Darauf sollten Selbstständige achten
Umsatzsteuer und Vorsteuer: Dein Guide durch das Steuerlabyrinth
Featured image: Wrangler - stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis
- Definition: Umsatzsteuer
- Diese Personen müssen die Steuer zahlen
- Umsatzsteuer berechnen
- Steuer abführen
- Umsatzsteuervoranmeldung
- Fazit: Beachte die Vorteile als Kleinunternehmer
- Häufige Fragen (FAQ) zur Umsatzsteuer
Gesamtes Inhaltsverzeichnis anzeigen
Damit du den Überblick behältst, wollen wir dir bereits vorab auflisten, welche Fragen wir über die Umsatzsteuer in diesem Artikel beantworten:
- Was ist die Umsatzsteuer?
- Was ist der Unterschied zwischen Umsatzsteuer und Vorsteuer?
- Wer muss die Steuer zahlen?
- Wie wird die Steuer berechnet?
- Wie wird die Steuer abgeführt?
eBook
Nie wieder Steuerstress!
Das ultimative eBook für deine Steuern als Unternehmer. Mit diesen exklusiven 10 Tipps sparst du ganz einfach Steuern
Definition: Umsatzsteuer
Die Umsatzsteuer (USt) ist eine Verkehrssteuer, die auf fast alle Konsumgüter anfällt. Sie wird auf den Verkauf bzw. den Austausch von Produkten und Dienstleistungen für den gesamten privaten und öffentlichen Verbrauch von Unternehmen erhoben. Da sie vom Verbraucher über den Umweg des Unternehmens gezahlt wird, gehört sie zu den indirekten Steuern. Um es vereinfacht auszudrücken: Es ist die Steuer, die du bei jedem Einkauf von Lebensmittel, Kleidung und Möbel als auch bei Restaurantbesuchen zahlst. Im alltäglichen Sprachgebrauch kennen wir die sie auch als die Mehrwertsteuer.
Der Regelsteuersatz beträgt 19 Prozent für fast alle Waren- und Leistungsgruppen. Einige Waren- und Leistungsgruppen fallen jedoch unter den ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent. Zu diesen zählt bspw. Milch und Butter, Tickets für den Personennahverkehr oder Museumsbesuche. Für den Staat ist die Umsatzsteuer der Höhe nach die wichtigste Einnahmequelle. Der Anteil am Steueraufkommen der Bundesrepublik Deutschland liegt im Schnitt bei über 30 Prozent.
Unterschied: Umsatzsteuer vs. Vorsteuer
Im Prinzip sind die Umsatzsteuer und die Vorsteuer das Gleiche bzw. hängen von der jeweiligen Sichtweise ab. Aus unternehmerischer Perspektive ist die Vorsteuer die Verkehrssteuer, die auf Eingangsrechnungen erhoben wird. So musst du als Unternehmer bei deinem Einkauf von Waren ebenfalls 19 Prozent zahlen. Die Umsatzsteuer wird von dir wiederum auf die Ausgangsrechnungen erhoben. Kunden zahlen also den Preis deiner Ware und die Steuer von 19 Prozent. Dies bedeutet, dass sich die Vorsteuer auf deinen Einkauf bezieht und die Umsatzsteuer auf den Verkauf. Beide Steuern betragen für das gleiche Produkt auch stets den gleichen Steuersatz.
Diese Personen müssen die Steuer zahlen
Im Umsatzsteuergesetz (UStG) § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG steht: „Der Umsatzsteuer unterliegen […] Lieferungen und sonstigen Leistungen, die ein Unternehmer im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ausführt.“ Demnach muss also jeder, der selbstständig tätig ist und für seine Leistungen oder Lieferungen Geld verlangt, dafür auch die Umsatzsteuer berechnen. Dies bedeutet, dass Unternehmer verpflichtet sind, ihren Kunden auf den Netto-Rechnungsbetrag die Steuer zu berechnen. Wie bereits erwähnt, beträgt diese in den meisten Fällen 19 Prozent. Welcher Umsatzsteuersatz auf dein Geschäft oder deine Ware zutrifft, solltest du vorher in Erfahrung bringen.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen, sodass einige Unternehmer von der Steuer nach § 19 UStG befreit sind. Unternehmen, die die Kleinunternehmerregelung anwenden, sind somit nicht steuerpflichtig. Für diese Regelung, musst du als Kleinunternehmer jedoch ein paar Voraussetzungen erfüllen. Zum einen sind Kleinunternehmer nicht umsatzsteuerpflichtig, wenn sie einen Vorjahresumsatz verzeichnen, der 22.000 Euro nicht übersteigt. Zum anderen sollten die Umsätze im darauffolgenden Jahr nicht den Betrag von 50.000 Euro übersteigen. Wenn dies auf dich und dein Unternehmen zutrifft, kannst du diese Regelung anwenden und darfst dann auf deine Leistungen keine Umsatzsteuer erheben.
Umsatzsteuer berechnen
Um die Höhe der Umsatzsteuer zu errechnen, musst du lediglich den jeweiligen Steuersatz von 19 oder 7 Prozent des Nettopreises dazu addieren. Wenn du bspw. eine Ware oder deine Dienstleistung für 100 Euro netto anbieten und der Steuersatz von 19 Prozent gilt, dann beträgt der Bruttopreis
100 x 1,19 = 119 Euro.
Bei einem Steuersatz von 7 Prozent, würde die Rechnung in diesem Fall so aussehen:
100 x 1,07 = 107 Euro.
