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Was du bei der Einfuhr von Waren aus Fernost beachten musst

Produkte aus China importieren: Das ist dabei wichtig

Wenn du ein Online-Business betreibst und beispielsweise importierte Produkte aus China in deinem Online-Shop verkaufen möchtest, kannst du das natürlich machen und gutes Geld dabei verdienen. Allerdings gibt es einige Aspekte, mit denen du dich vorher auseinandersetzen solltest und für die du Lösungen benötigst. Doch als größter Handelspartner von Deutschland bleibt China, und damit auch der Import von chinesischen Produkten, weiterhin für viele Händler bedeutend.

In diesem Artikel findest du Antworten auf folgende Fragen zum Thema „Produkte aus China importieren“:

Wichtige Tipps, wenn du Produkte aus China importieren und verkaufen möchtest

Sobald du Produkte aus China findest, die du dann über deine eigene Website weiterverkaufen und somit importieren möchtest, musst du dich mit Themen wie Qualität, Patentrechten, Einfuhrbestimmungen, Zollangelegenheiten und Umsatzsteuer auseinandersetzen. Zudem solltest du bei einem China-Import überlegen, wie du die Kommunikation mit dem chinesischen Hersteller am effizientesten gestaltest und wie sich Rücksendungen am ehesten zuverlässig bewerkstelligen lassen.

Informationen über den Hersteller einholen

Der allererste Schritt für den China-Import ist, dass du über den Hersteller eines interessanten Produkts möglichst umfassende Informationen einholst. Hier kannst du die Internetrecherche nutzen, die Unternehmenswebsite genau anschauen (und im Bedarfsfall übersetzen lassen) und auch versuchen, über die zuständigen Behörden in China etwas zu erfahren. Im Idealfall hast du private Kontakte nach China und kannst diese nutzen, um etwas zur Zuverlässigkeit des jeweiligen Unternehmens in Erfahrung zu bringen.

Verträge und Vereinbarungen

Klar formulierte Verträge sind beim Import aus China unerlässlich. Sie definieren Preise, Lieferzeiten, Qualitätsstandards und mehr. Schriftliche Vereinbarungen helfen, Missverständnisse zu vermeiden und schützen vor unerwarteten Problemen. Bevor du Bestellungen aufgibst, stelle sicher, dass alle Details im Vertrag festgehalten sind. Verhandlungen sollten offen sein, und beide Parteien müssen sich der Bedingungen bewusst sein. Ein rechtsverbindlicher Vertrag bietet rechtliche Sicherheit, falls Probleme auftreten sollten. Denke daran, kulturelle Unterschiede in der Verhandlungsführung zu berücksichtigen und einen Anwalt hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass der Vertrag rechtlich wirksam ist.

Die Produkt-Qualität

Bevor du ein China-Import tätigst, ist es unbedingt notwendig, dass du dich von der Qualität der Ware überzeugst. Dies funktioniert natürlich am besten, wenn du die Produkte vor Ort selbst in Augenschein nimmst. Dafür musst du allerdings nach China reisen und in der Lage sein, mit dem Hersteller zu sprechen. Falls du keine Sprachkenntnisse in Chinesisch besitzt und dein Geschäftspartner kein Englisch sprechen kann, ist ein Dolmetscher die beste Lösung. Er ist zudem in der Lage, dir Tipps in Sachen Verhalten und Umgang zu geben.

Falls du nicht die Mittel für eine solche Reise hast, kannst du natürlich auch per Mail oder Live-Chat Kontakt aufnehmen. Wenn du nicht vor Ort bist, lass dir auf jeden Fall ein paar Exemplare des Produkts als Probe schicken. So hast du trotzdem die Möglichkeit dich von der Qualität zu überzeugen und bekommst gleichzeitig Informationen zu den Lieferfristen aus China.

Einer der wichtigsten Aspekte ist der des Marken- bzw. Patentrechts. Solange du dich für ein in China entwickeltes Produkt interessierst, bist du relativ sicher. Anders verhält es sich, wenn das Produkt als Ganzes oder in Teilen im Verdacht steht, eine Fälschung zu sein. Hier ist Vorsicht geboten, denn die Verletzung von Markenrechten oder Patenten kann beim China-Import hohe Strafen nach sich ziehen.

