Interview über Gründer-Strategien, Print on Demand und Dropshipping
Gründer-Geheimnis: Wie lässt sich mit Shirtee.Cloud ein Online Business aufbauen?
Featured image: Pressefoto Shirtee.Cloud
Inhaltsverzeichnis
- Phase 1: Ideenfindung
- Phase 2: Planung
- Phase 3: Gründung
-
Phase 4: Wachstum
- Wie habt ihr es rückblickend geschafft, eure Marken so erfolgreich aufzubauen?
- Was macht Shirtee.Cloud, im Vergleich zur Konkurrenz, so besonders?
- Welche Marketing-Kanäle nutzt ihr für Shirtee.Cloud?
- Welche Voraussetzungen müssen Gründer erfüllen, die ein Online Business aufbauen möchten?
- Welche geheimen Tipps könnt ihr angehenden Gründern geben?
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Ein eigenes Label gründen und daraus ein erfolgreiches Online Business aufbauen – davon träumen viele und scheitern dann an verschiedenen Faktoren bei der Umsetzung. Doch die Kölner Nino Boender und Philipp Beutel ließen sich von den Hürden nicht abschrecken. Getreu ihrem Motto „Geht nicht, gibt’s nicht“ gründeten sie 2004 zunächst die Boender & Beutel GmbH und dann ihr eigenes Label. Dabei stand zunächst die Textilveredelung im Vordergrund, dann bauten die beiden Gründer ihr Angebot immer weiter aus und entwickelten weitere Marken sowie die Online-Plattform shirtee.com. Deshalb können sie heute neben Print on Demand auch Dropshipping und weitere Online-Vertriebsmöglichkeiten unter der Marke Shirtee.Cloud anbieten.
Doch nicht nur der Geschäftsbereich wurde erweitert, auch die Anzahl der Mitarbeiter ist in den letzten Jahren rasant angestiegen. Trotz der Corona-Pandemie schlossen sie zuletzt das Jahr 2020 mit 16 Mio. Euro Umsatz und 100 Prozent Wachstum ab. Aktuell besteht das Team aus über 150 Personen und wird in Zukunft weiter wachsen. Im Februar 2021 bezieht die Firma dafür ein neues Headquarter mit über 2500qm Fläche, modernster Ausrüstung und weiteren Maschinen. Doch wie fing alles an? Wie schafften es die Gründer, ihre Geschäftsidee von Shirtee.Cloud und die Shirtee-Produkte umzusetzen? Wir haben im Interview mit den beiden Gründern erfahren, welche Strategien zum Erfolg führten und weshalb sich Print on Demand und Dropshipping als Geschäftskonzept anbietet.
Phase 1: Ideenfindung
Wie genau entstand die Geschäftsidee für Shirtee.Cloud?
Wir studierten beide Medienwirtschaft und lernten uns während dieser Zeit bei einem Nebenjob kennen. Dabei entstand schnell der Plan, nebenbei ein Geschäft aufzubauen. Allerdings waren und sind wir heute noch der Überzeugung, dass wir nur erfolgreich sein können, wenn wir die Dinge selber machen und völlig unabhängig agieren. So war relativ schnell klar, dass wir nicht mit Zulieferern arbeiten und uns in deren Abhängigkeit begeben. Denn für uns standen die folgenden Attribute im Mittelpunkt: Schnelligkeit, Flexibilität und Qualität. Deshalb gründeten wir einen eigenen Druckbetrieb, probierten verschiedene Geschäftsmodelle aus und fokussierten uns dann auf das Label Shirtee.Cloud. Dabei spezialisierten wir uns nie auf eine Veredlungsart, sondern versuchten bei Shirtee.Cloud immer möglichst viele Kundenwünsche zu erfüllen.
Wie entwickelte sich daraus das Angebot für Print on Demand und Dropshipping?
