Interview über den erfolgreichen Aufbau eines Online-Business
Gründer-Geheimnis hellomini: Mit personalisierten Baby-Geschenken zum Millionen-Umsatz
Featured image: Pressefoto hellomini
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Wer das passende Produkt nicht findet, muss es manchmal einfach selbst herstellen. So war es zumindest bei Nadine Schmedding und Daniel Heitmann aus Münster, die 2019 ihre Idee für hellomini entwickelten und seitdem einen erfolgreichen Online-Shop betreiben. Das Konzept: Über ihren Shop sind personalisierte Baby- und Kinder-Artikel bestellbar, die dann in einer eigenen Manufaktur gestaltet werden. Dazu gehören zum Beispiel Lampen, Boxen, aber auch Möbel. Dieses Konzept mit den persönlichen Geschenkideen sorgte schnell für Begeisterung und innerhalb von nur zwei Jahren stieg die Auswahl des Startups auf über 400 verschiedene Artikel an.
Außerdem konnten die Gründer schon mehr als 100.000 Bestellungen abwickeln und liegen damit bei einem Umsatz von mehreren Mio. Euro. Dabei ist aus dem einstigen Gründer-Duo ein Team aus 25 Mitarbeitern entstanden. Auch zukünftig sind weitere Artikel und mehr Bestellungen geplant, um bis 2024 einen achtstelligen Umsatz zu erreichen. Doch wie genau fing alles an? Und welche Erfolgsfaktoren waren entscheidend? Wir haben im Interview mit Nadine erfahren, worauf es bei der Planung ankommt, welche Fehler sich vermeiden lassen und warum sich die Gründer für ein Online-Business entschieden haben.
Phase 1: Ideenfindung
Wann genau entstand deine Idee für hellomini?
Mein Geschäftspartner Daniel Heitmann und ich waren schon eine Weile im Online-Handel unterwegs. Aber plötzlich schienen alle Freunde um uns herum zur gleichen Zeit Kinder zu bekommen. Und wir waren teilweise ratlos, was wir zur Geburt verschenken können. Also entwickelten wir zunächst die Idee für ein Babybauch-Abdruck-Set. Danach folgten Kinderlampen und schließlich begannen wir uns für Personalisierungen zu interessieren. So ging es immer weiter und daraus ist dann unsere Idee für hellomini entstanden.
Wie habt ihr erkannt, dass es sich dabei um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Erstmal recherchierten wir viel und mussten feststellen, dass es wenig wirklich schöne, personalisierbare Geschenke gibt. Dadurch fielen uns schnell Ideen für tolle Designs ein. Außerdem waren wir uns sofort sicher, dass hochwertige Materialien gepaart mit individuell gestaltbaren Motiven und Gravuren bei frischgebackenen Eltern sehr gut ankommen würden. Diese Einschätzung bestätigte sich bei hellomini zum Glück.
Wie kommt es zur aktuellen Beliebtheit personalisierter Artikel?
Ich denke, dass in der heutigen Zeit generell viel über die Masse geschieht. Es gibt so viele Dinge von der Stange, alles ist sehr ähnlich und austauschbar. Doch personalisierte Artikel wie von hellomini sind hingegen etwas Besonderes, etwas sehr Persönliches. Denn offensichtlich hat sich jemand wirklich Gedanken gemacht, wenn er mir ein personalisiertes Geschenk macht.
Phase 2: Planung
Welche ersten Schritte standen bei der Planung für hellomini an?
Zunächst sammelten wir ganz viele Infos. Welche Produkte kommen in Frage? Welche Konkurrenten gibt es? Welches Material benötigen wir für hellomini und vieles mehr. Dabei holten wir uns überall Ratschläge ein, auch Feedback von Freunden und der Familie. Das war ein sehr fruchtbarer und ereignisreicher Prozess, der uns gut voranbrachte. Generell bietet es sich für Gründer an, immer um Rat zu fragen, um von anderen Sichtweisen zu profitieren.
Wie habt ihr euren Businessplan erstellt?
Erstmal stand eine ausführliche Marktanalyse für hellomini an. Dann haben wir einen ersten Businessplan geschrieben und dabei recht schnell festgestellt, dass wir ihn immer wieder anpassen müssen. Denn zum Beispiel verursachte es weit mehr Kosten einzelne Produkte zu personalisieren, als wir zu Beginn vermuteten. Dadurch mussten wir auch in neue Maschinen investieren und unsere Finanzplanung modifizieren. Gerade für diese wichtigen Bereiche lohnt es sich, schon früh den Rat von Experten einzuholen und auf Leute zurückzugreifen, die all diese Erfahrungen bereits gemacht haben.
Welche Schritte standen noch an, bis die Plattform von hellomini an den Start ging?
Ganz zu Beginn verkauften wir unsere Produkte nur über Amazon, um möglichst schnell loslegen zu können. Parallel steckten wir aber viel Zeit in den Aufbau unserer Werkstatt und in die Website von hellomini. Dabei stellte uns die Abwicklung der Personalisierungen über unsere Warenwirtschaft vor eine Herausforderung, die wiederum Zeit brauchte. Doch mittlerweile verkaufen wir den größten Teil unserer kleinen Kunstwerke über unseren eigenen Online-Shop, weshalb sich der Aufwand lohnte. Diese Entwicklung wollen wir in der Zukunft noch weiter forcieren, denn so liegt die Gestaltungshoheit ganz bei uns.
Ihr achtet bei der Produktion auf Nachhaltigkeit. Warum ist das heutzutage wichtig für Gründer?
