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Zum eigenen Versorger werden

Gründer-Geheimnis metergrid: deine optimale Mieterstrom-Lösung

Strom brauchen wir für alles im Leben. Vermutlich werden die meisten Haushalte über das allgemeine Stromnetz gespeist. Doch mit Photovoltaikanlagen kann man sich eben auch selbst versorgen. Wie die beiden Gründer von metergrid sich diese Aufgabe zur Herausforderung gemacht haben, erfährst du im neuen Gründer-Geheimnis.

Die Stromversorgung im deutschen Netz ist ein komplexes Unterfangen. Umso wichtiger, dass es nachhaltige und umweltfreundliche Lösungen gibt. Photovoltaikanlagen sind dabei sehr beliebt. Ein Vorteil bei solchen Energieversorgungen sind Mieterstrom-Lösungen. Mieterstrom ermöglicht es Mietern in Mehrfamilienhäusern, Solarstrom direkt vom Dach ihres Gebäudes zu nutzen. Eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) produziert den Strom, der ohne Umweg ins öffentliche Netz direkt an die Mieter verteilt wird. Neben der Grundversorgung ist dies eine der wenigen Chancen, als Mieter auf umweltfreundlichen Solarstrom zuzugreifen

Bisher gibt es dafür aber noch wenige Lösungen. Julian Schulz, Geschäftsführer und Co-Founder, hat mit Johannes Mewes, Co-Founder und Managing Director, metergrid gegründet. Sie arbeiten daran metergrid als führende Lösung im Bereich Mieterstrom und erneuerbare Energien zu etablieren. Julian hat im Interview erzählt, wie sie auf ihre Idee kamen und welche Meilensteine sie schon erreicht haben.

Idee und Gründung

Wie genau entstand die Geschäftsidee für metergrid? Beschreibt bitte den genauen Moment.

Die Geschäftsidee für metergrid entstand während eines Gesprächs an einer Universität. Wir diskutierten über die Herausforderungen im Bereich Mieterstrom und wurden auf das häufige Problem aufmerksam, mit dem viele private Vermieter und kleine Immobiliengesellschaften konfrontiert sind: der Mangel an praktikablen Lösungen für die Implementierung und Verwaltung von Mieterstromsystemen. Der prägende Moment war ein Gespräch mit einem Hausmeister, bei dem uns klar wurde, dass diese Problematik weit
verbreitet ist und eine große Marktlücke darstellt. Dieser Erkenntnisprozess führte uns zu der Entscheidung, eine Lösung zu entwickeln, die diese Bedürfnisse adressiert und gleichzeitig ein nachhaltiges Geschäftsmodell bietet.

Wie lief die Namensfindung ab? Warum habt ihr euch für “metergrid” entschieden?

Die Namensfindung für metergrid war ein kreativer Prozess, der sich eng an unseren ersten Pitch beim Gründermotor, einem lokalen Inkubator in Stuttgart, anlehnte. Wir standen unter Zeitdruck und benötigten schnell einen prägnanten Namen. Wir kombinierten die Begriffe „Netz“ und „Mieter“, da unser Geschäftsmodell sich mit Mieterstrom und der Vernetzung von Energieverbrauchern beschäftigt. „meter“ repräsentiert den Stromzähler, während „grid“ für das Stromnetz steht und auch die Idee der Dezentralisierung umfasst. Der Name „metergrid“ spiegelt somit unser Engagement wider, effiziente und nachhaltige Mieterstromlösungen anzubieten.

Wie und wann habt ihr erkannt, dass ihr eure Idee in einem eigenen Unternehmen umsetzen wollt?

