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Finanzfachwirt im exklusiven Interview

Kay B. Rogalla: „Sei kritisch & hinterfrage!“

Kay B. Rogalla ist studierter Finanzfachwirt und weist bereits 19 Jahre Praxiserfahrung auf. Das Thema Rente und Vermögensaufbau für die Rente sind seine Spezialgebiete. Im Interview zum Finanzkongress erzählt er, wann der beste Zeitpunkt ist, um sich mit der Rente und dem Vermögensaufbau auseinanderzusetzen, und wie man das am besten angehen sollte.

Wie definierst du finanzielle Unabhängigkeit?

Die finanzielle Unabhängigkeit wird von jedem unterschiedlich definiert und ganz persönlich wahrgenommen. Für mich persönlich bedeutet es, Zeit für die wirklich wichtigen und lebenswerten Dinge im Leben verwenden zu können und nichts tun zu müssen, worauf ich eigentlich keine Lust habe! Man kann es als das Finale der Vermögensarchitektur betrachten. Ähnlich wie ein architektonisches Kunstwerk, das aus festen Strukturen und klugen Entscheidungen besteht, bezeichnet finanzielle Unabhängigkeit den Zustand, in dem die Vermögensarchitektur solide genug ist, um einen Lebensstil ohne finanzielle oder zeitliche Zwänge zu ermöglichen. Hierzu habe ich den Prozess der Vermögensarchitektur entwickelt und für Jedermann zugänglich gemacht!

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Was sind die statischen Grundsätze der Vermögensarchitektur?

Die statischen Grundsätze der Vermögensarchitektur habe ich in meinem gleichnamigen Buch genaustens beschrieben und in einen praktischen und zielführenden Anwendungsratgeber übertragen. Sie ähneln den Grundpfeilern eines stabilen Bauwerks. Standortbestimmung, Risikomanagement, langfristige Planung, Diversifikation und Liquiditätsstrategien sind die Bausteine, die eine solide Basis für die Vermögensarchitektur schaffen. Wie ein Architekt, der ein Gebäude entwirft, müssen auch Anleger diese Prinzipien berücksichtigen, um ein robustes finanzielles Fundament zu schaffen. Die dazugehörige Formel der Vermögensarchitektur habe ich folgendermaßen definiert: Transparenz + Wissensvorsprung + Marktzugänge = Eigenermächtigung! Und genau darauf kommt es an. Jeder einzelne Punkt bringt nichts, wenn dieser nicht mit den anderen wirken kann! Dafür stehe ich mit meinem System der Vermögensarchitektur.

Ab wann sollte man sich mit dem Ruhestand und der Rente beschäftigen?

Die kurze Antwort auf die Frage lautet: Sofort bzw. so schnell wie möglich! Der Faktor Zeit ist durch nichts zu ersetzen! Die Planung für den Ruhestand ist ein wesentlicher Bestandteil der Gestaltung der Vermögensarchitektur. Frühzeitige Planung ist entscheidend. Denn ähnlich wie bei der Planung eines Gebäudes ist es besser, von Anfang an die richtigen Grundlagen zu legen. Je früher man beginnt, desto mehr Zeit hat man, um die Vermögensarchitektur entsprechend anzupassen und zu optimieren, und der Faktor Zeit kann FÜR mich arbeiten und nicht GEGEN mich.

Hierzu empfehle ich unbedingt die Ruhestandsplanung. In dieser ermittelt man genau, wie viel Gesamtbedarf ich eigentlich habe, wie viel davon schon erwirtschaftet wurde und schlussendlich: Wie viel Geld ich zu welchem Zinssatz monatlich auf die hohe Kante legen muss, um an mein persönlich definiertes Ziel zu kommen. Überspringe ich dieses essenzielle Thema, spare ich immer nur „ins Blaue hinein“. Dann habe ich keine Vorstellung, ob mein Sparbetrag überhaupt ausreichend ist! Daher sollte man frühestmöglich damit beginnen. Ich selbst habe drei Kinder und habe die Rechnung mal aufgemacht: Wenn ich möchte, dass meine Kinder mit 67 (also zum Eintritt in den derzeitigen Ruhestand) Millionär sind (ohne zu erben), muss ich bloß knapp 78 Euro monatlich zur Seite legen und dafür sorgen, dass durchschnittlich 6,5 Prozent Wertentwicklung pro Jahr entstehen! Spannend oder?

Gibt es eine Anlagestrategie, die beim Vermögensaufbau immer funktioniert?

Auch wenn es keine Garantie für eine perfekte Anlagestrategie gibt, die immer funktioniert, kann die Vermögensarchitektur von bewährten Prinzipien wie Diversifikation und langfristiger Ausrichtung profitieren. Anleger sollten eine Vielfalt von Anlageinstrumenten und eine kluge Portfoliostrukturierung nutzen, um das Risiko zu mindern und Chancen zu maximieren. Dabei ist es besonders wichtig, Anlageformen zu wählen, die nicht zu hohen Schwankungen oder gar einem Totalverlustrisiko ausgesetzt sind, und vor allem Systeme, die in wirtschaftlichen Wechselwirkungen miteinander korrelieren! Ergänzt werden sollte es um mindestens eine Anlageklasse, die nicht mit den anderen korreliert. Was einfach klingt, ist in der Praxis eine Strategie, die sich je nach Anforderung in 4-7 Assetklassen aufteilt und dabei hoch individuell aufeinander abgestimmt ist, sodass sie genau zu den Anforderungen des Anlegers passt. Dabei spielen Attribute wie Risikobereitschaft, Anlagehorizont, Primärziel, vorhandenes Budget, bisher genutzte Lösungen und vieles Weitere eine entscheidende Rolle.

Welchen Tipp kannst du uns verraten, um sich auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit besser aufzustellen?

Ein wesentlicher Tipp auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit ist es, die eigene Vermögensarchitektur schnellstmöglich zu beginnen und regelmäßig zu überprüfen bzw. anzupassen, ähnlich wie ein Architekt bei der Instandhaltung eines Gebäudes. Es ist wichtig, flexibel zu bleiben und sich auf Marktänderungen in der finanziellen Landschaft einzustellen. Dabei kann auch professionelle Beratung helfen, um die Vermögensarchitektur kontinuierlich zu optimieren und auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit voranzukommen. Das Wichtigste überhaupt ist: „Statt immer wieder aufzuschieben: Starten!“ Gerne auch in einem Erstgespräch mit uns, welches den Gesamtprozess ins Rollen bringt! Mein häufigstes Zitat und in diesem Fall zudem auch ein sehr treffendes Schlusswort beschreibt es zusammenfassend: „Sei kritisch & hinterfrage! Nutze verschiedene Quellen und übernehme eine Verantwortung! Jeder „Experte“ wird dir bloß einen subjektiven Impuls geben können, der von seiner Ausbildung und Erfahrung geprägt ist!

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Über den Autor

Autorenprofil: Lea Minge

Lea Minge

Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.

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