal vor ich wäre dein Kunde, Juliane“, kam es zurück.
„Nein, kann ich mir nicht vorstellen“, schrieb ich dann wieder.
„Aber wieso denn nicht?“, fragte Tobias in der nächsten Nachricht.
Als ich fertig war mit Augenrollen, schrieb ich ihm: „Weil wir einen Business Club für berufstätige Schwangere und Mütter betreiben. Ohne Eierstöcke kommt bei uns keiner rein.“
Danach war Ruhe. Finally. Ich fügte meiner Strichliste einen weiteren „Sieg über den Vertrieb“-Strich hinzu.
Regel Nr. 1 – Kenne Deinen Gesprächspartner
Liebe Tobiase da draußen, investiert doch zumindest 3 Minuten in eine grobe Recherche darüber, was die Personen, die ihr anschreibt, überhaupt machen. Wenn ihr auch dafür zu faul oder gestresst seid, dann beginnt das Gespräch einfach mit: „Was machst du eigentlich?“ Denn wer wirklich netzwerken will, der informiert sich erstmal über die andere Person. Das geht über eine kurze digitale Recherche oder sogar ganz direkt über ein magisches Ding namens Nachfragen. Wer bist du? Was machst du? Was brauchst du gerade?
Regel Nr. 2 – Es geht um ein Netz und nicht um einen Tausch
Wenn Netzwerken so losgeht, dann macht es auch Spaß und bringt allen Seiten Vorteile. Moment mal, Vorteile. Hat mir da nicht neulich einer eine Nachricht mit einem „Win-Win-Angebot“ geschickt? Apropos, Angebot. Wer erfolgreich Netzwerken will, muss sich auch merken, dass es dabei nicht um ihn selbst geht, sondern um die anderen. Wenn du zum Beispiel willst, dass ich deine Produkte meiner Community vorstelle, dann sprich nicht von Win-Win. Das geht auch einfach über einen Waren-Währungs-Austausch. Dafür können wir uns einmalig absprechen und gut. Netzwerken setzt voraus, dass wir langfristig in Kontakt bleiben. Beim Netzwerken fällt mir, ganz spontan, irgendwann ein: Wenn der Tobias jetzt das Produkt vom Thomas hätte, dann wären alle seine Probleme mit einem Klick gelöst!
Regel Nr. 3 – Netzwerken ist was langfristiges
Und schon sind wir voll drin, im Netzwerken. Denn dann bringe ich Tobias und Thomas miteinander ins Gespräch. Netzwerken bedeutet, dass man diverse Personen zusammenbringt, die sich sonst nicht begegnet wären. Das Netz wächst und ich habe in diesem Moment keine Win-Win-Situation (außer ich kriege eine Affiliate-Provision), aber die Gewissheit, dass auch Tobias und Thomas an mich denken, wenn ihnen jemand begegnet, der/die mir bei meinen Themen helfen könnte.
Networking No-Go: Der Call to Action am Ende
Auch ein digitales Networking-Gespräch sollte übrigen niemals mit dem Satz: „Jetzt Erstgespräch buchen“ enden.
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Über den Autor
Juliane Schreiber
Juliane Schreiber gründete 2018 das Startup Mama Meeting und lernte dabei nicht nur viel über’s Gründen, sondern auch darüber, wie es ist sich als Female Entrepreneur in Start-Up- und Geschäftswelt behaupten zu müssen. Zuvor war sie in leitender Position an der Universität zu Köln tätig, verantwortete den Oberbürgermeisterwahlkampf 2014 für die SPD in Düsseldorf, bloggte und veröffentlichte Bücher rund um Digitalisierung und Beziehungen. Bei TV- und Printredaktionen, sowie in Agenturen in Deutschland und Dubai lernte sie das journalistische Handwerk. Ihre Gründerinnen-Kolumne erscheint wöchentlich auf Gründer.de.