Planerisches Aufmaß, intelligente 3D-Modelle und AR-Visualisierung auf Knopfdruck
wachstumsstark. Award 2022: Spacific macht Augmented Reality-Lösungen für KMU bezahlbar
Inhaltsverzeichnis
- Dennis, wie genau ist die Idee für Spacific entstanden?
- Wie ging es dann weiter?
- Wie wichtig ist die Chemie zwischen mehreren Gründungspartnern für einen erfolgreichen Start?
- Vor welchen Problemen standest du zu Beginn?
- Was hast du im Zuge der Unternehmensgründung gelernt?
- Was für Produkte bietet ihr an?
- Was ist euer Ziel?
- Wie unterscheidet sich Spacific von der Konkurrenz?
- Wofür nutzt ihr bei Spacific Social Media?
- Was bedeutet es für dich, beim wachstumsstark. Award dabei zu sein?
- Wie lauten deine Wachstumspläne für Spacific?
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Mit seinem siebenköpfigen Team ist Spacific auf die Entwicklung und den Vertrieb skalierbarer Augmented Reality-Lösungen für den deutschen Mittelstand spezialisiert. Der Schwerpunkt liegt dabei in der digitalen Transformation von Engineering- und Produktionsprozessen. Dazu bietet das Unternehmen Software as a Service (SaaS) und Platform as a Service (PaaS) an. Im Fokus steht dabei das Erzeugen von intelligenten 3D-Modellen im Rahmen von Aufmaß-Prozessen und die No-Code Spacific Solution Plattform für sekundenschnelle AR-Lösungen. Dabei vereint das Spacific-Team über 15 Jahre Branchenerfahrung. Gründer Dennis Ahrens ist davon überzeugt, dass Augmented Reality eine der entscheidenden Zukunftstechnologien ist. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und reichen von Training und Ausbildung über Visualisierung im Verkauf bis hin zu planerischem Aufmaß.
Dennis, wie genau ist die Idee für Spacific entstanden?
Ich arbeite schon lange im Bereich Digitalisierung. Bei einem in der Intralogistik tätigen Unternehmen habe ich den mobilen Außendienst digitalisiert. Bei meinem letzten Arbeitgeber, einem Innovationsdienstleister für Hard- und Softwareprodukte, war ich für das Thema Augmented Reality verantwortlich.
Die Idee zu Spacific kam mir, als ich bei bei meinem ehemaligen Arbeitgeber ein Digitalisierungsprojekt namens HoloLinc für die Firma thyssenkrupp umsetzte. Ziel des Projektes war es, u.a. mithilfe einer HoloLens ein 3D-Modell einer Treppe zu erzeugen, um so den Sales-Prozess für Treppenlifte durch Augmented Reality zu unterstützen. Eine HoloLens ist eine Brille, mit der sich die Realität virtuell erweitern lässt. Durch die Brille wird 3D Content erst sichtbar und man spricht dann gern von Mixed Reality. Solche planerischen Tätigkeiten, wie im Beispiel der Treppe, gibt es in vielen verschiedenen Firmen und Branchen.
Ich habe damals aufgrund meiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Digitalisierung von Geschäftsprozessen erkannt, dass derartige Lösungen einen sehr großen Wert für sehr viele Unternehmen haben, aber nur – vor allem für KMU – erschwinglich sind, wenn sie in einem gewissen Rahmen standardisiert sind. Es geht also darum, die Technologie und die daraus resultierenden Möglichkeiten für kleine bis mittelgroße Unternehmen zur Verfügung zu stellen, die sich so aufwändige Projekte wie das von thyssenkrupp nicht leisten können. Aus diesen Überlegungen entstand am Ende dann die Geschäftsidee zu Spacific. Erheblich an der Ideenentwicklung beteiligt war von Beginn an mein Gründungspartner Simon, der ebenfalls an dem Projekt bei thyssenkrupp mitgearbeitet hat.
Wie ging es dann weiter?
Simon und ich haben damals Schritt für Schritt unsere Idee weiter ausgearbeitet und zunächst einen Businessplan erstellt. Im Jahr 2020 war es dann so weit und wir haben Spacific offiziell gegründet.
Unsere ursprüngliche Idee war es, Industriepartner zu gewinnen, um dann mit diesen gemeinsam das Produkt zu entwickeln. Wir hatten damals sogar einige Zusagen von Firmen, die uns bei dem Vorhaben unterstützen wollten. Aber dann kam Corona und viele Firmen haben ihre Investitionsstrategie verändert. Auch unsere Partner sind abgesprungen. Damit waren wir gezwungen, die Finanzierung komplett umzustellen.
