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Die nervigsten Formulierungen

Stellenanzeigen: Diese Floskeln solltest du vermeiden

Wunderst du dich, dass deine Stellenanzeigen keine Bewerber anziehen? Womöglich hast du dort Formulierungen untergebracht, die viele schon zu oft gehört haben oder die zu negativ behaftet sind. In einer Studie wurden nun die nervigsten Floskeln herausgefunden.

Um mit deinen Stellenanzeigen die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen, musst du diese passend ansprechen. So wie manche (vermeintliche) Benefits bereits fast überall inzwischen dem Standard entsprechen, gibt es auch diverse Formulierungen, die zwar nett klingen, aber nicht mehr zeitgemäß sind. Eine Studie von Preply zeigt nun, welche Stellenanzeigen-Floskeln du vermeiden solltest.

Darum ist die richtige Formulierung in der Stellenanzeige so wichtig

Auch wenn der Arbeitsmarkt sich wandelt und Unternehmen vielfach aktiv auf potenzielle Mitarbeiter zugehen müssen, ist eine passende Stellenanzeige immer noch essenziell. Mit ihr willst du mögliche Bewerber begeistern und ihnen einen ersten Eindruck von deinem Unternehmen vermitteln. Eine gut gestaltete Stellenanzeige sollte klar und präzise sein, die Anforderungen an den Bewerber deutlich machen und gleichzeitig die Vorteile und Möglichkeiten, die die Stelle bietet, hervorheben. Sie sollte informativ und ansprechend sein, um potenzielle Kandidaten anzulocken und ihr Interesse zu wecken. Eine Stellenanzeige ist also nach wie vor ein wichtiges Instrument, um qualifizierte Bewerber anzusprechen und die passende Person für eine offene Stelle zu finden.

Welche Floskeln sind am häufigsten in Stellenanzeigen zu finden?

In der Studie von Preply wurden die Stellenanzeigen auf der Jobplattform Indeed.de untersucht. Das betrifft für das nachfolgende Ranking etwas über 1,05 Mio. Stellenanzeigen, die zu diesem Zeitpunkt online waren. Die drei am häufigsten genannten Formulierungen waren:

  1. Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten: Fast jede vierte Stellenanzeige (23 %) suchte nach Bewerbern mit der „Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten“ und somit Stressresistenz zu beweisen. Diese Fähigkeit ermöglicht es den Mitarbeitern, auch unter Druck klare Entscheidungen zu treffen, Probleme zu lösen und ihre Aufgaben termingerecht abzuschließen. Arbeitgeber suchen nach Bewerbern, die in der Lage sind, mit Stress umzugehen und gleichzeitig ihre Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
  2. Dynamisch: Am zweithäufigsten trat „dynamisch“ in den Stellenanzeigen auf, etwa 16 % der Ausschreibungen enthielten diesen Begriff. Ein dynamisches Arbeitsumfeld ist geprägt von Veränderung, Flexibilität und Innovation. Unternehmen, die nach dynamischen Mitarbeitern suchen, legen Wert auf Mitarbeiter, die bereit sind, sich neuen Herausforderungen anzupassen und proaktiv an der Weiterentwicklung des Unternehmens mitzuwirken. Ein dynamisches Arbeitsumfeld bietet oft die Möglichkeit, in verschiedenen Projekten mitzuwirken und sich ständig weiterzuentwickeln.
  3. Familie: Auf ein familiäres Klima legen viele moderne Unternehmen großen Wert. In knapp 15 % aller Stellenanzeigen findet sich der Begriff „Familie“ wieder. Sowohl kleine als auch große Unternehmen werben mit einer familiären Arbeitsatmosphäre für sich.

Diese Stellenanzeigen-Floskeln finden Deutsche am nervigsten

Welche Floskeln in Stellenanzeigen nerven die Bewerber aber am meisten? In seiner Studie hat Preply über 1.000 Deutsche verschiedener Altersgruppen und Geschlechter gefragt.

1. Work hard, play hard

Bei vielen Bewerbern klingeln sofort die Alarmglocken, wenn sich in der Stellenanzeige der Ausdruck „Work hard, play hard“ findet. Knapp ein Drittel (32 %) der Befragten gaben an, dass sie ihn nicht gerne in Stellenanzeigen lesen. Diese Bewerber empfinden diesen Slogan als eine Art Überbetonung der Arbeitsethik und verbinden ihn oft mit einem hohen Stressniveau und einem unausgeglichenen Verhältnis von Arbeit und Freizeit. Sie bevorzugen stattdessen Stellenanzeigen, die eine ausgewogene Work-Life-Balance der Mitarbeiter und eine angenehme Arbeitsatmosphäre betonen.

