Schneller Erfolg oder vertragliche Einschränkungen?
Franchise: Vor- und Nachteile des Systems


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Du hast Lust auf dein eigenes Franchise? Vor- und Nachteile solltest du genau abwägen – denn das Modell passt nicht zu jedem!
Inhaltsverzeichnis
- Definition Franchise: Entwicklung und Ursprung
- Wie funktioniert ein Franchise genau?
- Franchise: Diese Vor- und Nachteile bietet das Modell für dich
- Vor- und Nachteile im Franchise für den Franchisegeber
- Daher solltest du die Vor- und Nachteile von Franchise gut abwägen
- Beispiele für Franchise-Unternehmen
- Häufige Fragen zu Franchise Vor- und Nachteilen
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- Definition Franchise: Entwicklung und Ursprung
- Wie funktioniert ein Franchise genau?
- Franchise: Diese Vor- und Nachteile bietet das Modell für dich
- Vor- und Nachteile im Franchise für den Franchisegeber
- Daher solltest du die Vor- und Nachteile von Franchise gut abwägen
- Beispiele für Franchise-Unternehmen
- Häufige Fragen zu Franchise Vor- und Nachteilen
Ohne eigene Geschäftsidee selbstständig werden, sondern einem bereits bestehenden Geschäftssystem beitreten – das ist der Gedanke hinter Franchising. Im besten Fall ist diese Geschäftsbeziehung für beide Seiten von enormem Vorteil und zeigt sich in einer langen und erfolgreichen Zusammenarbeit. In diesem Artikel erfährst du mehr zu den Franchise Vor- und Nachteilen und worauf du achten solltest – sowohl als derjenige, der dem Franchise beitritt als auch auf Seiten des Inhabers.
Definition Franchise: Entwicklung und Ursprung
Das Franchise System geht tatsächlich bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals besorgten Steuereintreiber Geld und durften einen bestimmten Prozentsatz davon behalten. Später nutzten beispielsweise Bauern und Handwerker das System, indem sie Gutsbesitzern eine Gebühr bezahlten, um auf deren Ländereien ihren Handel treiben zu dürfen. Heutzutage ist das Franchise-System ein Lizenzmodell, bei dem ein Unternehmen (Franchisegeber) seine Marke und sein Konzept an selbstständige Partner (Franchisenehmer) vergibt.
In Deutschland gibt es aktuell rund 910 Franchisesysteme mit insgesamt 147.300 Franchisepartnern. Die Zahl der Franchisebetriebe liegt zudem bei 190.181, in denen rund 831.443 Menschen beschäftigt sind. Auch wirtschaftlich ist das Franchise-Modell auf Erfolgskurs: Die Branche erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Gesamtumsatz von 147,6 Milliarden Euro. Das Franchise System bietet einige Vor- und Nachteile, ist aber insbesondere für Gründer attraktiv, die sich in einem erprobten System mit bestehenden Marktstrukturen selbstständig machen möchten.
Wie funktioniert ein Franchise genau?
Wenn du in ein Franchise einsteigen möchtest, schließt du einen Franchisevertrag ab. Damit wirst du zum Franchisenehmer und der Besitzer des Franchises zum Franchisegeber. Beide Franchisepartner haben gewisse Rechte und Pflichten, die sie ihm Rahmen des Vertrags erfüllen sollen bzw. müssen. Generell kann man es so ausdrücken, dass du vom Franchisegeber bestimmte Leistungen erhältst, um dir eine Selbstständigkeit aufzubauen.
Dazu zählt die Adaption bzw. Übernahme des Franchise-Geschäftsmodells mit dem Namen der Marke, dem Logo und dem ganzen Konzept. Im Gegenzug zahlst du dem Franchisegeber eine Einstiegsgebühr dafür, dich mit dessen Geschäftsidee selbstständig zu machen.
Darüber hinaus wird eine laufende Gebühr fällig, die sich meist nach dem von dir erzielten Umsatz richtet. Worauf du beim Franchisevertrag alles achten solltest, erfährst du in unserer Checkliste.