Wir erkannten das Potenzial unserer Idee, als wir begannen, Pilotprojekte durchzuführen und erste Kundeninterviews zu führen. Besonders bei privaten Vermietern und kleinen Immobiliengesellschaften wurde klar, dass der Bedarf an Mieterstromlösungen sehr hoch war. Diese Erkenntnis wurde durch die positiven Rückmeldungen und das erkennbare Interesse an unseren Lösungen verstärkt. Die Kombination aus Marktbedarf und den positiven Reaktionen auf unsere Ansätze ließ uns zu dem Schluss kommen, dass es sinnvoll ist, unsere Idee in einem eigenen Unternehmen weiterzuentwickeln.

Wie ging es dann weiter? Was waren die nächsten Schritte für metergrid?

Nach der Entscheidung zur Unternehmensgründung beantragten wir eine Förderung durch das Startup BW Pre-Seed, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Diese Unterstützung ermöglichte es uns, erste Mitarbeiter einzustellen, die notwendige Software zu entwickeln und die betrieblichen Grundlagen zu schaffen. Im weiteren Verlauf organisierten wir die Softwareentwicklung, führten das Onboarding neuer Kunden durch und gewannen erste Aufträge. Diese Schritte legten das Fundament für das Wachstum und die Skalierung von metergrid.

Beim Gründen läuft nicht immer alles glatt: Was würdet ihr das nächste Mal nicht nochmal so machen?

Beim nächsten Mal würde ich persönlich mehr auf mein eigenes Wachstum achten. Zu Beginn lag mein Fokus stark auf dem Wachstum des Unternehmens, während ich mein eigenes, persönliches Wachstum und meine Weiterentwicklung vernachlässigte. Diese Balance hätte ich von Anfang an besser berücksichtigen müssen, da kontinuierliche persönliche Weiterentwicklung essentiell ist, um mit den Herausforderungen des Unternehmertums erfolgreich umgehen zu können.

Die Branche

Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum habt ihr euch für diesen Bereich entschieden?

Die Branche bietet enormes Potenzial, insbesondere im deutschen Markt mit 3,2 Millionen Mehrfamilienhäusern, 44 Millionen Mietern und 22 Millionen Wohnungen. Derzeit sind lediglich etwa 0,5 Prozent dieses Marktes erschlossen, was ein erhebliches Wachstumspotenzial eröffnet. Wir haben uns für diesen Bereich entschieden, weil wir die regulatorischen Verbesserungen und die zunehmende Nachfrage nach nachhaltigen Energielösungen erkennen. Die Möglichkeit, einen signifikanten Beitrag zur Energiewende zu leisten und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreiche Lösungen anzubieten, machte diesen
Bereich für uns besonders attraktiv.

Wie wichtig ist es, über das Thema Nachhaltigkeit zu sprechen? Wie könnt ihr mit metergrid dazu beitragen?

Nachhaltigkeit ist heutzutage von zentraler Bedeutung, insbesondere in der Immobilienwirtschaft, die in Bezug auf ökologische Ziele oft hinterherhinkt. metergrid trägt aktiv zur Förderung der nachhaltigen Energiewende bei, indem wir Vermieter und Mieter zusammenbringen und so eine umweltfreundliche Energieversorgung unterstützen. Unser Geschäftsmodell fördert die dezentrale Energiewende und bietet den Mietern Zugang zu günstigerem und grünem Strom, während es gleichzeitig soziale Vorteile durch die Partizipation der Mieter schafft. Auf diese Weise leisten wir einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft.

Wir erleben einen bedeutenden Trend hin zu einem CO2-freien Gebäudebestand. Dies umfasst die Integration von Photovoltaik-Anlagen, dezentrale Energieversorgungslösungen sowie umfassende Sanierungs- und Neubauprojekte mit ökologischen Standards. Besonders das Thema Mieterstrom gewinnt an Relevanz und wird voraussichtlich in naher Zukunft stark wachsen, da immer mehr Gebäude auf erneuerbare Energien umstellen und entsprechende Lösungen gesucht werden.

Welche Meilensteine habt ihr mit metergrid schon erreicht?