Die Qualität unserer Produkte ist für uns der Schlüssel zum langfristigen Erfolg, denn am Ende fällt einem schlechte Qualität immer auf die Füße. Und Nachhaltigkeit spielt für uns eine ganz entscheidende Rolle. Wir beschenken schließlich Babys und Kinder, wodurch wir in der Verantwortung stehen, ihnen die bestmögliche Welt zu übergeben. Grundsätzlich bin ich überzeugt davon, dass Kunden irgendwann merken, ob Unternehmen Nachhaltigkeit leben oder ob sie lediglich als Marketing-Instrument einsetzen. Dabei werden auf lange Sicht die Unternehmen profitieren, die wirklich nachhaltig wirtschaften.
Phase 3: Gründung
Ihr habt euch für ein Online-Business entschieden: Warum lohnt sich das für Gründer?
Der größte Vorteil eines Online-Business ist sicherlich die immense Reichweite. Denn man erreicht Kunden auf der ganzen Welt und nicht nur regional, das ist schon sehr viel wert. Dementsprechend stehen online auch vielfältigere Marketing-Möglichkeiten zur Verfügung. Die Kunden sind überall auf der Welt gezielt ansprechbar. Außerdem lässt sich ein Online-Business vergleichsweise schnell starten. Wer dann zu viel Eigeninitiative bereit ist, kann auch das Startkapital absolut im Rahmen halten. Hinzu kommt, dass Neuerungen schnell getestet sind und bereits bestehende Plattformen können als Multiplikatoren genutzt werden.
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Was müssen Gründer beachten, die ebenfalls eine Online-Plattform aufbauen möchten?
Gründer müssen beim Aufbau einer neuen Online-Präsenz vor allem eines mitbringen: Geduld. Denn online wird vor allem Konstanz belohnt. Gerade neue Websites brauchen eine gewisse Anlaufzeit und viel Einsatz, das hat unsere Erfahrung mit hellomini gezeigt. Und sie kosten leider leider auch immer mal wieder Geld, wenn sie erfolgreich sein sollen. Deshalb sollten Gründer bereit sein, eingenommenes Geld immer wieder zu reinvestieren.
Welche Fehler habt ihr bei der Gründung von hellomini gemacht?
Rückblickend stelle ich fest, dass wir sicherlich manchmal zu schnell zu viel wollten. Vielleicht sind wir auch etwas zu rasant gewachsen. Deshalb war es manchmal auch schwierig, unsere Lieferzeiten einzuhalten. Außerdem ist eine gute Liquiditätsplanung enorm wichtig, sobald die Zahlen größer werden. Das mussten wir bei der Gründung von hellomini erst lernen.
Phase 4: Wachstum
Was macht hellomini im Vergleich zur Konkurrenz so besonders?
Der erste Punkt ist sicherlich, dass wir unsere Produkte von hellomini nicht einfach herstellen lassen, sondern mit viel Liebe und per Hand in unserer eigenen Manufaktur in Münster gestalten. Dadurch laufen wir täglich durch unsere Produktion und freuen uns darüber, wie süß unsere Produkte aussehen. Dagegen lässt sich der zweite Punkt sicher als unternehmerische Entscheidung bezeichnen. Denn wir machen alles In-House, also das Marketing, die Website, das Design etc. Somit befindet sich unser gesamtes Wissen bei uns und es gibt vor allem kurze Wege. Hiermit konnten wir die besten Erfolge erzielen.
Welche Marketing-Kanäle habt ihr bisher erfolgreich genutzt?
Insgesamt nutzen wir für hellomini natürlich alle gängigen Marketing-Kanäle. Das heißt zum Beispiel Suchmaschinenoptimierung, aber auch Seach Engine Advertising (SEA) mit Werbeanzeigen bei Google, E-Mail-Marketing, Social-Media und vieles mehr. Dabei ist Social-Media uns sehr wichtig und unser Instagram-Kanal ist sehr beliebt. Generell können wir darüber gut unsere Produkte präsentieren und mit der Community in Kontakt bleiben. Deshalb lohnt sich das für angehende Gründer besonders.
Welche geheimen Tipps möchtest du angehenden Gründern geben?
Geheim sind diese Tipps vermutlich nicht, aber ich finde zwei Dinge extrem wichtig für angehende Gründer. Zum einen: Machen ist wichtiger als Vornehmen. Denn ohne die Umsetzung ist keine Idee etwas wert. Wir haben schon viele gute Ideen gehört, die aber nie umgesetzt wurden. Wenn du also alles perfektionieren möchtest, läufst du dem Geschehen immer nur hinterher. Zweitens musst du als Gründer immer durchhalten, weil Rückschläge zum Gründen absolut dazugehören. Am Ende setzen sich die Startups und Unternehmen durch, die den längeren Atem beweisen.
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Über den Autor
Insa Schoppe
Direkt nach dem Abitur entschied sich Insa für ein „Multimedia Production“-Studium in Kiel, danach folgten praktische Erfahrungen in einer Fernsehproduktionsfirma. Anschließend startete sie ein Volontariat in der Redaktion eines Radiounternehmens und wurde als Redakteurin übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Recherche und Texterstellung auch tägliche Nachrichten sowie die Verantwortung für mehrere Magazine. Im März 2020 wechselte Insa von der Radio-Redaktion in die Online-Redaktion von Gründer.de. Seit März 2022 verantwortet sie als Projektmanagerin die Kongress-Awards, moderiert unsere Online-Kongresse und schreibt weiterhin hin und wieder für das Magazin von Gründer.de.