Robust ist Trumpf
Hohe Anforderungen an moderne Lieferketten: Diese Punkte solltest du als Gründer beachten
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Inhaltsverzeichnis
- Moderne Lieferketten: Zwischen Leistungsfähigkeit und Anfälligkeit
- Das Lieferkettengesetz
- Robuste Lieferketten von Anfang an
- Just in Time: Eine zweifelhafte Methode der Sparsamkeit
- Bruch der Lieferkette: Und jetzt?
- Fazit
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Moderne Lieferketten: Zwischen Leistungsfähigkeit und Anfälligkeit
Vor noch nicht allzu langer Zeit hatte eine damals zeitgenössische Supply Chain eine recht simple Baumstruktur, die ein Unternehmer meist in Gänze überblicken konnte. Nehmen wir ein Schuhgeschäft als Beispiel.
Dessen Besitzer wusste, das Leder für all seine Schuhe stammte aus Frankreich, der Kautschuk für die Sohlen kam aus Thailand, die Baumwolle für die Schnürsenkel aus Indien und das Metall für die Ösen stammte aus Deutschland. Alles wurde an eine einzelne Schuhfabrik in Deutschland geliefert, weiterverarbeitet und von dort zu ihm geliefert – alles über viele Jahre gleichbleibend.
Mit Beginn der Globalisierung Ende der 1980er, Anfang der 1990er, hat sich das fundamental gewandelt. Immer mehr Hersteller lassen immer mehr Schritte ihrer Prozesskette außerhäuslich durchführen.
Wo beispielsweise die Autoindustrie in früheren Jahrzehnten einen Großteil aller benötigten Teile selbst (und häufig an einem Standort) fertigte, stellen viele Werke heute nur noch regelrechte „Zusammenbaustationen“ dar, die tagtäglich aus zahlreichen anderen Firmen mit den benötigten Teilen versorgt werden – und diese beziehen ihrerseits Teile von zahlreichen Drittunternehmen, die sich wiederum aus einer riesigen Bandbreite von Rohstofflieferanten bedienen.
Vorteile und Nachteile moderner Lieferketten
- Der große Vorteil dieser modernen Lieferkettenstruktur besteht darin, äußerst wandlungsfähig zu sein. Dadurch lässt sich eine größere Produktvielfalt fertigen, die sich überdies flexibler, kurzfristiger anpassen lässt – und das alles zu teils dramatisch reduzierten Kosten.
- Der Nachteil besteht indes darin, dass kaum noch ein Unternehmen für sich selbst stehen kann. Alle sind irgendwie miteinander verbunden. Dadurch können einzelne Störungen oder Produktfehler einen riesigen Trickle-Down-Effekt haben, der zahllose nachgeschaltete Unternehmen hemmt.
Stell dir beispielsweise einen Hersteller von besonders kleinen Schrauben vor. Seine Produkte gehen zu den Herstellern von Fahrzeugen, von Küchengeräten, Unterhaltungselektronik, Spielzeug, Werkzeug, Industriemaschinen und wahrscheinlich noch vielen anderen Unternehmen.
Gibt es nun bei diesem Hersteller einen Produktionsfehler oder wird er (beispielsweise aus politischen Gründen) von einem wichtigen Rohstoff abgeschnitten, kann der Ausfall Firmen auf dem ganzen Globus betreffen und somit letztlich vielleicht ebenso dich – etwa, weil deine neue Registrierkasse nicht geliefert werden kann.
Dieser Faktor ist umso gewichtiger, je bedeutender solche Hersteller und die Rohstoffe ihrer Produkte sind. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist eine der größten und wichtigsten Branchen der Welt, die Metallbranche: Ein Hochofenwerk bekommt kein Koks; ein Walzwerk fällt wegen Corona aus, ein wichtiger Hafen wird bestreikt – und schon können mit etwas Pech viele Dutzend Länder und zigtausende Firmen auf dem ganzen Erdball betroffen sein. Denn unglaublich vieles benötigt Metalle.