Als wir starteten, gab es Print on Demand noch nicht. Man musste also diverse Mengen bestimmter Artikel produzieren, sich auf Farben, Größen und Motive festlegen und damit natürlich auch Kapital besitzen. Doch durch den technischen Fortschritt ging schließlich weltweit der digitale Direktdruck an den Start und plötzlich war es möglich, qualitativ hochwertig Einzelstücke auf Bestellung zu produzieren. Wir erkannten das Potenzial und fokussierten unser Geschäftsmodell darauf. Erst 2015 gründeten wir dann auch shirtee.com, eine komplette Print on Demand-Plattform. Dabei sind die User für das Marketing und Design zuständig, die Produktion und der Vertrieb liegt bei uns. Daraus entwickelte sich dann auch Shirtee.Cloud und verschiedene Schnittstellen, um externe Shopsysteme an unseren Produktionsbetrieb anzuschließen. Später kamen auch weitere Angebote für E-Commerce hinzu, was wiederum auch Dropshipping beinhaltet.
Welche Vorteile ergeben sich beim Print on Demand?
Die Vorteile für Print on Demand liegen auf der Hand: Du musst dich nicht mehr vor dem Verkauf festlegen und zum Beispiel die Größe oder Farbe eines Produkts bestimmen. Denn das Ziel ist es, sogenannte White-Label-Produkte wie Tragetaschen oder T-Shirts durch eigene Designs individuell zu gestalten und sie dann über deine eigene Marke zu verkaufen. Damit fallen keine Kosten mehr für die Vorproduktion oder die Einlagerung an. Jeder bekommt damit die Chance, zum Beispiel Merchandise zu vertreiben oder ein Label zu gründen, ohne sich mit der Produktion und dem Vertrieb im Vorfeld zu beschäftigen. Zusammengefasst kannst du also ohne eine eigene Produktion, Lagerhäuser oder Vertriebswege einen Onlineshop betreiben und von heute auf morgen ein Online Business starten.
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Warum habt ihr auch Dropshipping mit ins Angebot aufgenommen?
Wer ohne hohes Startkapital ein Online Business aufbauen möchte, sollte sich auch mit der Vertriebsform Dropshipping beschäftigen. Dabei kannst du als Online-Händler diverse Produkte anbieten, die du selbst jedoch nicht einlagerst. Damit besteht also kein physischer Kontakt zu deinem angebotenen Produkt. Also trägst du wiederum kein hohes Risiko, sparst Zeit sowie Lagerkosten und dein Online Business lässt auch nebenberuflich aufbauen. Deshalb wollten wir Dropshipping unbedingt anbieten, um angehenden Gründern den Einstieg in den Bereich E-Commerce zu erleichtern.
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Phase 2: Planung
Noch einmal zurück zum Anfang: Wie habt ihr euch vor der Gründung informiert?
Tatsächlich haben wir unsere nächsten Schritte gar nicht groß geplant, sondern haben immer aus dem Bauch heraus agiert und besaßen das große Glück in der Tendenz immer richtig zu liegen. Als sich dann später Banken, Management- und Unternehmensberater einmischten, sind wir von dieser Linie selten abgewichen. Trotz aller Empfehlungen, den Druckbetrieb beispielsweise nicht auszubauen und auf ein reines E-Commerce-Geschäft zu setzen, entschieden wir uns dagegen und bauten unseren Produktionsbetrieb aus. Und war aus heutiger Sicht definitiv die richtige Entscheidung.
Wie schafft ihr es, euren Kunden Print on Demand und Dropshipping anbieten zu können?
Um den Kunden ein sicheres Dropshipping und Print on Demand System zu gewährleisten, gibt es zwei wesentliche Punkte. Dazu gehört zum einen die Produktion und zum anderen die Technik bzw. Automatisierung. Deshalb haben wir für die Produktion alle Messen aus diesem Bereich besucht, konnten mit Leuten aus der Branche sprechen, sind zu Herstellern gefahren und haben uns die Maschinen bzw. Verfahren vorführen lassen. Das A und O sind dabei vollautomatische Systeme, denn da darf einfach keiner mehr groß was anfassen. Das bedeutet: Sobald eine Bestellung in einem Onlineshop eingeht, gelangt diese sofort zu uns und dann muss alles automatisch seinen Lauf nehmen. So fiel unsere Entscheidung auch auf die besten und innovativsten Maschinen mit der modernsten Technik, um qualitativ hochwertige Produkte schnell und flexibel zu liefern.
Wie habt ihr den Businessplan für Shirtee.Cloud erstellt?
