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Wenn die Wohnungssuche wieder Spaß macht

Gründer-Geheimnis Mietz: Digitalisierung auf dem Wohnungsmarkt geht ganz einfach

Die Wohnungssuche gestaltet sich in den allermeisten Fällen als schwieriger Prozess. Es gibt viele verschiedene Portale, für alle Wohnungen muss man eine Bewerbung einreichen und auch Vermieter kämpfen mit diversen Hürden, um eine Wohnung auf dem Markt zu inserieren. Da kommt eine digitale Lösung, die den Prozess immens vereinfacht, gerade gelegen.

Fast jeder hat schon mal eine Wohnung oder ein Haus gesucht und kennt die Probleme. Viele Portale, viele Hürden, wenig Digitalisierung. Genauso geht es dabei den Vermietern. Lena Tuckermann von Mietz hat eine App entwickelt, um der die Wohnungssuche zu erleichtern. Denn eigentlich sollte die Suche Spaß machen und nicht zur Qual werden. Darum geht die Wohnungssuche jetzt per Swipe auf dem Handy. Erfahre im neuen Gründer-Geheimnis wie sie die App entwickelt hat und welchen Tipp sie angehenden Gründern geben kann.

mietz

Phase 1 – Ideenfindung

Wie genau entstand die Geschäftsidee für Mietz?

Nach meinem Studienabschluss in Hamburg war ich selbst auf Wohnungssuche und habe schnell gemerkt, wie chaotisch und frustrierend das Ganze ist. Mein erster Gedanke war, dass es doch nicht sein kann, dass es so schwer ist, eine Wohnung zu finden. Und vor allem ineffizient, wenn man sich jedes Mal per Mail bewerben muss. Nach einer Wohnung zu suchen, sollte eigentlich Spaß machen! 

Ich habe erst einmal recherchiert, ob es schon eine Lösung gibt, mit der man die ganze Wohnungssuche einfacher abbilden kann. Eine solche Lösung gab es aber noch nicht – da war für mich klar, dass es sie geben muss.

Mit der Zeit haben wir aber erkannt, dass auf der Seite von professionellen Vermietern mindestens genauso viele Herausforderungen vorhanden sind. Hier bot sich gleichermaßen eine große Chance, auch diese Herausforderung anzunehmen. Seitdem entwickeln wir unser Produkt auch im B2B-Segment für professionelle Vermieter stets weiter.

Wie lief die Namensfindung ab? Warum hast du dich für “Mietz” entschieden?

Mir kam der Gedanke einfach so in den Sinn. Mietz ist abgeleitet von “Miete es”. Viele denken erst einmal an eine Katze, wenn sie den Namen hören – so bleibt der Name im Gedächtnis. Diese positive Verbindung passt zu unserem Ziel, Spaß und Leichtigkeit in den langwierigen Prozess der Wohnungssuche zu bringen.

Wie und wann hast du erkannt, dass es sich um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?

Wir haben eine Lösung, die ganzheitlich arbeitet. Das heißt, wir haben mit Mietz eine Lösung entwickelt, die es Mietern und Vermietern ermöglicht, den Prozess der Wohnungssuche bis hin zur Mietvertragsunterzeichnung komplett digital abzuwickeln. Solch eine Lösung gibt es auf dem deutschen Markt in dieser Form bislang nicht und das hat uns der Markt gespiegelt. Unsere ersten Kunden kamen an Bord, da hatten wir unsere B2B-Plattform noch gar nicht vollständig ausgerollt. Dementsprechend war relativ früh klar, dass wir eine Marktlücke gefunden haben. 

Die Immobilienbranche hat in den vergangenen Jahren mehr und mehr auf Digitalisierung gesetzt und ihr Potenzial für die Effizienzsteigerung der eigenen Prozesse erkannt. In der Umsetzung ist hier noch viel in Bewegung. Wir möchten Pioniere auf diesem Weg sein. Der Mehrwert einer einheitlichen Lösung samt Mietvertragsschluss und ohne Mails und Kommunikationsflut hat uns geradezu aufgedrängt. Fast jeder, mit dem wir gesprochen haben, war von dem bisherigen Prozess genervt – sowohl auf Mieter-, als auch auf Vermieterseite. Daher waren wir sicher, dass man diesen Prozess verbessern kann.

Phase 2 – Planung

Beschreibe bitte deine nächsten Schritte: Wie hast du dich informiert? Wie hast du dich bei der Planung unterstützen lassen? 

