Von kreativen KI-Systemen und ob es sie wirklich geben kann
Kann künstliche Intelligenz kreativ sein?
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Inhaltsverzeichnis
- Definition von künstlicher Intelligenz
- Das komplexe Verhältnis zwischen KI und Kreativität
- KI in der Kunst: Eine neue Ära der Kreativität
- Die Zukunft der kreativen KIs
- Kreative KIs – Ein aufstrebendes Feld
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Definition von künstlicher Intelligenz
Bevor wir uns der Kreativität zuwenden, definieren wir zunächst, was KI überhaupt ist. Künstliche Intelligenz bezieht sich auf Computersysteme, die Aufgaben ausführen, die normalerweise menschliches Denken wie das Erkennen von Sprache, Mustern oder Bildern, das Treffen von Entscheidungen und das Lösen von Problemen erfordern. Im Gegensatz zu klassischen Computerprogrammen, die vorgegebene Aufgaben erledigen oder fest definierten Algorithmen folgen, lernen KI- Systeme aus Erfahrungen, passen sich an neue Eingaben an und führen Aufgaben aus, die normalerweise einen menschlichen Operator erfordern würden.
Das komplexe Verhältnis zwischen KI und Kreativität
Wenn wir über Kreativität sprechen, denken wir an Prozesse, an deren Ende neue, originelle und wertvolle Ideen oder Produkte stehen. Als kreativer Bestandteil solcher Prozesse wird im Allgemeinen die Fähigkeit verstanden, über den Tellerrand hinaus zu denken, Muster und Zusammenhänge zu erkennen, die anderen nicht auf- bzw. einfallen. In gewisser Hinsicht also eine intuitive Erkenntnis über etwas bis dahin Unbekanntes. So funktionieren auch eine Pointe in einem Witz oder das Erstellen eines Gemäldes aus einer völlig neuen, eigenen Perspektive.
Doch wie verhält es sich mit KI in diesem Zusammenhang? KI-Systeme sind äußerst effektiv in der Mustererkennung. Deshalb können auch Systeme wie MusicLM von Google schon seit Jahren authentische Musik „komponieren“. Sie können riesige Datenmengen analysieren und daraus Trends und Zusammenhänge ableiten, die dem Menschen oft verborgen bleiben. Dabei stellt sicherlich das „Denken über den Tellerrand hinaus“ die größere Herausforderung dar. Ideen, die ein KI-System entwickelt, basieren auf den Datensätzen, mit denen sie trainiert wurde und sind auf das Erkennen von Mustern und Strukturen innerhalb des Datensatzes beschränkt. Ein Konzept kann also nur so originell sein, wie die Daten, aus denen es hervorgeht. Doch inwiefern unterscheidet sich das von uns?
Basiert die Kreativität eines Kunstwerkes nicht ebenfalls auf Gelerntem und dem Abstrahieren von Informationen, die wir bereits in unseren Köpfen haben? Am Ende ist die Frage vielleicht gar nicht, ob jemand kreativ ist, sondern wie gut er – oder es – in der Lage ist, komplexe Zusammenhänge auf kreative Weise zu einem neuartigen Konzept zu verknüpfen. Das – so viel ist klar – kann ein KI-System schon bald deutlich besser, als jeder Mensch.
KI in der Kunst: Eine neue Ära der Kreativität
Trotz des eingeschränkten Datenumfangs von Systemen mit künstlicher Intelligenz haben die Systeme in den letzten Monaten bemerkenswerte Fortschritte in kreativen Disziplinen wie Kunst, Musik, Poesie und Design gemacht. Beispielsweise erzeugte eine KI namens AIVA eigenständig klassische Musikstücke, und ein KI-generiertes Kunstwerk wurde bei Christie’s für fast eine halbe Million Dollar versteigert. Ein mysteriöses Musikprojekt rund um die Debut-Single der Skydrifters, die mit einem von Midjourney erstellten Cover-Bild releast wurde, macht die Runde im Netz und es wird gemutmaßt, ob nicht auch die Musik Ki-generiert ist. Unabhängig davon, ob das der Wahrheit entspricht oder nicht, spielt es kaum eine Rolle, denn schon die Diskussion um das Projekt hat mit zu seinem Erfolg beigetragen und dafür gesorgt, dass es für eine Kampagne bei DrückGlück genutzt wird; die Liste ließe sich beliebig fortsetzen und sie wird immer länger.