Zertifizierungen und Normen

Die Einhaltung von Zertifizierungen und Normen ist entscheidend, um Qualitäts- und Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Abhängig von deinem Produkt können verschiedene Zertifikate wie CE, RoHS oder ISO erforderlich sein. Diese Zertifikate zeigen, dass deine Produkte den jeweiligen Vorschriften entsprechen. Stelle sicher, dass deine Lieferanten über die nötigen Zertifizierungen verfügen und sie bei den Produkten beifügen. Ignoriere diese Anforderungen nicht, da Nichteinhaltung zu rechtlichen Problemen oder Produktrückrufen führen kann. Verifiziere die Gültigkeit der Zertifikate und stelle sicher, dass sie für die Länder, in die du importierst, anerkannt sind

Kommunikation und Kultur

Die Kommunikation mit chinesischen Lieferanten erfordert Sensibilität für kulturelle Unterschiede. Sei respektvoll und geduldig, um Missverständnisse zu minimieren. Kommuniziere klar und präzise. Beachte, dass „Ja“ nicht immer Zustimmung bedeutet, sondern eher eine Bestätigung des Empfangs. Verwende klare Anweisungen und frage nach Verständnis. Achte auf Zeitunterschiede und Feiertage, die die Kommunikation beeinflussen können. Berücksichtige, dass Face-to-Face-Treffen oder Videokonferenzen die Beziehung stärken können. Eine gute Kommunikation erleichtert nicht nur den Importprozess, sondern kann langfristige Partnerschaften fördern.

China-Import nach Deutschland: Einfuhrbestimmungen und Zollangelegenheiten

Ein spannendes Themenfeld sind die Einfuhr- und Zollbestimmungen für Produkte, die aus Ländern außerhalb der Europäischen Union nach Deutschland eingeführt werden. Hier gibt es u. a. folgende gesetzliche Regelungen beziehungsweise Beschränkungen zu beachten:

  • Import von Bekleidung und Textil bedarf einer Einfuhrgenehmigung
  • Arznei- und Betäubungsmittel unterliegen strengen Vorschriften und Kontrollen
  • Chemikalien bedürfen besonderer Genehmigungen zur Einfuhr
  • Mitgeführte Barmittel im Gesamtwert von 10.000 Euro oder mehr müssen schriftlich angemeldet werden
  • Produkte aus Tieren (z.B. aus Leder, Tierfell) dürfen nicht aus bedrohten Tierarten hergestellt sein
  • Der Import von Medien wird streng überwacht (Stichwort Jugendgefährdung)
  • Die Einfuhr von Waffen unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben
  • Folterwerkzeuge unterliegen einem Handelsverbot

Damit du keine verbotenen Produkte aus China importierst, solltest du dich beim Zoll erkundigen, welche Waren eventuell einem generellen Verbot unterliegen oder mit Beschränkungen belegt sind. So bist du rechtlich gesehen immer auf der sicheren Seite.

Produkte aus China importieren: Umsatzsteuer und Zollgebühren werden fällig

Wenn du als Urlauber Waren aus China mitbringst, gilt eine Freigrenze von 150 Euro für zollfreie Einfuhren. Allerdings entfällt diese Regelung bei Postsendungen aus Nicht-EU-Ländern. Hier wird bereits ab dem ersten Cent Einfuhrumsatzsteuer fällig, und zwar 7 Prozent (z. B. für Bücher) oder 19 Prozent auf die meisten anderen Produkte.

Für Selbstständige: Die Kleinunternehmerregelung (§19 UStG), die dich bis zu einem Jahresumsatz von 22.000 Euro von der Umsatzsteuerpflicht befreit, gilt nicht bei Warenbezügen aus dem Ausland. In diesem Fall greift die sogenannte Erwerbsbesteuerung, bei der du Umsatzsteuer abführen musst – unabhängig von deinem Kleinunternehmerstatus.

