Es fehlt die Akzeptanz
Fairfleet: Drohnen-Startup steht vor bürokratischen Hürden


Featured image: Fairfleet
Die Gründer von Fairfleet – Marco Kreuzer, Dario Manns und Alexander Engelfried – stehen aktuell mit ihrem Drohnen-Startup vor allem vor bürokratischen Herausforderungen-
Inhaltsverzeichnis
- Vertrag mit der EU – Und doch Schwierigkeiten
- Fairfleet kämpft mit fehlender Akzeptanz und zu großer Bürokratie
- Die Idee hinter Fairfleet
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Die Idee war bahnbrechend: Mittels Drohnen wollte es das Startup Fairfleet ermöglichen, Inspektionen an kritischer Infrastruktur wie Pipelines deutlich ressourcenschonender durchzuführen. Denn bisher wurden diese immer im Rahmen von teuren Hubschraubereinsätzen erledigt. Auch Funkmasten, Antennen oder Dächer werden oftmals auf diese Weise untersucht. Die drei Fairfleet-Gründer – Dario Manns, Marco Kreuzer und Alexander Engelfried – wollten mit der Drohnentechnik den nächsten Schritt gehen. Doch inzwischen muss sich das Unternehmen mit der Bürokratie und ihren Schwierigkeiten auseinandersetzen.
Vertrag mit der EU – Und doch Schwierigkeiten
Dieses Jahr gewann das Startup aus München eine Ausschreibung des EU-Copernicus-Programms für Katastrophenschutz. Diese wiederum führte zu einem vierjährigen Vertrag mit der Europäischen Union. Fairfleet soll eine europaweite Plattform an Drohnen aufbauen. Ziel ist, dass die Drohnen im Katastrophenfall zeitnah Luftaufnahmen betroffener Gebiete machen und den offiziellen Stellen weitergeben sollen. Klingt nach einer hervorragenden und profitablen Partnerschaft – in der Realität erhält das Unternehmen mit knapp einer halben Million Euro über die vier Jahre gar nicht mal so viel Geld. Bei einem Jahresumsatz von einer Million Euro ist die Kooperation mit der EU also nur ein Bruchteil.
Fairfleet kämpft mit fehlender Akzeptanz und zu großer Bürokratie
Dennoch sehen die Gründer in der Zusammenarbeit zwischen Fairfleet und der EU Chancen, insbesondere die Möglichkeit zur Akzeptanz. Die Drohnenfliegerei stößt in Deutschland und Europa bisher auf viel Gegenwind. Knapp 10 % aller Drohnenflüge des Unternehmens enden mit einer Polizeikontrolle wegen Beschwerden. „Häufig rufen Nachbarn die Polizei, wenn unsere Drohnenpiloten ihre Aufträge erfüllen“, erklärt Mitgründer Engelfried. Die Nutzung von Drohnen sei Vielen einfach noch fremd.
Die Beschwerden behindern die Arbeit der Drohnen von Fairfleet. Bereits nach der Flut im Ahrtal im Sommer 2021 haben Einsatzkräfte die Aufnahmen aus der Luft immer wieder gestoppt. So plädiert Engelfried für ein europaweit einheitliches Ausweisdokument für Drohnenpiloten. Hierfür steht er mit den deutschen wie auch den europäischen Behörden in Kontakt. Allerdings bemerkt er selbst: „Ich glaube, dass die föderale Struktur in Deutschland ein riesengroßes Problem ist für Drohnen-Startups wie uns.“ Gemeint ist damit eine sehr streng angelegte Menge von Rahmenbedingungen. Zum Beispiel muss das Unternehmen im Vorfeld eines kurzen Flugs von wenigen Minuten seitenweise Formulare ausfüllen und prüfen lassen.
Die Idee hinter Fairfleet
Fairfleet möchte Drohnenpiloten und Firmen über seine Plattform vernetzen. Vieles davon funktioniert automatisch, etwa die Koordination der Termine und die Planung der Flugrouten. Das Startup hat darüber hinaus eine KI entwickelt, die viele Einstellungen für Drohne und Kamera eigenständig auswählt. So muss der Drohnenpilot vor Ort lediglich die Lage und den Zustand des Equipments im Blick behalten. Im Anschluss an den Drohnenflug lädt diese die Luftaufnahmen in ein entsprechendes Programm hoch, damit der Kunde es auf- und nachbereiten kann. Hierbei können dann Mängel oder Beschädigungen an den untersuchten Gebieten und Objekten festgestellt werden. Darüber hinaus möchte Fairfleet das Videomaterial auch dazu nutzen können, 3D-Modelle und Messungen durchzuführen.
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Über den Autor
Andreas Fricke
Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.