Wir haben bereits mehrere bedeutende Meilensteine erreicht. Dazu zählt insbesondere der Aufbau eines engagierten und leistungsstarken Management-Teams, bestehend aus Johannes, Jan, Torben, Marvin und mir. Gemeinsam leiten wir das Unternehmen und verfolgen zielstrebig unsere Vision einer grünen, dezentralen Energiezukunft. Zu unseren Erfolgen zählen die erfolgreiche Durchführung und der Abschluss von knapp 1000 Projekten sowie die Erweiterung unseres Teams auf mehr als 30 Festangestellte. Diese engagierten Mitarbeiter tragen maßgeblich zur Verwirklichung unserer Vision bei. Darüber hinaus haben wir zahlreiche Immobiliengenossenschaften, Privateigentümer, Mieter erreicht und bedeutende Investoren gewonnen. Diese Errungenschaften bestätigen den Wert unserer Lösungen und unterstützen unsere langfristigen Ziele.

Was macht metergrid so besonders? Wie grenzt ihr euch von der Konkurrenz ab?

Unser Alleinstellungsmerkmal liegt in unserer Fokussierung auf den B2B-Markt und die Bereitstellung von Lösungen für Privateigentümer, Immobiliengesellschaften, Wohnungsbaugenossenschaften und WEGs. Wir bieten ein umfassendes Komplettpaket, das die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt, von der Installation der Photovoltaikanlage über die Integration von Smart Metern bis hin zum Onboarding und der Softwarelösung. Diese ganzheitliche Herangehensweise reduziert die Komplexität für unsere Kunden erheblich und sorgt für maximale Rendite. Unsere skalierbaren Prozesse und unser Fokus auf die Bedürfnisse unserer Kunden heben uns klar von der Konkurrenz ab.

Alltag

Welche Marketing-Kanäle habt ihr für metergrid bisher genutzt?

Wir nutzen hauptsächlich Content- und Performance-Marketing sowie Partnerschaften mit über 400 Solateuren. Besonders effektiv ist unsere Positionierung als Experten im Bereich Mieterstrom durch hochwertigen Content, den wir über Kanäle wie LinkedIn, Instagram und Google verbreiten. Diese Kanäle haben sich als besonders leistungsfähig erwiesen, da sie uns helfen, unsere Expertise zu demonstrieren und gezielt unsere Zielgruppe zu erreichen. Weitere Kanäle sind derzeit im Ausbau.

Auf was in eurem (Arbeits-)Alltag könnt ihr nicht verzichten?

Als Remote-Company sind unsere täglichen Dailys, Weeklys und All-Hands-Meetings unverzichtbar. Diese regelmäßigen Meetings sind essenziell, um Erfolge zu feiern, die Unternehmensvision zu teilen und sicherzustellen, dass alle Teammitglieder auf dem gleichen Stand sind. Sie tragen maßgeblich dazu bei, unsere Teamdynamik zu stärken und die Zusammenarbeit effektiv zu gestalten.

Habt ihr einen spannenden Tipp für angehende Gründer?

Ein zentraler Tipp für angehende Gründer ist es, stets dran zu bleiben und Resilienz zu zeigen. Der Weg zum Erfolg ist oft mit Herausforderungen gespickt, und es ist wichtig, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und persönliche Hürden zu überwinden. Durchhaltevermögen und die Bereitschaft zur kontinuierlichen Verbesserung sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein.

Nutzt ihr KI-Tools, um euch den Arbeitsalltag zu erleichtern?

Derzeit setzen wir nur wenige KI-Tools ein. Wir nutzen sie hauptsächlich zur Automatisierung von Routineaufgaben und zur Verbesserung unserer internen Effizienz. Dazu gehören Tools zur Datenanalyse und zur Unterstützung bei der Kundenkommunikation. Der gezielte Einsatz dieser Tools hilft uns, effizienter zu arbeiten und unsere Prozesse kontinuierlich zu optimieren.

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Über den Autor

Autorenprofil: Lea Minge

Lea Minge

Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.

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