Franchise: Diese Vor- und Nachteile bietet das Modell für dich
Ein Franchise bietet Vor- und Nachteile, die du berücksichtigen solltest, wenn du ein solches System für deine Selbstständigkeit in Betracht ziehst. Letztendlich geht es sowohl um die individuellen Vorgaben, die ein Franchisegeber seinen Partnern stellt, als auch um deine persönlichen Vorstellungen davon, dein eigenes Business zu führen.
Vorteile beim Franchise
Was sind die Vor- und Nachteile beim Franchise? Auf der Vorteilsseite stehen einige wichtige Punkte. So steigst du in ein bereits etabliertes Geschäftsmodell ein. Du erfindest das Rad also nicht neu, sondern erweiterst das bereits vorhandene Business um einen neuen Standort. Das Franchise hat sich bereits einen Ruf erworben und hat Kunden, die mit ihm arbeiten. Hat der Name einen hohen Stellenwert, kannst du alleine dadurch bereits erste Kunden anlocken, wenn du beispielsweise ein Restaurant einer beliebten Kette an einem Standort eröffnest, an dem diese Kette vorher nicht vertreten war. Ebenfalls ist vorteilhaft für dich, dass das Business eine Marketingstrategie besitzt, die du dir zunutze machen kannst. Darüber hinaus – und das ist gerade als Einsteiger für dich besonders interessant – bieten viele Franchises die Möglichkeit zum Networking ihrer Franchisepartner. Dabei hast du die Chance, Wissen aus erster Hand zu sammeln und dein Know-how mit nützlichen Tipps zu erweitern.
Im Alltag hilft dir die Zugehörigkeit zu einem großen Franchise außerdem oft dabei, vergünstigt an wichtige Ressourcen zu kommen. Bestellt die Franchise-Zentrale direkt für mehrere Partner, gehen damit oftmals praktische Mengenrabatte einher. Und auch wenn du unter einem bestimmten Namen operierst, führst du deine Geschäfte in vielen Franchise-Systemen eigenständig. Das heißt, du bist dein eigener Chef, kannst viele Dinge so angehen, wie du es für richtig hältst und dabei unterschiedliche Strategien ausprobieren.
Nachteile beim Franchise
Natürlich gibt es in einem Franchise nicht nur Vor- sondern auch Nachteile. Wichtig ist, dass du die Bedingungen genau studierst und ggf. verhandelst, um auf Augenhöhe mit dem Franchisegeber arbeiten zu können. Schließlich möchtest du auch etwas von deinem Erfolg haben und die Lorbeeren für ein erfolgreiches Business ernten. Entschließt du dich, in ein Franchise einzusteigen, musst du dir bewusst sein, dass das System dir einige Punkte vorgibt. Das schränkt wiederum deinen Handlungsspielraum ein und du kannst bestimmte Entscheidungen womöglich nicht so treffen, wie du es für richtig hältst. Die Vorgaben gibt es allerdings nicht ohne Grund, denn das System soll sich ja grundlegend nicht unterscheiden zwischen den einzelnen Franchisepartnern.
Vor- und Nachteile im Franchise für den Franchisegeber
Was hat eigentlich ein Franchisegeber davon, dich in sein System zu integrieren und dir seine Marke sowie sein Konzept zur Verfügung zu stellen? Die Systematik der Lizenzpartner gibt dem Unternehmen die Chance, schnell zu expandieren, sofern es nachgefragt ist. Dadurch steigert sich der Bekanntheitsgrad rasch und durch die interaktiven Prozesse sammeln Franchisegeber zusätzlich viel Erfahrung. Durch die Nutzung eines bewährten Geschäftsmodells soll außerdem flächendeckend Qualität für die Kunden sichergestellt werden – und genau deshalb macht ein Franchise dir auch Vorgaben zu verschiedenen Punkten.
Risikofaktoren für den Franchisegeber ist beispielsweise eine zu schnelle Expansion. Möchtest du ein eigenes Franchise aufbauen, achte darauf, dass deine Standorte klug gewählt sind. Außerdem sollten deine Geschäftspartner genügend Erfahrung mitbringen, um ein solches Business erfolgreich aufzubauen. Denn wenn sie schwerwiegende Fehler machen oder sogar Shitstorms verursachen, dann geht das vor allem zulasten der Reputation deiner Marke. Achte darauf, für gleichmäßige Qualität zu sorgen und eine genaue Umsetzung deines Konzepts sicherzustellen.