Ich habe mich mit Unternehmen auseinandergesetzt und genau hingeschaut: Was für Lösungen werden aktuell auf dem Markt angeboten und wo kann Mietz einen Mehrwert bieten. Anfangs hatte ich kaum ein Netzwerk und habe mir bei jeder Frage, die ich hatte, überlegt, wen ich dazu gut nach Feedback fragen könnte. Hier hat sich mit der Zeit ein tolles Netzwerk an Unterstützern und Wegbegleitern entwickelt, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben und die Mietz zu seiner heutigen Form begleitet haben und weiter begleiten.

Das war ganz elementar für die ersten Schritte von Mietz. Von den ersten Experten der Immobilienbranche, die uns ihre Zeit geschenkt haben, über die ersten sehr erfahrenen Investoren, die an Bord gekommen sind und jederzeit Sparringspartner und Unterstützer sind. Allen voran natürlich unser Team, das schnell gewachsen ist, eigene Ideen einbringt und Mietz zu dem macht, was es heute ist. Wir teilen die Begeisterung dafür, mehr Effizienz und neue Technologie in die Immobilienbranche zu bringen.

Wie hast du den Businessplan erstellt?

Dass es für die Vermietung einen großen Markt gibt und dass die Wohnungssuche und der Mietvertragsschluss endlich 100 Prozent digital werden müssen, war von Anfang an klar.

Unseren ersten Businessplan habe ich selbst erstellt. Hierfür habe ich regelmäßig Feedback von Experten aus der Wirtschaftsberatung und aus dem Immobiliensegment eingeholt. Der regelmäßige Austausch mit erfahrenen Sparringspartnern war für uns immer ein wichtiger Kern in der Weiterentwicklung unseres Modells. Und auch gerade der Austausch mit verschiedenen Experten, um unterschiedliche Blickwinkel auf unsere Themen zu erhalten. Hierfür habe ich von Anfang an aktiv Experten angesprochen, die uns hier eine ehrliche Perspektive geben können, manchmal zum Beispiel auch über LinkedIn. Das kann ich sehr empfehlen – alle haben gerne geholfen. 

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Welche Schritte standen noch an, bis deine Plattform online ging?

Zunächst haben wir umfassende Recherchen und Analysen durchgeführt, um die Bedürfnisse der am Vermietungsprozess Beteiligten zu ermitteln. Basierend darauf wurde dann das Konzept der App entwickelt.

Nachdem der Prototyp entwickelt wurde, haben wir unsere Plattform weiter verbessert und erweitert, um den steigenden Anforderungen von Wohnungsanbietern gerecht zu werden. Dabei haben wir umfangreich in die Produkt- und Softwareentwicklung investiert, um erfolgreich auf die hohe Nachfrage von Wohnungsanbietern reagieren zu können. Diese Investition hat sich gelohnt, denn sehr bald konnten wir eine große Nachfrage von Wohnungsanbietern verzeichnen. Die Weiterentwicklung unserer Produkte und Software war dann der nächste Schritt.

Gleichzeitig haben wir auch hier viel auf kontinuierliches Feedback geachtet. Wir haben immer eng mit unseren Nutzern auf beiden Seiten zusammengearbeitet, viel zugehört und das Feedback zügig umgesetzt.

Phase 3 – Gründung

Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum sollten angehende Gründer in dem Bereich neue Konzepte entwickeln?

Die Immobilienbranche ist traditionell oft eher konservativ und im Vergleich zu anderen Branchen wenig digitalisiert. Darin steckt großes Potential für Veränderungen und Effizienzsteigerung von Prozessen. Gerade in den Bereichen KI und Automatisierung stehen wir hier noch recht weit am Anfang. 

Allein im Vermietungssegment gibt es 43 Millionen Wohnungen und monatlich etwa 200.000 Neuvermietungen deutschlandweit. Eine Automatisierung manueller Prozesse kann hier eine große Veränderung ermöglichen.

Welche Vorteile bietet ein Online-Business für dich als Gründerin? 

Wir können viel mehr Kunden viel schneller erreichen. Der direkte Kontakt zu unseren Kunden und Partnern ist ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Online-Plattformen, wie unsere Vermietungsplattform, können leicht skaliert werden. Zudem kann man mobil und von jedem Ort zu jeder Zeit darauf zugreifen.

Beim Gründen läuft nicht immer alles glatt: Welche Fehler hast du bei Mietz gemacht? 

Wir standen immer wieder vor Herausforderungen. Zunächst war unsere neue Kursausrichtung von B2C hin zu einer integrierten B2B-Software-Lösung mit sehr viel Arbeitsaufwand verbunden und eine echte Challenge.