Erdball ist ein weiteres Stichwort: Die modernen Herstellungs- und somit Lieferketten sind absolut global. In guten Zeiten sorgt das für eine enorme Leistungsfähigkeit. Unsere moderne Produktwelt mit ihrer gigantischen Vielfalt zu verträglichen Preisen lässt sich nur aufrechterhalten, weil die Lieferketten so kleinteilig sind. Außerdem ermöglicht die Globalisierung es, im Notfall switchen zu können.
Das allerdings funktioniert nur, wenn es für eine Ware viele Hersteller und/oder Rohstoffquellen gibt. Je stärker ein Produkt in einer globalisierten Welt monopolisiert ist, desto dramatischer werden die Auswirkungen, wenn es ein Problem gibt.
Das diesbezügliche Albtraumszenario? China könnte dem aktuellen Säbelrassen Taten folgen lassen und Taiwan angreifen. In diesem Fall wären von den acht wichtigsten Halbleiterherstellern der Welt gleich vier schachmatt. Wie sich das auswirken könnte, konntest du bei der aktuell langsam abebbenden Chipkrise in Ansätzen erkennen – bloß ging es dabei nur um einige Wenige Werke, nicht ganze Herstellernationen.
Halten wir also fest:
- Frühere Lieferketten waren einfach, starr, teuer und robust.
- Heutige Lieferketten sind komplex, flexibel, günstig, aber anfällig.
In diesen Tatsachen moderner Lieferketten verbirgt sich jedoch ein Vorteil: Durch die Flexibilität ist es dir durchaus möglich, wenigstens die dich direkt betreffenden Ketten robuster zu gestalten.
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Das Lieferkettengesetz
Der erste Punkt mit dem du dich – vielleicht – vertraut machen musst, ist das 2021 verabschiedete Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Besser bekannt unter dem einfacheren Begriff Lieferkettengesetz.
Zumindest dann, wenn dein Unternehmen aus mehr als 1.000 Mitarbeitern besteht (das ist die Grenze ab 2024; ab 2023 sind es erst einmal 3.000 Mitarbeiter), musst du eine ganze Reihe von Vorgaben beachten. Sie sollen sicherstellen, dass sowohl bei dir als auch besonders deinen mittel- und unmittelbaren Zulieferern die Menschenrechte aller Beteiligten gewahrt werden.
Du müsstest dann beispielsweise darauf achten, keine Kleidung zu beziehen, die in Sweat Shops hergestellt wurde oder Rohstoffe zu verwenden, die aus Abbaugebieten unter Warlord-Kontrolle stammen.
Wie gesagt: Das gilt nur für größere Unternehmen. Wenn deine Firma jedoch mittel- oder langfristig eine solche Marke anpeilt, solltest du jetzt bereits deine Lieferketten ganz gezielt entlang der Gesetzeslinien gestalten, damit du später nichts umbauen musst. Bedenke: Die Untergrenze von 1.000 Mitarbeitern könnte durchaus in der Zukunft weiter abgesenkt werden.
Robuste Lieferketten von Anfang an
Du hast es als Unternehmer sicherlich nicht in den Händen, alle Lieferketten gleichermaßen zu beeinflussen. Wenn etwa, wie aktuell, die Strom- und Kraftstoffpreise in zahlreichen Ländern nach oben schießen, dann liegt es nicht in deiner Macht, wenn dadurch einer deiner Zulieferer Bankrott geht und ausfällt.
Wohl aber läge es in deinen Händen, für einen solchen Fall einen Notfallplan zu haben – ein anderes Unternehmen, das kurzfristig diesen Platz einnehmen kann.
Damit wären wir schon beim Kern der Sache: Die Flexibilität moderner Lieferketten nutzen, um die dich unmittelbar betreffenden „Stränge“ unter deiner Kontrolle robuster zu machen. Dazu solltest du möglichst von Anfang an eine klare Linie fahren.
- Verfolge keine Vogelstrauß-Taktik. Viele Unternehmer begehen den schweren Fehler, so zu tun, als würden die Lieferketten immer wie am Schnürchen funktionieren. Das ist eine geradezu fatale Grundeinstellung. Gerade Corona und der Ukrainekrieg sollten dir deutlich zeigen, wie schnell die „guten Zeiten“ umschlagen können.