Daher solltest du die Vor- und Nachteile von Franchise gut abwägen
Gründest du in einem Franchise, musst du Vor- und Nachteile des jeweiligen Systems gegenüberstellen und abwägen, ob die Bedingungen zu deinen Vorstellungen passen oder nicht. Manch einer mag es zum Beispiel, sich nur in einem gewissen Spielraum auszutoben – während der andere sich dadurch in seiner Kreativität eingeschränkt fühlt. Auch solltest du bedenken, ob die Branche, in der du dich selbstständig machen möchtest, so umkämpft ist, dass der Name einer Franchise-Marke dir überhaupt erst Chancen eröffnet. Übrigens: Eine Auswahl erfolgreicher Modelle findest du in unserem Franchise-Verzeichnis!
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Beispiele für Franchise-Unternehmen
Franchising ist längst nicht mehr nur auf die Gastronomie beschränkt. Während bekannte Marken wie McDonald’s, Subway, Burger King oder Pizza Hut nach wie vor eine große Rolle spielen, wächst das Franchise-Modell auch in vielen anderen Bereichen.
1. Einzelhandel & E-Commerce
Marken wie Tchibo, Fressnapf oder Yves Rocher zeigen, dass Franchise auch im Einzelhandel ein erfolgreiches Konzept ist. Zudem boomen E-Commerce-Franchise-Modelle, bei denen Onlineshops nach einem bewährten System betrieben werden.
2. Dienstleistungen & Bildung
Franchise findet sich auch in Coaching, Nachhilfe und Weiterbildung. Anbieter wie Schülerhilfe, Kumon oder Helen Doron English bieten Lernkonzepte für Kinder und Erwachsene an. Auch digitale Bildungsplattformen setzen zunehmend auf Franchise-Strukturen.
3. Fitness & Gesundheit
Neben Fitnessketten wie Clever Fit und Mrs. Sporty gibt es moderne Franchise-Konzepte für EMS-Studios, Yoga-Zentren oder Physiotherapie-Praxen. Besonders im Bereich Gesundheit & Wellness wächst die Nachfrage stetig.
4. Nachhaltigkeit & Green Franchise
Immer mehr Franchise-Modelle setzen auf nachhaltige Konzepte. Beispiele sind Reparatur-Services wie iFixit, Unverpackt-Läden oder nachhaltige Gastronomie-Konzepte mit Bio-Fokus.
5. Technologie & KI-gestützte Geschäftsmodelle
Franchise-Systeme entwickeln sich auch im digitalen Bereich weiter. Denn auch Online-Franchises, die mit digitalen Produkten oder KI-gestützten Dienstleistungen arbeiten, gewinnen immer mehr an Bedeutung. Dazu gehören beispielsweise Chatbot-gestützte Kundenservices, automatisierte Marketinglösungen oder Print-on-Demand-Geschäftsmodelle. Anbieter wie Spreadshirt, Printful oder Redbubble ermöglichen es Franchise-Nehmern, ohne Lagerhaltung eigene Marken zu betreiben.
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Häufige Fragen zu Franchise Vor- und Nachteilen
Bei einem Franchise gibt der Inhaber der Lizenz (Franchisegeber) Know-how und Rechte seiner Marke an einen eigenständigen Unternehmer (Franchisenehmer). Dieser wiederum zahlt u. a. eine monatliche Gebühr, die i. d. R. abhängig vom Umsatz ist.
Als Franchisenehmer hast du u.a. oft einen erleichterten Start, da du nicht bei Null anfängst, sondern ein erprobtes Geschäftsmodell nutzt. Andererseits hat ein Franchise nicht nur Vor- sondern auch Nachteile. So bist du zum Teil in deiner Kreativität eingeschränkt und hast kein vollumfängliches Mitspracherecht.
Bekannte Franchise-Unternehmen sind McDonald’s, Subway und Burger King in der Gastronomie, Tchibo und Fressnapf im Einzelhandel sowie Clever Fit und Mrs. Sporty im Fitnessbereich. Auch digitale Modelle wie Printful (Print-on-Demand) und Chatbot.com (KI-gestützte Kundenservices) gewinnen an Bedeutung.
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Über den Autor
Andreas Fricke
Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.