Zollgebühren sind separat von der Umsatzsteuer zu betrachten. Diese fallen bei Importen auf bestimmte Produktkategorien an, wenn der Warenwert über 150 Euro liegt. Bestimmte Produkte wie Bücher, digitale Fotoapparate oder USB-Sticks bleiben zollfrei. Für andere Artikel wie DVDs oder CDs werden 3,5 Prozent Zollgebühren berechnet, während bei Textilien und Bekleidung 12 Prozent anfallen können. Es ist wichtig, dich vor dem Import genau zu informieren, um die Gesamtkosten besser kalkulieren zu können.

Rücksendungen von fehlerhaften Produkten aus China

Wenn du als Händler in Deutschland mit einem Hersteller kooperierst, gestalten sich Retouren relativ einfach. Beanstanden aber Kunden ein Produkt aus China, so kann sich die Rücksendung, der Ersatz oder gar die Erstattung des Kaufpreises als etwas schwieriger erweisen. Dies ist vor allem der Fall, wenn du die chinesischen Produkte mittels Dropshipping versendest, denn dann wird die Ware direkt vom chinesischen Hersteller zu deinem Kunden gesandt. Da die Rücksendung nach China aber schwierig und mit relativ hohen Kosten verbunden ist, werden sich unzufriedene Kunden vor allem an dich als Betreiber des Online-Shops wenden. Für diese Situation brauchst du eine möglichst gute organisatorische Absprachen mit deinem chinesischen Partner. Immerhin steht der Kunde zu dir in einer Beziehung. Handelt es sich jedoch um einen Herstellungsfehler, kannst du gegebenenfalls deinerseits Kosten gegen den Hersteller oder deinen Dropshipping-Partner geltend machen.

Produkte aus China importieren: ein Fazit

Immer mehr Betreiber von Online-Shops nutzen die Möglichkeiten des Dropshipping, um beispielsweise hohen Kosten für Lagerung und Versand zu umgehen. Wie bereits erwähnt, gibt es einige Fallstricke, mit denen du dich intensiv beschäftigen solltest. Wenn du Produkte aus China importieren möchtest, ist neben der Beachtung der in Deutschland (und auch in China) geltenden Rechtsvorschriften vor allem ein möglichst enger Kontakt zum chinesischen Hersteller eines Produktes von Bedeutung. Je besser du ihn kennst und als vertrauenswürdig einstufst, umso weniger Probleme wirst du vermutlich später mit ihm haben.

Die zoll- und steuertextlichen Vorschriften in Deutschland solltest du nicht unterschätzen. Wenn du als Online-Händler tätig bist, muss deine Buchhaltung jeder Prüfung standhalten, sonst hast du im schlimmsten Fall eine Klage wegen Steuerhinterziehung am Hals. Auch das Markenrecht musst du bei geschäftlichen Beziehungen zu chinesischen Herstellern immer im Hinterkopf behalten. Das ist notwendig, da es neben den zahllosen Herstellern mit sauberer Weste leider auch immer wieder schwarze Schafe gibt. Kommt es zu Klagen, bist meist du der Leidtragende, da das chinesische Unternehmen in einem anderen Land sitzt und oft rechtlich nicht oder nur schwer zu belangen ist.

Wenn du aber die hier gegebenen Tipps für den beherzigst, dann kannst du Produkte aus China importieren und überaus erfolgreich in deinem eigenen Online-Shop verkaufen.

Häufige Fragen (FAQ) zu Produkte aus China importieren

Welche Produkte kann ich aus China importieren?

Du kannst ganz unterschiedliche Produkte aus China importieren. Zum Beispiel Kleidung und Textilien, Medien wie DVDs, CDs und Bücher oder auch Rohstoffe wie Gold.

Was muss ich beim Import beachten?

Du solltest dich vor allem von der Qualität der Produkte überzeugen und somit auch in engem Kontakt mit dem Hersteller stehen. Recherchiere vorab, welche Produkte unter dem Marken- bzw. Patentrecht stehen.

Muss ich Umsatzsteuer und Zollgebühren zahlen?