Musik ist natürlich nur ein Beispiel für „kreative“ Werke, die ein KI-System erzeugen kann, indem es große Datensätze analysiert, zu denen auch kreative Erzeugnisse menschlichen Schaffens gehören und dann auf dieser Basis eigene „Werke“ erstellt. Dieser Prozess, der auch als „Deep Learning“ bezeichnet wird, ermöglicht es einer KI, menschliche Kreativität in einer Weise zu simulieren, die für uns überzeugend und authentisch erscheinen kann. Ob man in diesem Sinne noch von einer „Simulation“ sprechen kann oder ob uns am Ende die Kreativität eines Menschen nur als solche vorgegaukelt wird, ist fast schon eine philosophische Frage.
Die Zukunft der kreativen KIs
Die Rolle von KIs in kreativen Prozessen wird sich weiterentwickeln und immer wichtiger werden. Es ist zu erwarten, dass KIs in Zukunft nicht nur in der Lage sein werden, menschliche Kreativität zu imitieren, sondern uns auch bei der Erzeugung neuer Ideen und Lösungen zu unterstützen oder sogar abzulösen. Maschinelles Lernen und Algorithmen können nicht nur dazu genutzt werden, Kreativitätssessions zu unterstützen, neue Geschäftsideen zu entwickeln oder Designkonzepte zu generieren, sondern könnten schon bald eigene kreative Denkmuster entwickeln, die von unseren nicht zu unterscheiden sind.
Doch während KI in der Lage ist, beeindruckende Leistungen zu erbringen und in bestimmten Bereichen eine Form von Kreativität zu zeigen, sollten wir uns immer der inhärenten Grenzen dieser Technologie bewusst sein. KI ist letztendlich nur so gut, wie die Daten, die ihr zur Verfügung stehen. Sie kann Muster und Verbindungen in diesen Daten finden, aber sie kann nicht „über den Tellerrand hinaus denken“ oder etwas völlig Neues erzeugen, das nicht in irgendeiner Weise in den Daten reflektiert ist, mit denen sie gefüttert wurde. Doch diese Erkenntnis muss nur bedingt etwas heißen; denn letztendlich ist es fraglich, ob das menschliche Gehirn dazu in der Lage ist, denn letztendlich muss auch der Mensch auf Erfahrungen zurückgreifen, um Neues zu erschaffen.
Kreative KIs – Ein aufstrebendes Feld
KI hat zweifellos das Potenzial, kreativ zu sein; derzeit noch auf ihre eigene Art und Weise. Doch schon heute hat sie die Fähigkeit, menschliche Kreativität auf beeindruckende Weise zu imitieren, zu simulieren und uns bei kreativen Prozessen zu unterstützen. Sie kann uns neue Perspektiven und Ansätze aufzeigen, mit denen wir Probleme lösen, Designs erstellen oder Kunstwerke schaffen können.
Da die Kreativität einer KI immer auf den Daten basiert, die sie erhält, wird es noch sehr spannend werden zu sehen, was passiert, wenn sie mit umfangreicheren und immer mehr Daten angelernt wird. Echte künstlerische Inspiration und Originalität, das Erfassen von Emotionen und subtilen Nuancen, sind zum heutigen Stand noch immer menschliche Domänen. Ob sich das in Zukunft ändern wird, wissen wir noch nicht abzuschätzen.
Fakt ist sicherlich, dass der Einfluss von KIs auf unsere Gesellschaft und Kultur ist ein faszinierendes Feld ist, das noch viel Raum für (kreative) Entdeckungen und Diskussionen bietet. In jedem Fall bleibt es spannend zu beobachten, wie sich die Beziehung zwischen Künstlicher Intelligenz und Kreativität in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.
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