- Bewerte deine persönliche Krisenanfälligkeit ganz nüchtern. Frage dich also, welche Risiken es wo für deine Supply Chain geben könnte, wie groß die Gefahr für den Eintritt eines Ernstfalls ist und welche Folgen er haben könnte. Dazu musst du vor allem eruieren, wie bedeutend für dich Single Sources sind – also Dinge, die nur von einem Hersteller oder aus einem Land bezogen werden können. Im Idealfall solltest du Single-Source-Szenarien möglichst komplett meiden, wenn es sich irgendwie machen lässt. Vergiss hierbei zudem nicht deine Abnehmer; insbesondere, wenn du im B2B-Bereich agierst.
- Wähle all deine Lieferanten mit einem deutlichen Fokus auf Resilienz aus. Das ist ein besonders aufwendiger Part, weil du hierbei unter anderem deine eigene Preisgestaltung einbeziehen und mit zahlreichen Firmen in enge Kommunikation treten musst. Stark vereinfacht, solltest du folgendes beachten:
- Achte auf möglichst kurze, wenige Punkte umfassende Lieferketten jenseits deiner Lieferanten. Je mehr du überblicken kannst, desto besser.
- Wenn es machbar ist, vermeide es, dich auf Lieferketten zu stützen, die politisch unsichere Gefilde berühren. Etwa, weil Staaten beteiligt sind, die es mit der Demokratie nicht so genau nehmen.
- Setze möglichst auf große räumliche Nähe. Wie risikoreich allein der Seetransport rund um den Globus sein kann, mussten zahlreiche Firmen feststellen, als die „Ever Given“ den Suez-Kanal blockierte und über 200 Schiffe im Stau standen.
- Baue in guten Zeiten tragfähige Notfallpläne auf. Einerseits sollte es dazu bereits mögliche alternative Zulieferer (und Abnehmer) auf deiner Landkarte geben. Andererseits sollten deine Produkte auf eine Weise designt sein, durch die sie im Notfall aus alternativen Materialien hergestellt werden können. Achte jedoch unbedingt darauf, diese Punkte fertig auszuarbeiten. Heißt, die Produkte unter Verwendung von Alternativmaterialien sind bereits getestet, die Alternativzulieferer sind qualifiziert und gebrieft.
- Evaluiere ständig die dir zur Verfügung stehenden Daten und halte deinen Finger am Puls der Zeit. Du solltest also dringend das Weltgeschehen stets im Blick haben. Fürchte dich im Zweifelsfall nicht, schnell zu reagieren, bevor es andere tun – selbst wenn es sich kopflos oder verfrüht anfühlen mag. Stell dir beispielsweise vor, ein Unternehmer hätte zum Jahreswechsel 2021/22 bereits die sich anbahnende Ukrainekrise zum Anlass genommen, seine Firma unabhängiger von russischen Produkten und Rohstoffen zu machen. Dann hätte dieser Unternehmer nur wenige Wochen später einen riesigen Vorteil gegenüber all seinen Konkurrenten gehabt, die erst im Angesicht der zahlreichen Sanktionen hektisch Alternativen finden und Verträge abschließen mussten.
Wenn du all diese Punkte schon beim Aufbau deines Unternehmens beachtest und befolgst, dann nutzt du alle Vorteile der modernen Lieferketten, um damit gleichsam ihre Nachteile zu negieren.
Merke: Es ist immer besser, in guten Phasen für schlechte Zeiten vorzusorgen, als bei deren Eintritt festzustellen, ein gewaltiges Problem zu haben und nur noch hektisch reagieren zu können – wenn überhaupt.
Doch so effektiv die genannten Schritte für sich bereits sein mögen, sie alle werden erst dann wirklich zu einem echten Rettungsschirm für dein Unternehmen, wenn du einen weiteren Punkt beachtest. Er ist so wichtig, dass wir ihm ein eigenes Kapitel gewidmet haben.
Just in Time: Eine zweifelhafte Methode der Sparsamkeit
Jeder, der nur etwas Ahnung von betriebswirtschaftlichen Grundlagen hat, weiß es: Alles, was auf Lager liegt, kostet Geld und ist so lange totes Kapital, bis es endlich eingesetzt und an den zahlenden Kunden gebracht wird.