Eine weitere große Herausforderung in der Immobilienbranche ist der Fortschritt der Digitalisierung. Viele Hausverwaltungen und Immobilienunternehmen sind noch nicht vollständig auf eine digitale Lösung umgestiegen. Verwaltungen zum Umdenken zu bewegen und dabei zu begleiten, mit jahrzehntelangen Gewohnheiten zu brechen, kann eine große Herausforderung sein. Mit unserer Software sind wir Vorreiter auf diesem Gebiet und bieten eine komplett digitale Lösung sowohl für Vermieter und Vermieterinnen als auch Nutzer und Nutzerinnen an. 

Ein Gamechanger ist unser neuestes Feature: Der digitale, rechtssichere Mietvertragsschluss. Ich denke, dass wir damit einen Meilenstein gesetzt haben und die Immobilienbranche einen Schritt mehr in Richtung Digitalisierung bewegen können. Das spiegelt auch das Interesse aus der Branche, gerade von vielen Unternehmen, die bislang die Bewerberkommunikation und den Mietvertragsschluss manuell abbilden. Finanziert haben wir uns durch unser Pre-Seed-Investment und durch Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten dürfen. 

Phase 4 – Wachstum

Welche Meilensteine hast du mit Mietz schon erreicht?

Wir können uns bereits über 20.000 Nutzerinnen und Nutzer der Mietz App freuen. Zuletzt haben wir eine neue Initiative für mehr Diversität und Innovation in der Immobilienbranche ins Leben gerufen und uns dabei mit Partnern der Immobilien- und Technologiebranche zusammengetan. Wir sind außerdem als Regional Captain für die German PropTech Initiative (GPTI) aktiv und vertreten die Interessen des Verbandes in Berlin.

Was macht Mietz so besonders?

Wir setzen auf vollständige Automatisierung und den Einsatz von KI. So haben wir eine End-to-End-Lösung entwickelt, mit der Mietinteressenten und Nutzer den Prozess von der Wohnungssuche bis hin zur Unterzeichnung des Mietvertrags komplett digital über eine einzige Plattform abwickeln können.

Mietz ist für viele Zielgruppen attraktiv. Für Wohnungssuchende haben wir eine App entwickelt, die eine innovative Art der Wohnungssuche per Swipe ermöglicht. Auch der Mietvertrag kann rechtssicher direkt in der App unterzeichnet werden. Bedingt durch den Aufbau und die Funktionsweise der App sind auch viele Studierende bei Mietz aktiv. Private Studentenwohnungen und Wohngemeinschaften können auf der Plattform als Vermieter aktiv werden und neue Mieter finden, wenn ein Mitglied umzieht. Das Ausschreiben von Wohnungen in Studierendenwohnheimen ist ebenso denkbar. Für Vermieter bieten wir eine Web-Lösung an, die ihnen bis zu 70 Prozent Arbeitsersparnis bringt und ihnen somit mehr Zeit für andere wichtige Aufgaben gibt.

Welche Marketing-Kanäle hast du für Mietz bisher genutzt?

Social-Media-Kanäle wie Instagram und LinkedIn nutzen wir neben Beiträgen in Medien wie Fernsehen und Radio sehr gern, um Mietz einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Zudem sind wir auch aktiv auf Veranstaltungen, Messen und Meetups präsent, um uns mit Fachleuten und Experten der Branche auszutauschen. Durch diese persönlichen Begegnungen schaffen wir wertvolle Kontakte, knüpfen neue Geschäftspartnerschaften und bleiben stets auf dem neuesten Stand der Entwicklungen in unserer Branche.

Welche geheimen Tipps kannst du angehenden Gründern geben? Auch bezogen auf Erfolgsstrategien in schwierigen Phasen.

Uns hat es enorm vorangebracht, von Anfang an Experten als Sparringspartner in den für uns relevanten Bereichen zu gewinnen. Ich kann empfehlen, in der Unternehmensentwicklung in allen Unternehmensphasen offen und kontinuierlich Feedback von verschiedenen Experten einzuholen und hierfür auch Netzwerke wie LinkedIn zu nutzen.

Zudem kann ich empfehlen, von Anfang an ein Netzwerk und Vertrauen in der Branche aufzubauen und viel auf Veranstaltungen zu gehen. Diesen Austausch erhalten wir im Anschluss aufrecht, auch mit unseren Kunden und Partnern, um eng an der Praxis zu sein und Mietz kontinuierlich weiterzuentwickeln. 

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Über den Autor

Autorenprofil: Lea Minge

Lea Minge

Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.

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