Wir haben über einige Umwege eine Finanzierung auf die Beine gestellt und sind gleichzeitig auch ins persönliche Risiko gegangen. Dann konnten wir endlich erste Mitarbeiter einstellen und innerhalb von neun Monaten haben wir für unser erstes Produkt, XR Scan, ein MVP gebaut. MVP steht für Minimum Viable Product. Übersetzt heißt das so viel wie „minimal funktionsfähiges Produkt“. Es handelt sich dabei um eine Basisversion eines Produkts, die lediglich die elementarsten Funktionen erfüllt, aber für den Nutzer schon einen Wert erzeugt. Mittlerweile sind wir noch weitergegangen und sind neben der HoloLens sogar auch auf dem Smartphone verfügbar.
Wie wichtig ist die Chemie zwischen mehreren Gründungspartnern für einen erfolgreichen Start?
Ganz zu Beginn waren wir zu dritt, als wir die Spacific GmbH gegründet haben. Manchmal ist es aber so, dass Gründungspartner doch andere Wege gehen, weil es unterschiedliche Vorstellungen in Sachen Finanzierung gibt oder weil sie sich auf etwas anderes konzentrieren möchten. Ich denke, das ist etwas, das jeder Gründer kennt. Mit einer Gründung sind immer auch gewisse Risiken und zudem viel Aufwand verbunden. Das passt nicht zu jedem bzw. in jede Lebensphase und ist sicherlich auch ein Grund, warum viele Startups innerhalb des ersten Jahres nach der Gründung scheitern. Wir haben diese Phase aus meiner Sicht sehr erfolgreich überstanden, allerdings sind mit Simon und mir jetzt nur noch zwei Gründer an Bord.
Mit Simon habe ich nun jemanden an meiner Seite, der zwar nicht im operativen Tagesgeschäft dabei ist, aber mich als Founding Angel unterstützt. Er hat von Beginn an die Geschäftsidee mitentwickelt und so können wir uns immer austauschen und Spacific strategisch weiterentwickeln. Das funktioniert bei uns sehr gut und wir pushen die Firma gemeinsam nach vorne.
Vor welchen Problemen standest du zu Beginn?
Die große Hürde war vor allem der Start. Durch den Absprung aller drei Industriepartner inmitten der Coronakrise standen wir schon kurz vor dem Aus. Wir mussten unsere Finanzierung komplett anpassen und sind dann mit deutlich mehr persönlichem Risiko gestartet. Gleichzeitig ist Augmented Reality eine Technologie, die vom Erleben lebt und in Zeiten einer Pandemie ist es sehr schwer, potenzielle Kunden und Partner vor Ort zu begeistern. Dadurch war und ist noch immer das Vorstellen von unserer Lösung extrem schwierig. Gleichzeitig steigt die Erwartungshaltung von potenziellen Kunden. Viel wird als gegeben vorausgesetzt, obwohl es nicht out of the box vorhanden ist oder einfach schlicht nicht funktioniert. Das Erwartungsmanagement hier richtig zu steuern ist daher sehr entscheidend. Außerdem stand ich vor der Herausforderung, ein Software-Unternehmen aufbauen zu wollen, ohne selbst Software entwickeln zu können. Ich bin deshalb sehr froh und dankbar, so schnell ein tolles Team aufgebaut zu haben!
Was hast du im Zuge der Unternehmensgründung gelernt?
Eines meiner großen Learnings ist, Fokus und Flexibilität gleichzeitig zu jonglieren. Wir haben Spacific mit dem Thema planerisches Aufmaß gegründet. Nach einigen Wochen kam dann ein Kunde, mit dem wir über die Lösung sprachen, mit der Frage auf uns zu, ob wir denn auch „klassische AR-Visualisierung” könnten. Daraus ist dann ein zweites Produkt entstanden. Ein weitere Erkenntnis ist die Kraft des Netzwerks: Wir sind mittlerweile Partner von namhaften Unternehmen wie Microsoft, Telekom und ADAMOS. Das bietet uns Chancen und ermöglicht uns, viel breiter in den Markt zu gehen.
Was für Produkte bietet ihr an?
Wir lösen das Technologieproblem Augmented Reality für unsere Kunden und ermöglichen es, die Technologie auf Knopfdruck usecase übergreifend einzusetzen.
Egal ob zum Vermessen, Darstellen, Verkaufen oder Überzeugen. Unsere flexiblen und skalierbaren Standardlösungen erfordern keinerlei Entwicklungsarbeit und optimieren mit neuester Technologie die Geschäftsprozesse unserer Kunden. XR Scan verkürzt und vereinfacht als End-to-End konzipierte Aufmaß-App die Vermessung und Dokumentation von Räumen und Objekten. Das Vermessungsergebnis steht als intelligentes 3D-Modell zur Verfügung. Unser zweites Produkt ist XR Scene. Dabei handelt es sich um eine App-AR-Lösung zur Visualisierung. Mit Hilfe dieses Sales-Assistenten werden Objekte überall zum Greifen nah dargestellt – für geführte Arbeitsabläufe, als überzeugendes Verkaufsargument beim Kunden oder auf Messen. Außerdem haben wir jetzt mit dem XR Creator auch ein low-level AR-Produkt am Start. Mit XR Creator lassen sich in Sekunden eigene Landingpages erstellen, die Augmented Reality in jedem Browser erlebbar machen.
