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Sicherheiten ohne Kapitalbindung

Mietkautionsbürgschaft für Existenzgründer erklärt

Du stehst als Existenzgründer vor der Herausforderung, dein Gewerbe finanziell abzusichern und teure Räumlichkeiten anzumieten? Die Mietkautionsbürgschaft kann dir dabei helfen, indem sie finanzielle Spielräume schafft und die Anforderungen des Vermieters erfüllt. So kannst du das notwendige Kapital in dein Unternehmen investieren, statt es als Kaution zu hinterlegen. Erfahre, wie die Mietkautionsbürgschaft funktioniert und welche Vorteile sie dir als Existenzgründer bietet.

Existenzgründer stehen vor zahlreichen Herausforderungen, wobei die finanzielle Absicherung ihres Gewerbes eine zentrale Rolle spielt. Dies ist besonders relevant, wenn teure Räumlichkeiten angemietet werden müssen. Eine Möglichkeit, finanzielle Spielräume zu schaffen und gleichzeitig die Anforderungen des Vermieters zu erfüllen, ist die Mietkautionsbürgschaft. Eine Mietkautionsbürgschaft für Gewerbemietverträge funktioniert ähnlich wie bei privaten Mietverträgen. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass der Vermieter Geschäftsräume oder Werkstätten vermietet, in denen der Mieter ein Gewerbe betreibt. Eine Versicherung übernimmt die Bürgschaft für die vereinbarte Mietkaution. Sollte der Mieter seinen Verpflichtungen nicht nachkommen oder Schäden verursachen, wird der Vermieter von der Versicherung entschädigt. Diese Form der Kautionssicherung wird häufig auch als Mietkautionsversicherung bezeichnet, obwohl es sich technisch um eine Bürgschaft handelt.

Funktionsweise einer gewerblichen Mietkautionsbürgschaft

Die Funktionsweise einer gewerblichen Mietkautionsbürgschaft lässt sich am besten durch ein konkretes Beispiel erläutern. Frau Müller, die Gründerin eines Startups im Bereich Softwareentwicklung, plant, ein Büro in der Innenstadt anzumieten. Der Vermieter fordert eine Kaution von 15.000 Euro. Frau Müller möchte jedoch diesen Betrag nicht binden, sondern lieber in die Anschaffung neuer Computer und Büromöbel investieren. Daher entscheidet sie sich für eine Mietkautionsbürgschaft für Existenzgründer.

Durch den Abschluss der Mietkautionsversicherung kann Frau Müller die geforderten 15.000 Euro für notwendige Investitionen in ihr Unternehmen verwenden, anstatt sie als Kaution zu hinterlegen. Sollte Frau Müller ihre vertraglichen Verpflichtungen, wie die pünktliche Zahlung der Miete oder die sachgerechte Nutzung und Pflege der Büroräume, nicht erfüllen, ist der Vermieter durch die Bürgschaft geschützt. In einem solchen Fall kann der Vermieter die ausstehende Summe direkt von der Versicherung einfordern.

Die Versicherungsgesellschaft begleicht die Forderungen des Vermieters bis zur Höhe der vereinbarten Kaution. Danach stellt sie Frau Müller den ausgelegten Betrag in Rechnung. Frau Müller muss diese Summe an die Versicherung zurückzahlen. Die Mietkautionsversicherung fungiert somit als eine Art Kredit, der es Frau Müller ermöglicht, ihre Liquidität zu bewahren und gleichzeitig die Sicherheit des Vermieters zu gewährleisten.

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Kosten einer gewerblichen Mietkautionsbürgschaft

Die Kosten einer Mietkautionsversicherung hängen von mehreren Faktoren ab, darunter die Bonität des Mieters und die Höhe der Mietkaution. In der Regel zahlen etablierte Gewerbebetriebe zwischen 4 und 5 Prozent der Kautionssumme pro Jahr. Sollte man frisch sein Gewerbe anmelden, kann dieser Prozentsatz aufgrund des höheren Risikos und der fehlenden Geschäftshistorie etwas höher ausfallen. Verdeutlichen wir dies anhand folgender Beispielrechnung unseres Fallbeispiels:

Frau Müller hat ihr Software-Startup vor einem Jahr gegründet und muss eine Kaution von 15.000 Euro hinterlegen. Der Versicherer verlangt einen Zinssatz von 5 Prozent pro Jahr aufgrund der kürzeren Geschäftsdauer und des höheren Risikos. Anstatt den Einmalbetrag von 15.000 Euro zu hinterlegen, belaufen sich die jährlichen Kosten für Frau Müller auf 750 Euro (15.000 Euro * 5 / 100 = 750 Euro). Dies ermöglicht es ihr, die 15.000 Euro für dringend benötigte Investitionen in ihr Unternehmen zu verwenden, während der Vermieter durch die Versicherung abgesichert ist.

Voraussetzungen für die Mietkautionsbürgschaft im Gewerbebereich

Um eine Mietkautionsbürgschaft für Gewerbe abzuschließen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese umfassen unter anderem:

  • Der Sitz des Unternehmens muss in Deutschland sein.
  • Das Unternehmen muss in einer deutschen Rechtsform (z.B. GmbH, GbR) organisiert sein.
  • Eine positive Bonitätsprüfung des Unternehmens ist erforderlich.

Für die Antragstellung müssen verschiedene Unterlagen eingereicht werden, darunter der Mietvertrag, die Gewerbeanmeldung und gegebenenfalls die letzten Jahresabschlüsse. In einigen Fällen kann auch eine Creditreform-Auskunft erforderlich sein, abhängig von den Anforderungen des Versicherungsanbieters oder der Bank.

Wann lohnt sich eine Mietkautionsbürgschaft?

Eine Mietkautionsbürgschaft lohnt sich insbesondere für Unternehmen, die ihre Liquidität nicht durch eine hohe Mietkaution binden möchten. Gerade für Startups und Existenzgründer ist es essenziell, finanzielle Mittel für wichtige Investitionen, wie den Kauf von Ausrüstung, Marketingmaßnahmen oder die Einstellung von Personal, verfügbar zu halten. Durch den Abschluss einer Mietkautionsbürgschaft bleibt das Kapital im Unternehmen und kann produktiv eingesetzt werden, anstatt ungenutzt als Kaution hinterlegt zu werden.

Die Mietkautionsbürgschaft ist eine flexible Alternative zur Barkaution oder zur Bankbürgschaft. Sie ermöglicht es Unternehmen, kurzfristig auf finanzielle Engpässe zu reagieren und notwendige Investitionen zu tätigen, ohne die Kreditlinie bei der Bank zu belasten. Dies ist besonders vorteilhaft für Unternehmen, die ihre Kreditkapazitäten für andere Zwecke nutzen müssen, wie etwa für die Beschaffung von Betriebsmitteln oder die Erweiterung ihrer

Nicht sinnvoll ist die Mietkautionsbürgschaft jedoch bei sehr niedrigen Kautionsbeträgen. Bei Kautionen unter 1.000 Euro übersteigen die Beitragskosten in der Regel den Nutzen der Versicherung, da die Kosten im Verhältnis zur Kautionssumme zu hoch sind. Ebenso wenig rentiert sich die Mietkautionsbürgschaft, wenn ausreichend finanzielle Mittel im Unternehmen vorhanden sind, um die Kaution ohne Liquiditätseinbußen zu hinterlegen. In solchen Fällen kann es wirtschaftlicher sein, die Barkaution direkt zu stellen und die zusätzlichen Kosten einer Versicherung zu vermeiden.

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