Zusammen mit der Globalisierung hielt deshalb weltweit eine Philosophie Einzug. Sie reifte im frühen Nachkriegsjapan zu einer ersten Blühte heran und wird heute vielfach als Maß aller Dinge gesehen – und verstärkte gleichsam die Anfälligkeit moderner Lieferketten um ein Vielfaches.
Die Rede ist vom Just-In-Time-Prinzip oder JIT. Alles, was benötigt wird, wird genau zu dem Zeitpunkt angeliefert, zu dem es benötigt wird. Vor allem Industriebetriebe haben sich im Lauf der Jahre zu absoluten Meistern dieses Prinzips entwickelt. Vielfach werden dort Teile aus den LKW und Containern geladen und sofort aufs Fließband gesetzt und weiterverarbeitet. Allerdings gibt es im Handel ebenso viele Firmen, die auf das Prinzip setzen.
In guten Zeiten sind die Stärken von JIT über jede Kritik erhaben:
- Stark verringerte Lager- und damit verbundene Personalkosten,
- bedarfsgerechte Produktion im Angesicht schwankender Nachfrage durch Vermeidung von Überproduktion,
- erhöhte Flexibilität durch das rasche Implementieren von Änderungen im Produktportfolio und
- gesteigerte Gewinne, ein verschlankter Wertschöpfungsprozess und größere Liquidität durch verringerte Kapitalbindung.
Dem gegenüber steht jedoch eine enorme Anfälligkeit in Zeiten von Krisen. Schon die Panne eines einzigen LKW kann das Prinzip ins Wanken bringen. Was ein Streik verursachen kann, kannst du dir vermutlich ausmalen.
Die riesigen Verluste etwa, die durch den angesprochenen Ever-Given-Stau anfielen, gingen zu einem Großteil aufs Konto von nach JIT operierenden Firmen, die nicht rechtzeitig mit Nachschub beliefert wurden.
Solltest du dementsprechend für maximal robuste Lieferketten sowohl bei dir als auch deinen Zulieferern Just In Time absolut meiden?
- Bei deinen Zulieferern wird das höchstwahrscheinlich kaum möglich sein. Solange diese nicht nur dein Unternehmen allein beliefern, werden sie kaum zu einem Prinzip der Lagerhaltung zurückkehren können. Wenn du allerdings einen Zulieferer findest, der Lagerhaltung betreibt, könntest du ihn wenigstens in deine Notfallplanungen aufnehmen.
- Bei dir selbst allerdings solltest du zumindest versuchen, eine Art „Just-In-Time-Light“ zu applizieren. Das heißt, du solltest unbedingt eine wenigstens reduzierte Form von Lagerhaltung betreiben. Darin sollten sich sowohl für dich nötige Rohstoffe bzw. Einzelteile befinden als auch Fertigteile, die direkt an den Kunden gehen können.
Deine Supply Chain wird umso sicherer (respektive du weniger abhängig von ihr), je länger bei dir der Betrieb funktionieren kann, ohne eine Versorgung wie im Normalfall. Eine Woche Normalbetrieb sollte mindestens möglich sein, besser ist natürlich mehr. Gehe für die Berechnung von Phasen höchster Auslastung aus. Dann bleibt dir in anderen Zeiten automatisch noch mehr Reserve.
In der Praxis sollte dieses Lager jedoch nicht den Charakter eines „Bunkers“ haben. Vielmehr sollte es in den Alltagsbetrieb integriert werden:
- Einzelteile und Rohstoffe werden ins Lager geliefert und dein Betrieb bedient sich von dort.
- Fertige Produkte werden ebenfalls aus diesem Lager heraus versendet.
Wenn du es so angehst, findet in deinen Beständen ein ständiger Umschlag statt. Darin lagern also stets die neuesten, frischesten, aktuellen Elemente. Das macht die Lagerhaltung weniger aufwendig und im Notfall läuft dein Betrieb ohne jegliche Änderungen weiter – wenigstens in diesem Bereich.
Wichtig: Zur Berechnung deiner Lagergröße musst du die Verbrauchsdaten, die Wiederbeschaffungszeiten und das Volumen deiner Verkäufe einbeziehen. Außerdem die Zeiten, die deine alternativen Lieferanten benötigen, bis die erste Charge bei dir eintrifft. Je besser in deinem Haus die Datenerfassung und -verarbeitung funktioniert, desto leichter und gleichsam sicherer werden deine vorausberechneten Zahlen.