Was ist euer Ziel?
Unser Ziel ist, dass jedes Unternehmen auf Knopfdruck unsere Technologie einsetzen kann, damit der Nutzen auch kostensensitiv bereitgestellt werden kann. Dazu bauen wir eine Plattform auf, die auch als Ökosystem verstanden werden soll. Gleichzeitig haben wir mit unserer Aufmaß-Lösung XR Scan den Planungsteil im Fokus und hier die Vision, dass niemand mehr Punktwolken nachbearbeiten muss, weil nach einem Scan genau das 3D-Modell entsteht, das ihn interessiert.
Wie unterscheidet sich Spacific von der Konkurrenz?
Spacific löst ein Technologie-Problem, vor dem v. a. der deutsche Mittelstand steht. Wir bilden die Brücke für Unternehmen, um AR-Lösungen in ihre Geschäftsprozesse einzubinden und somit mehr Umsatz zu erzielen. Unsere Lösungen sind frei konfigurierbar und gleichzeitig auf allen Devices verfügbar. Durch unseren Plattformansatz sind wir hoch skalierbar und können damit dem Kunden eine End-to-End Geschäftsprozess-Lösung bieten, die er auch als PaaS betreiben kann.
Wofür nutzt ihr bei Spacific Social Media?
Der Grund ist ganz einfach: Wir müssen Branding betreiben, um uns bekannt zu machen. Wir möchten Spacific ein Gesicht geben und den Menschen zeigen, wer hinter der Marke steht. Denn wir glauben, Menschen wollen von Menschen kaufen. Zudem möchten wir auf diese Weise unsere Expertise hervorheben: Unsere Produkte XR Scan und XR Scene sind sehr erklärungsbedürftig und werden deshalb nicht einfach so gekauft. Für andere, niedrigpreisige AR-Produkte planen wir später, die sozialen Kanäle auch als Absatzkanäle zu nutzen.
Was bedeutet es für dich, beim wachstumsstark. Award dabei zu sein?
Das ist natürliche eine totale Ehre, da wir auch durch unsere Entwicklung und Schnelligkeit überzeugen konnten. Wenn wir diese Wachstumskurve mit dem Umsatzwachstum und dem enormen Potenzial zusammensetzen, dann freue ich mich einfach über die Entwicklung, die wir bisher vorweisen können und dass das in unserer frühen Phase eben auch durch diese Auszeichnung wertgeschätzt wird.
Wie lauten deine Wachstumspläne für Spacific?
Wir befinden uns noch in der Aufbauphase und sind gerade erst in den Markt gestartet. Aktuell haben wir drei MVPs im Angebot, also Startversionen von unseren Produkten, die wir mit unseren strategischen Kunden weiterentwickeln wollen. Zudem können wir ein komplettes Branding vorweisen und bieten unsere Produkte bereits jetzt in vier Sprachen an. Somit sind wir auch international sehr gut aufgestellt.
Außerdem haben wir in Zukunft mit unseren Produkten noch einige Entwicklungsschritte zu gehen und hoffen, dass wir diese gemeinsam mit unseren Kunden gehen werden. Wir bieten eine Zukunftstechnologie mit viel Potenzial an und wollen uns als Plattform Anbieter für B2B-AR-Lösungen durchsetzen.
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Über den Autor
Luisa Kleinen
Luisa wurde 1996 in Bonn geboren und studierte nach ihrem Abitur Rechtswissenschaften mit Abschluss des ersten Staatsexamen (Schwerpunkt Internationales Strafrecht und Medienstrafrecht) an der Universität zu Köln. Parallel zu ihrem Studium war sie einige Jahre als Studentische Hilfskraft in der Forschungsstelle für Medienrecht an der TH-Köln tätig. Dadurch erhielt sie einen tiefen Einblick in das Medien-, IT- und Datenschutzrecht und sammelte erste redaktionelle Erfahrungen. Später arbeitete sie als Assistenz der Geschäftsführung in einem Gastronomiebetrieb und erweiterte hier ihre Kenntnisse im Personal- und Projektmanagement. Nach ihrem Praktikum in der Redaktion von Gründer.de, ist sie seit Juli 2022 als Junior Legal Managerin bei Digital Beat und Gründer.de tätig.