Um ehrlich zu sein, gab es für Shirtee.Cloud keinen kompletten Businessplan und auch keinen Finanzplan. Denn wir verfügten über ein kleines Startkapital, überlebten dann aus dem Cashflow und sind damit gewachsen. Das heißt auch, dass wir bescheiden waren und alle Gewinne sofort wieder in das Unternehmen investierten. Mit der Zeit stiegen dann auch Fremdkapitalgeber ein, die das Wachstum beschleunigten. Den Markt haben wir uns natürlich schon genauer angeschaut und untersucht, wer existiert und welche Konzepte und Schwerpunkte es gibt. Der Fokus lag aber immer bei uns und auf unserem Weg – den wollten wir gehen, nicht den der anderen Unternehmen.
Phase 3: Gründung
Welche Herausforderungen gab es bei der Gründung von Shirtee.Cloud?
Die rechtliche Gründung eines Unternehmens ist alles andere als kompliziert. Es beginnt mit dem Gang zum Gewerbeamt und der Beantragung des Gewerbescheines. Mit 20 Euro ist man dabei – alles andere nimmt dann automatisch seinen Lauf. Doch die Verantwortung zu tragen, für sich selbst, aber auch vor allem für seine Familie, seine Mitarbeiter und deren Familien kann ziemlich schwer sein. Von heute auf morgen größere Summen zu verwalten und Investitionen zu tätigen, Risiken einzugehen und auch schon mal alles auf eine Karte zu setzen, sind für uns beide heute noch keine Routine. Zum Glück stellen wir heute fest, dass wir damals bei Shirtee.Cloud und den Shirtee-Produkten instinktiv relativ viele gute Entscheidungen trafen. Dafür sind wir sehr dankbar!
Wie wichtig ist es eurer Meinung nach als Team zu gründen?
Aus unserer Sicht ist und war es für uns sehr wichtig, Shirtee.Cloud als Team zu gründen. Es ist einfach unheimlich schön, jemanden an der Seite zu haben, der alles mit einem teilt. Die Ängste, die Sorgen, Entscheidungen, aber auch den Erfolg. Zusätzlich hilft es im Privatleben, denn ein Partner, der alles im eigenen Sinne führt, lässt dann auch einen entspannten Urlaub oder ein Fernbleiben im Unternehmen zu. In unserem Fall ergänzen wir uns prächtig und können sehr gut damit umgehen. So sind wir auch in der Lage Konflikte auszutragen, wenn wir mal nicht einer Meinung sind. Auch das kommt vor – klar.
Wo befindet sich eurer Meinung nach der ideale Standort für eine Gründung?
Grundsätzlich glauben wir, dass es natürlich auf das Business ankommt, in unserem Fall ist der Standort relativ unabhängig. Jeder Kreis und jede Kommune hat seine Vor- und Nachteile. Allerdings könnten die Vertriebswege ausschlaggebend sein für eine Standortauswahl, aber auch die Personalbeschaffung. Wir würden allerdings, auch in mit Blick auf internationale Marktplätze, immer eine bekannte Großstadt dem unbekannten Dorf vorziehen. Außerdem ist für Shirtee.Cloud eine gut ausgebaute Vertriebsinfrastruktur entscheidend – und Flughäfen, Bahnhöfe, große Hubs von Versanddienstleistern sind in großen Metropolen einfach immer vorhanden.
Phase 4: Wachstum
Wie habt ihr es rückblickend geschafft, eure Marken so erfolgreich aufzubauen?
Die größten Meilensteine für den Erfolg unserer Marke Shirtee.Cloud waren rückblickend die Entwicklungsarbeit der Software, der Aufbau der Online-Plattform shirtee.com sowie die Schnittstellen für die Onlineshops. Hinzu kommt die schnelle Produktentwicklung, denn wir erkannten relativ schnell, wo die Lücken sind und wo die Reise hingehen muss. Dazu boten wir zum Beispiel auch auf Produkte an, die es auf dem Print on Demand Markt noch nicht gab, wie zum Beispiel bestimmte Kleidungsstücke. Das wiederum machte die Plattform für die User zusätzlich interessant.
Was macht Shirtee.Cloud, im Vergleich zur Konkurrenz, so besonders?
