Interview über den erfolgreichen Aufbau eines Online-Business
Gründer-Geheimnis: Wie ermöglicht easyBeeBox ein eigenes Bienenvolk im Garten?
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Wie passen ein Tischler, ein angehender BWLer und ein Biotechnologie-Student zusammen? Sie sind alle Gründer eines nachhaltigen Bienen-Startups! Denn gemeinsam entwickelten Jan, Nick und Chris einen robusten Bienenkasten, der Hobbyimkern den Einstieg in die Bienenhaltung ermöglicht. Für die Produktion eines eigenen Honigs und den Umweltschutz. Dafür bekommen Einsteiger ihre eigene easyBeeBox geliefert, die aus einem Brutraum, dem sogenannten Behandlungsraum und einem Schiebersystem besteht. Zusätzlich informiert das Startup alle Einsteiger ausführlich über den richtigen Umgang mit den nützlichen Insekten. Alle Boxen werden dabei ausschließlich von Werkstätten des gemeinnützigen Vereins Lebenshilfe Niedersachsen e.V. produziert.
Von diesem Konzept sind schon zahlreiche Kunden begeistert. Auch der Investor Nils Glagau aus der Gründershow Die Höhle der Löwen ließ sich von dem Geschäftsmodell überzeugen. Mit ihrem Investment baut das Startup jetzt einen internationalen Versand und weitere Produktangebote aus. Doch wie fing alles an? Wie entstand die Geschäftsidee der easyBeeBox und welche Erfolgsfaktoren waren entscheidend? Wir haben im Interview mit den Gründern erfahren, worauf es bei der Planung ankommt und warum sich das Startup für ein Online-Business entschieden hat.
Phase 1: Ideenfindung
In welchem Moment entstand die Geschäftsidee für easyBeeBox?
Wir, also Chris und Jan, sind schon viele Jahre Imker und bekamen aus unserem Umfeld immer die gleichen Reaktionen zu hören: „Imkern, voll cool! Das will ich auch, ist mir aber zu aufwändig“. Und das fanden wir sehr schade, dass sich trotz großem Interesses an dem wichtigen Thema nur so wenige von der Bienenhaltung überzeugen ließen. Gleichzeitig bemerkten wir, dass es in vielen Bau- und Supermärkten Imkersets ohne jede weitere Erklärung zu kaufen gibt. Jedoch endeten diese Imkerversuche leider oft mit überforderten Neulingen und toten Bienenvölkern. Deshalb entstand 2017 die Idee, dieses Probleme zu beseitigen und mit der easyBeeBox ein System zu konstruieren, welches die Einstiegshürden nimmt und „Bock auf Bienen“ macht. Aber gleichzeitig eine artgerechte und gesunde Bienenhaltung sicherstellt.
Wie habt ihr erkannt, dass es sich dabei um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Eigentlich bauten wir die ersten Boxen eigentlich nur, damit unsere Freunde und Bekannte auch in die Bienenhaltung einsteigen können. Aus fünf Interessierten wurden dann schnell zehn, aus zehn wiederum 50. Plötzlich bemerkten wir, dass das Konzept der easyBeeBox tatsächlich funktionierte. Denn die Kunden und auch die Bienen waren begeistert, also mussten wir größer denken und erkannten das Geschäftspotenzial.
Phase 2: Planung
Welche nächsten Schritte standen dann bei der Planung für easyBeeBox an?
Nachdem wir 2017 die ersten selbstgebauten Prototypen der easyBeeBox für Freunde und Bekannte entwickelten, konnten wir darauf aufbauen. Dafür setzten wir auf die Beratung durch ein breitaufgestelltes Team. Denn wir kontaktierten vom Tischler über den Steuerberater bis zum erfahrenen Manager unzählige Menschen. So konnten wir ein fundiertes Konzept erstellen, wie wir die Produktion, den Vertrieb und natürlich den bei uns so wichtigen Kundensupport ermöglichen werden. Insgesamt ist es wichtig, sich besonders am Anfang beraten zu lassen. Denn kein Gründer kann alles wissen und die Produktentwicklung ist ein langer, kreativer Prozess.
Wie habt ihr euren Businessplan erstellt?
Die Marktanalyse für unseren Businessplan war relativ einfach, da das Thema Bienen durch den Nachhaltigkeitsfaktor überall sehr präsent ist. Also begannen wir bei der Marktanalyse mit direkten Befragungen in unserem Umfeld, aber auch über Foren und Social Media. Dadurch ließ sich die Zielgruppe der easyBeeBox sehr schnell eingrenzen. Schwieriger gestaltete sich da die Finanzplanung, da wir mit gerade einmal 1.000 Euro Ersparnisse und viel Eigenarbeit starteten. Davon war nach den ersten Entwicklungsjahren nicht mehr viel übrig. Deshalb variierten unsere finanziellen Mittel ständig und wir mussten die Planung regelmäßig überarbeiten. Erst nach unserem Deal in der Höhle der Löwen, konnten wir dann solide Businesspläne für längere Zeiträume erstellen.
Warum habt ihr euch dazu entschieden, bei “Die Höhle der Löwen” nach Investoren zu suchen?
Tatsächlich wären wir wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen uns zu bewerben, da wir nach einer mehrere Jahre andauernder Testphase noch in den Kinderschuhen der Unternehmensentwicklung steckten. Dadurch dachten wir noch gar nicht über größere Schritte nach. Zum Glück sah VOX das anscheinend anders, denn sie kontaktierten uns und dadurch erhielten wir nach einem Casting die Einladung zum Dreh bei DHDL. Ein wichtiges Kriterium für einen Investor der easyBeeBox war dabei eine ehrliche Begeisterung für die Themen Natur und Nachhaltigkeit. Daher spekulierten wir besonders auf Dagmar Wöhrl, Nico Rosberg und Nils Glagau. Letztendlich kam der Deal dann mit Nils Glagau zustande, worüber wir sehr glücklich sind.