2. Alleskönner

Viele Firmen suchen in ihren Stellenanzeigen nach Alleskönnern, die sie im Unternehmen unterschiedlich einsetzen können. Über ein Viertel der Befragten (26 %) findet diesen Begriff allerdings unpassend. Dies könnte darauf hindeuten, dass einige Bewerber den Druck oder die Erwartungen, die mit diesem Begriff verbunden sind, als überwältigend empfinden. Es ist möglich, dass sie sich lieber auf spezifische Fähigkeiten und Kompetenzen konzentrieren und eine klarere Rolle im Unternehmen anstreben.

3. Jenseits der 9-5-Mentalität

Das klassische 9-5-System gilt in vielen Branchen und Unternehmen nicht mehr. Insbesondere Unternehmen aus dem Medien- oder Modebereich werben damit, eine Einstellung „jenseits der 9-5-Mentalität“ zu suchen. Das empfinden allerdings ein Viertel der Befragten (25 %) als störend in Stellenanzeigen. Denn was auf den ersten Blick nach mehr Flexibilität klingt, stellt sich im Arbeitsalltag oft als regelmäßige Überstunden und Wochenendarbeit heraus. Und gerade die junge Generation Z legt viel Wert auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Arbeit und Privatleben.

4. Stressresistent

Der Begriff Stressresistenz in Stellenanzeigen kommt ebenfalls bei einem knappen Viertel nicht gut an (24 %). Eine gewisse Ruhe im Umgang mit stressigen Situationen möchte wahrscheinlich jeder gerne einmal haben. Dennoch vermuten viele Bewerber, dass mit dieser Formulierung ein besonders stressiger Arbeitsalltag beschönigt wird.

5. Fähigkeit, unter Druck zu Arbeiten

Auch die am häufigsten gefundene Formulierung hat es in die Top 5 der nervigsten Stellenanzeigen-Floskeln geschafft. Für Bewerber ist dies oftmals ein negatives Zeichen. Sie vermuten, dass ähnlich wie bei der Stressresistenz auch hier ein hohes Maß an Belastbarkeit und Leistungsbereitschaft gefordert ist. Dies kann sowohl auf die Arbeitsbedingungen als auch auf die Unternehmenskultur hindeuten. Bewerber befürchten, dass sie in einem solchen Unternehmen permanent unter Druck stehen und ein hohes Arbeitspensum bewältigen müssen.

Die weiteren Top 10 der nervigsten Stellenanzeigen-Floskeln

  • Obstkorb (22 %): Ein vermeintlicher Benefit, den viele Bewerber nicht mehr in Stellenanzeigen lesen können.
  • Aus deiner Komfortzone (21 %): Kandidaten möchten an ihre Aufgaben glauben und das tun, worin sie sich wohlfühlen.
  • Echte Anpacker (21 %): Unternehmen wünschen sich motivierte Mitarbeiter, egal um welche Aufgabe es geht. Viele Kandidaten sehen diese Erwartung skeptisch.
  • Karrieremacher (21 %): Karriere machen wollen viele und sind dafür auch motiviert. Hinter diesem Versprechen sehen viele Kandidaten jedoch die dauerhafte Bereitschaft zu Überstunden und Extra-Aufgaben.
  • Multitasking (19 %): Viele Aufgaben, die alle zeitkritisch sind und trotzdem schnellstmöglich erledigt sein sollen. Eine Red Flag für fast ein Fünftel der Befragten.

Klarheit statt Floskeln in Stellenanzeigen

Was zeichnet also eine gute Stellenanzeige aus? Zum einen klare Formulierungen statt vagem Gerede und übermäßigem Fachjargon. Zeige in den ersten Sätzen klar, welche Zielgruppe du ansprechen möchtest. Achte außerdem darauf, keine Anforderungen zu stellen, die von deiner Zielgruppe als unrealistisch angesehen werden könnten.

Die Formulierungen in Stellenanzeigen spielen eine wichtige Rolle für die Außenwahrnehmung deines Unternehmens. So wird Sylvia Johnson, Sprachexpertin bei Preply, in der Studie wie folgt zitiert: „Verwende eine Sprache, die für eine Vielzahl von Menschen unabhängig von ihrer Muttersprache leicht verständlich ist. Berücksichtige kulturelle Unterschiede, die die Interpretation bestimmter Wörter oder Ausdrücke beeinflussen können. Und schließlich ist es ratsam, Fähigkeiten und Qualifikationen hervorzuheben, anstatt sich nur auf bestimmte Jobtitel oder Abschlüsse zu konzentrieren.“

Fazit: Floskeln in Stellenanzeigen vermeiden und richtig formulieren

Verabschiede dich von den klassischen Stellenanzeigen-Floskeln, so weit verbreitet sie auch immer noch sein mögen. Fokussiere dich stattdessen auf eine klare Erwartungshaltung, damit potenzielle Kandidaten wissen, wie du tickst.

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Quelle:

Preply

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Über den Autor

Autorenprofil: Andreas Fricke

Andreas Fricke

Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.

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