Bruch der Lieferkette: Und jetzt?
In einem Haus, das alle bis hierhin genannten Punkte minutiös umgesetzt hat, wird an dem Tag, an dem ein wichtiges Glied der Lieferkette versagt, nicht sonderlich viel geschehen; zumindest wird keine Panik oder hektische Betriebsamkeit ausbrechen. Einige Mails, Meetings und Anrufe, um auf alternative Methoden umzuschalten und die wichtigsten Personen zu informieren, dürften genügen.
Doch was, wenn ein solcher Tag in deinem Unternehmen geschieht, das noch nicht auf derart robuste Prozesse umgestellt hat? Dann wird es in der Tat arbeitsreich, denn es stehen viele Aufgaben in rascher Folge an:
- Vergeude keine einzige Minute. Du musst schnellstmöglich ein Meeting mit deinen wichtigsten Leuten einberufen, selbst wenn du sie aus dem Wochenende oder Urlaub zurückrufen musst – das ist in echten betrieblichen Notfällen arbeitsrechtlich völlig legal. Dazu müssen alle relevanten Daten deines Hauses bereitliegen.
- Sobald feststeht, was in deinem Haus wann wie durch den Ausfall betroffen sein wird, musst du direkt in Kontakt mit dem ausgefallenen Lieferanten treten. Lass dir erklären, wo das Problem liegt, wie es behoben wird und wie lange es dauern wird. Dann multiplizierst du diesen Wert sicherheitshalber mit 1,5. Dein Lieferant will dich nicht verlieren, also könnte er mitunter dazu neigen, dir ein Optimal-Szenario aufzuzeichnen. Verlass dich also nicht zu sehr darauf.
- Suche sofort nach einer Alternative. Je gravierender das Problem ist, desto weniger solltest du dabei aufs Geld schauen. Durch den Ausfall dieser Lieferkette wird dein Unternehmen in nur wenigen Tagen stillstehen? Dann solltest du alles daransetzen, jemanden zu finden, der deine Versorgung übernehmen kann – koste es, was es wolle.
- Führe eine „Kunden-Triage“ durch. Du teilst also deine Kunden entsprechend ihrer Priorität in solche auf, die sofort nichts mehr bekommen, nur noch bei dringendem Bedarf und solche, die unter allen Umständen beliefert werden müssen. Alle Kunden müssen sofort detailgenau informiert werden. Unterstreiche dabei, dass in deinem Haus bereits an Lösungen gearbeitet wird, übertreibe aber nicht.
- Eruiere, wie sich der Zustand auf den allgemeinen Betrieb auswirken wird. Informiere dann die restliche Belegschaft. Verschließe dich dabei nicht vor Vorschlägen aus deren Reihen, selbst wenn sie nicht von Führungskräften kommen.
- Überprüfe, wie du den Engpass weniger dramatisch machen kannst, indem du vielleicht andere Produkte verstärkt offerierst oder sowieso geplante Änderungen früher durchführst. Vielleicht kannst du ja sogar aus der Not eine Tugend machen: Deine Lieferkette für blaue Farbpigmente ist zusammengebrochen? Vielleicht könntest du ja stattessen kurzfristig eine rote Sonderedition lancieren.
Dabei lässt sich kaum unterstreichen, wie wichtig Schnelligkeit, kühle Köpfe und maximal umfangreiche und transparente Daten sind.
Bloß: Wenn diese Lage ausgestanden ist, solltest du alles tun, um eine Wiederholung zu vermeiden. Jetzt ist spätestens der Zeitpunkt gekommen, um deine Lieferketten wirklich resilient zu machen.
Fazit
Ganz gleich, ob du ein Online-Händler bist, der waren von verschiedenen Herstellern bezieht oder ob du gerade erste gegründet hast und selbst produzierst: Praktisch jede Firma ist heute von Lieferketten abhängig, die in direkter oder indirekter Verbindung die Welt umspannen. Ein guter Firmenchef versucht deshalb immer, eine möglichst hohe Robustheit zu erschaffen – selbst, wenn das die Gewinne etwas schmälert oder sein Unternehmen weniger global macht als die Konkurrenz.
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