Phase 3: Gründung
Welche Fehler habt ihr bei der Gründung von easyBeeBox gemacht?
Dass Gründen einfach sei ist ein großer Irrglaube. Denn eine geniale Geschäftsidee reicht noch lange nicht aus. Unser größter Fehler bei easyBeeBox war es zum Beispiel, an den falschen Ecken zu sparen. Wer ein gutes Produkt besitzt, sollte auch in kompetente und zuverlässige Personen investieren. Denn das zahlt sich am Ende immer aus, wenn man sich im Nachhinein nicht mehr darum kümmern muss. Allerdings verpassten wir diese Chance zunächst. Deshalb lautet unser Tipp an junge Gründer: Investiert lieber mehr Geld in Dinge, dir ihr wirklich braucht. In den meisten Fällen müsst ihr sonst vieles nacharbeiten oder im schlimmsten Fall sogar komplett neu entwickeln bzw. produzieren.
Mit dem Thema Nachhaltigkeit liegt easyBeeBox total im Trend. Warum wird der Bereich immer wichtiger?
Nachhaltigkeit ist einfach wichtig, um langfristig diesen Planeten noch bewohnen zu können. Das war bei easyBeeBox von Anfang an klar. Denn nur mit nachhaltigen Produkten können wir dafür sorgen, dass vom Produzenten über den Kunden bis zur Natur alles harmonisch funktioniert. Daher müssen neue Startups sich die Nachhaltigkeit auf die Fahne schreiben, ohne diesen Ansatz geht es unserer Meinung nach heute nicht mehr.
Ihr setzt bei easyBeeBox auf ein Online-Business: Warum lohnt sich ein Online-Business für angehende Gründer?
Sicherlich hätte der Offline-Verkauf auch viele Vorteile. Denn wir wissen, dass es für den Kunden praktisch wäre, die easyBeeBox vor dem Kauf schon mal angefasst zu haben und das Schiebersystem zu inspizieren. Aber für uns stand im Fokus, dass die Kunden vor dem Kauf optimal über die Bienenhaltung informiert werden. Dafür eignet sich eine Webseite mit Onlineshop am besten. Dadurch befindet sich alles an einem Ort und wir können schnell auf die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren. Generell lohnt sich ein Online-Business für Gründer, da es eine zentrale Stelle für alle Vorgänge gibt und keine teuren Verkaufsräume oder Vorproduktionen nötig sind.
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Phase 4: Wachstum
Was macht easyBeeBox im Vergleich zur Konkurrenz so besonders?
Unsere easyBeeBox besitzt als einziger Bienenkasten ein cleveres Schiebersystem, mit dem die Bienenhaltung einsteigerfreundlicher gemacht wird. Zudem sind wir die einzigen Anbieter, die Aufklärungsarbeit vor und nach dem Kauf leisten, um unsere Kunden bestmöglich auf die Bienenhaltung vorzubereiten. Auch zwischendurch ist natürlich immer eine Unterstützung gewährleistet. Somit bieten wir ein einfaches und unkompliziertes Gesamtpaket an.
Welche Marketing-Kanäle nutzt easyBeeBox aktuell?
Wir nutzen mittlerweile sehr viele Social Media-Kanäle für easyBeeBox, da sich dort die Zielgruppe besonders gut einordnen lässt. Aber unser bester Kanal ist mit Abstand die Mund-zu-Mund-Propaganda bzw. Empfehlungsmarketing. Denn was den Kunden gefällt, erzählen sie weiter und schon erreichen wir einen neuen begeisterten Bienenfreund. Diesen wichtigen Faktor sollten angehende Gründer niemals unterschätzen, denn die Kundenzufriedenheit muss immer ganz oben stehen.
Welche geheimen Tipps möchtet ihr angehenden Gründern noch mitgeben?
Wir raten euch: Habt ein Ziel vor Augen und lasst euch von eurer Vision nicht abbringen! Denn Probleme gehören dazu, aber das ist noch lange kein Grund, direkt aufzugeben. Außerdem haben uns die letzten Monate mit easyBeeBox eines gezeigt: Ein gutes Team ist alles – sucht euch deshalb immer beratende Kontakte. Letztendlich besteht ein gutes Team aus einer Mischung zwischen jugendlichem Eifer und erfahrener Seniorität. So meistert man dann auch die brenzligen Situationen. Abschließend sollte eure Arbeit aber auch immer Spaß machen. Denn dann ist die Arbeit ein Abenteuer und nicht bloß ein Job.
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Über den Autor
Insa Schoppe
Direkt nach dem Abitur entschied sich Insa für ein „Multimedia Production“-Studium in Kiel, danach folgten praktische Erfahrungen in einer Fernsehproduktionsfirma. Anschließend startete sie ein Volontariat in der Redaktion eines Radiounternehmens und wurde als Redakteurin übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Recherche und Texterstellung auch tägliche Nachrichten sowie die Verantwortung für mehrere Magazine. Im März 2020 wechselte Insa von der Radio-Redaktion in die Online-Redaktion von Gründer.de. Seit März 2022 verantwortet sie als Projektmanagerin die Kongress-Awards, moderiert unsere Online-Kongresse und schreibt weiterhin hin und wieder für das Magazin von Gründer.de.