Ja, wenn du mit einem Online-Shop Geld verdienst und diese Produkte dort anbieten möchtest. Die Einfuhrumsatzsteuer, mit denen dann die Produkte aus China belegt werden, kannst du dir vom Finanzamt mithilfe der Umsatzsteuervoranmeldung zurückholen. Die Zollgebühren sind etwas anderes, als die Umsatzsteuer. Diese Gebühren werden auf bestimmte Produkte ab einem gewissen Wert erhoben. Je nach Produkt, das du importierst, musst du dich also über die Zollgebühren informieren.

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Über den Autor

Autorenprofil: Lea Minge

Lea Minge

Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.

Hast du noch Fragen?

7 Antworten

  1. Guten Tag,
    in dem Artikel sind mindestens zwei rechtliche Fehler zu finden, ein davon ist gravierend.
    1. Sie schreiben: Bei der Einfuhr der Ware wird 19 Prozent Umsatzsteuer fällig. Als Selbstständiger kannst du dich mit der sogenannten Kleinunternehmerregelung nach §19 UStG (Umsatzsteuergesetz) von der Umsatzsteuer befreien lassen. Diese Aussage ist richtig, aber nicht im Falle der Einfuhr aus dem Ausland.
    Richtig ist: Bei Warenbezügen aus dem Ausland gilt die Erwerbsbesteuerung und daher findet die Kleinunternehmerregelung keine Anwendung.
    2. Sie schreiben: „wenn du die chinesischen Produkte mittels Dropshipping versendest, denn dann wird die Ware direkt vom chinesischen Hersteller zu deinem Kunden gesandt. Da die Rücksendung nach China aber schwierig und mit relativ hohen Kosten verbunden ist, werden sich unzufriedene Kunden vor allem an dich als Betreiber des Online-Shops wenden.“
    Richtig ist: Bei Dropshipping schließt der Kunden den Vertrag mit dir ab und nicht mit dem chinesischen Hersteller. Daher wird sich und kann der Kunden ausschließlich an dich wenden und niemals an den chinesischen Hersteller. Denn der chinesische Hersteller hat mit deinem Kunden keine vertragliche Beziehung.

  2. Guten Tag,
    möchte in china einen Imbissanhänger kaufen,suche jemand der mich unterstützt und
    Erfahrung hat.
    Mit Zoll ,Fracht , MWST usw.

  3. Sehr interessanter Artikel – und auch sehr informativ geschrieben. Leider ist eine Information absolut falsch: „Import von Bekleidung und Textil bedarf einer Einfuhrgenehmigung“ – Das ist so nicht einfach zu sagen. Aktuell gibt es nur ein Verbot für Nordkorea. Wenn du Waren aus China oder Türkei etc importierst musst du nichts beachten.

  4. Hallo
    Ich habe ihren Beitrag über Ware aus China importieren gelesen. Danke für die Informationen.
    Ich habe 2 Fragen die ich nicht ganz verstanden habe. Ich bin ein Kleinunternehmer und Plane eine Bestellung von einem Warenwert von 2000,-€
    1. Muss ich bei der Einfuhr MwSt bezahlen.
    2. Brauche ich vor der Bestellung zusätzlich zu meiner Steuernr. Und Ustnr. Noch was zu beantragen

  5. Ich hatte vor einigen Monaten ein kleines Dropshipping Unternehmen. Ich habe es aber auslaufen lassen. Wenn man Waren aus China 'drop-shipped' dann sind die Kunden eigentlich chronisch unzufrieden. Erstens gibt es lange Wartezeiten, zweitens mögen es die Kunden nicht so, dass von einem Drittanbieter bestellt wird. Falls ich so etwas nochmal mache, würde eich klassisch die Ware per Bahnfracht aus China importieren.

  6. Moin,
    nicht ausser zu lassen: Zeit! unterschiedliche Parameter, wie Zeitrahmen, Beschaffenheit und Wirtschaftlichkeit, die darüber entscheiden, welche Transportträger für ein bestimmtes Projekt in Frage kommt. Seefracht, Luftfracht, Bahntransport. CIS Logistics Hamburg ist mit seinem Kundennahen Logistikübersetzung für die moderne Transportbeschaffung ein Versuch wert! Gruß

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