Steuer abführen
Als umsatzsteuerpflichtiger Unternehmer musst du diese ans Finanzamt abführen. Die Steuer muss generell auf alle Umsätze gezahlt werden, die ein selbstständig tätiger Unternehmer macht. Doch wirklich belastet durch die Umsatzsteuer sind Unternehmer jedoch nicht, da du nur den Steuerbetrag abführst, den Konsumenten vorher im Einkauf gezahlt haben. Der Unternehmer ist somit nur der Vermittler zwischen Konsument und dem Finanzamt.
Dem Finanzamt musst du als Unternehmer jedoch regelmäßig Bescheid geben, wie viel Umsatzsteuer du eingenommen hat. Dafür musst du ab einer bestimmten Umsatzhöhe monatlich oder vierteljährlich eine Umsatzsteuer-Voranmeldung abgeben. Zusätzlich reichst du nach dem Jahresende eine Steuererklärung ein. In dieser fasst du alle Umsätze, Vorsteuerbeträge und Vorauszahlungen des Jahres zusammen.
Umsatzsteuervoranmeldung
Während eines Geschäftsjahres nimmst du mit deinem Unternehmen normalerweise einen großen Betrag durch diese Steuer ein. Daher musst du in regelmäßigen Abständen während des laufenden Kalenderjahres Vorauszahlungen bzw. Teilzahlungen leisten, deren genaue Höhe jedoch erst am Ende des Jahres anhand der jährlichen Umsatzsteuererklärung verbindlich festgestellt wird. Somit ist die jährliche Steuerlast für dich als Unternehmer nicht zu hoch. Gleichzeitig profitiert auch der Staat, da er regelmäßigere Steuereinnahmen hat und daher auch weniger Zinsen bezahlen muss. In der Regel erfolgt die Anmeldung monatlich oder quartalsweise und jeweils zum 10. des Folgemonats. Dementsprechend muss die Umsatzsteuer-Voranmeldung für das erste Jahresquartal also spätestens zum 10. April erfolgen.
Fazit: Beachte die Vorteile als Kleinunternehmer
Vor allem wichtig ist, dass du als Kleinunternehmer von der Kleinunternehmerregelung weißt. Denn diese soll dich von bürokratischen Pflichten entlasten, wodurch du bei deiner Buchführung profitieren kannst. Wenn du jedoch umsatzsteuerpflichtig bist, dann solltest du besonders auf deine Liquidität achten, da du zu Vorauszahlungen verpflichtet bist. Auch beim Schreiben von Rechnungen solltest du die Umsatzsteuer stets separat aufführen, da dies vom Staat vorgegeben ist. Und bevor du selbstverständlich von 19 Prozent Steuersatz ausgehst, schau lieber nochmal nach, welche Produkte oder Dienstleistungen unter die sieben Prozent fallen.
Häufige Fragen (FAQ) zur Umsatzsteuer
Die Umsatzsteuer (USt) ist eine Verkehrssteuer, die auf fast alle Konsumgüter anfällt. Es ist die Steuer, die du bei jedem Einkauf von Lebensmittel, Kleidung und Möbel als auch bei Restaurantbesuchen zahlst. Im alltäglichen Sprachgebrauch kennen wir die Umsatzsteuer auch als die Mehrwertsteuer.
Der Regelsteuersatz beträgt 19 Prozent für fast alle Waren- und Leistungsgruppen. Einige Waren- und Leistungsgruppen fallen jedoch unter den ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent.
Im Umsatzsteuergesetz (UStG) § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG steht: „Der Umsatzsteuer unterliegen […] Lieferungen und sonstigen Leistungen, die ein Unternehmer im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ausführt.“
Fehler in der Steuererklärung vermeiden, sonst wird es teuer
Bei der Steuererklärung kann man viel falsch machen, die meisten Fehler sind überflüssig Wir sagen dir, worauf du achten muss. ➔ Klicken &Fehler vermeiden
Als Kleingewerbe Steuern sparen: unsere 5 Tipps
Als Kleinunternehmer und Kleingewerbe lassen sich mehr Steuern sparen als man vielleicht denkt. Wir stellen die hierfür 5 Möglichkeiten vor.
Kleinunternehmerregelung: Umsatzsteuer sparen durch §19 UStG
Mit der Kleinunternehmerregelung musst du als Kleinunternehmer keine Umsatzsteuern zahlen - welche Bedingungen aktuell dafür gelten erfährst du hier!
Als Selbstständiger die Lohnsteuer abführen
Wenn du als Selbstständiger und Gründer Mitarbeiter beschäftigst, musst du die Lohnsteuer ans Finanzamt abführen. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten.
Umsatzsteuer Voranmeldung: Sonderregelung für Neugründungen
Die Umsatzsteuer-Voranmeldung muss fast jede Firma abgebe, für Gründer gilt eine Sonderregelung. Erfahre mehr über die Berechnung, die Frist und den Ablauf.
Mehrwertsteuer: Dasselbe wie die Umsatzsteuer?
Die Mehrwertsteuer wird in Deutschland auf alle Produkte und Dienstleistungen erhoben - gibt es hier also einen Unterschied zur Umsatzsteuer?
DU willst deine KI-Skills aufs nächste Level heben?
WIR machen dich bereit für die Revolution
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ!
- Praxisbeispiele – sofort anwendbar für dein Business
- Aktuelle KI-Tools im Check
- Expertentipps für die neusten KI-Technologien
- Case Studies – von E-Mail-Marketing bis Datenanalyse
Ja, ich möchte den Newsletter. Die Einwilligung kann jederzeit im Newsletter widerrufen werden. Datenschutzerklärung.
Über den Autor
Andreas Fricke
Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.