Wir glauben, es ist letztendlich das Gesamtpaket und die Vielfalt, die wir bieten. Zudem sind wir sehr weit in der Entwicklung und bieten stabile Systeme mit entsprechenden Features an, die ein Online Business ermöglichen. Mit Sicherheit ist auch der Standort Deutschland sehr interessant, weil auch der Stempel „Made in Germany“ immer noch zählt und tief in unserer Philosophie verankert ist. Außerdem sind für uns eine persönliche Beziehung und Nahbarkeit gegenüber den Kunden wichtig. Denn wir sind kein großer Konzern oder keine AG, bei der du an die Strippenzieher nicht drankommst. Gerade wir als Geschäftsführer von Shirtee.Cloud führen einen engen Austausch mit unseren Usern und sind 24/7 ansprechbar.
Welche Marketing-Kanäle nutzt ihr für Shirtee.Cloud?
Im Bereich Marketing setzen wir bei Shirtee.Cloud auf den klassischen Marketingmix mit Elementen wie Social Media, SEO und E-Mail-Marketing. Darüber hinaus optimieren wir diesen Mix natürlich, um unser Business auf die nächste Stufe zu heben. Die Social Media Kanäle, wie Facebook oder Instagram beispielsweise, sind wichtige Medien für uns, da dort auch der Austausch mit den Kunden stattfindet. Darüber hinaus ist Content Marketing ein großer Bestandteil unserer Strategie. Deshalb investieren wir viel Zeit und Mühe in Tutorial- und Imagevideos, um uns und unser Konzept den möglichen Nutzern näher zu bringen. Zusätzlich schalten wir auch klassische Werbung, betreiben Public Relations und kooperieren mit Markenbotschaftern.
Welche Voraussetzungen müssen Gründer erfüllen, die ein Online Business aufbauen möchten?
Außer einem Laptop mit Internetanschluss gibt es eigentlich keine technischen Voraussetzungen, dein Online Business lässt sich von zuhause starten. Doch natürlich solltest du eine Idee besitzen und dich entsprechend informieren, eine Nische finden oder eine Idee für eine Marke entwickeln. Dabei ist es nicht damit getan, Artikel zu kreieren und einfach online zu stellen. Natürlich gibt es auch dort die Chance, organisch etwas zu verkaufen. Aber wirklich erfolgreich sind diejenigen, die auch ins Marketing investieren und mit sehr viel Fleiß, Liebe und Sorgfalt an die Sache herangehen.
Welche geheimen Tipps könnt ihr angehenden Gründern geben?
Für uns konnten sich bei Shirtee.Cloud die klassischen Tugenden, wie Fleiß und Geduld, bewähren. Denn nur wenige Shops, Ideen und Marken starten von heute auf morgen durch. Wer innerhalb kürzester Zeit große Erfolge erwartet, wird mit Sicherheit schnell enttäuscht und gibt auf. Wir empfehlen auch allen angehenden Gründern, nicht direkt alles zu wollen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Eine eigene Verpackung, ein eigenes Label usw. sind tolle Gimmicks und repräsentieren eine starke Marke – verkaufen wirst du dadurch aber gerade am Anfang keinen weiteren Artikel. Deshalb solltest du diese Zusatzkosten sollte einsparen und ins Marketing stecken. Mit den ersten Erfolgen und einer bekannteren Marke kannst du dein Angebot später noch optimieren und entsprechende Features dazu buchen.
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Über den Autor
Insa Schoppe
Direkt nach dem Abitur entschied sich Insa für ein „Multimedia Production“-Studium in Kiel, danach folgten praktische Erfahrungen in einer Fernsehproduktionsfirma. Anschließend startete sie ein Volontariat in der Redaktion eines Radiounternehmens und wurde als Redakteurin übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Recherche und Texterstellung auch tägliche Nachrichten sowie die Verantwortung für mehrere Magazine. Im März 2020 wechselte Insa von der Radio-Redaktion in die Online-Redaktion von Gründer.de. Seit März 2022 verantwortet sie als Projektmanagerin die Kongress-Awards, moderiert unsere Online-Kongresse und schreibt weiterhin hin und wieder für das Magazin von Gründer.de.