Gründer FAQ: Deine einfache Entscheidungshilfe

Was sind die Vor- und Nachteile von Crowdfunding?

Crowdfunding ist eine beliebte Finanzierungsmöglichkeit für Gründer, die eine innovative Geschäftsidee haben, aber nicht genug Eigenkapital oder Zugang zu Bankkrediten. Beim Crowdfunding präsentierst du dein Projekt auf einer Online-Plattform und bittest potenzielle Unterstützer, dir Geld zu geben. Das meist im Austausch für eine Gegenleistung wie ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Beteiligung. Doch ist Crowdfunding die richtige Finanzierungsform für dich und deine Geschäftsidee? In unserem Gründer FAQ erfährst du, welche Vor- und Nachteile Crowdfunding für dich hat.

Unterschiedliche Arten von Crowdfunding

Crowdfunding ist nicht gleich Crowdfunding – je nach Ziel, Projektart und gewünschter Gegenleistung gibt es verschiedene Modelle.

1. Reward-Based Crowdfunding

Beim Reward-Based Crowdfunding (Belohnungsbasiert) unterstützen Backer ein Projekt finanziell und erhalten dafür eine Gegenleistung – oft in Form des fertigen Produkts, limitierter Editionen oder exklusiver Early-Bird-Angebote. Dieses Modell eignet sich besonders für kreative Projekte, innovative Produkte oder Start-ups, die ihre erste Produktionsrunde finanzieren wollen. Plattform-Beispiele: Kickstarter, Startnext.

Vorteil: Keine Abgabe von Unternehmensanteilen, volle kreative Kontrolle.

2. Donation-Based Crowdfunding

Hierbei handelt es sich um Spendenfinanzierung, bei der Unterstützer kein materielles Gegenstück erhalten. Donation-Based Crowdfunding wird vor allem für wohltätige Zwecke, soziale Projekte oder gemeinnützige Organisationen genutzt. Plattform-Beispiele: GoFundMe, Betterplace.

Vorteil: 100 % der Gelder stehen für den Projektzweck zur Verfügung, keine Produktionspflicht.

3. Equity-Based Crowdfunding

Beim Crowdinvesting beteiligen sich Unterstützer als Investoren an deinem Unternehmen und erhalten im Gegenzug Anteile oder Gewinnbeteiligungen. Dieses Modell ist für wachstumsorientierte Start-ups und Unternehmen interessant, die Kapital für Skalierung, Entwicklung oder Markteintritt benötigen. Plattform-Beispiele: Seedmatch, Companisto.

Vorteil: Höheres Finanzierungsvolumen möglich, langfristige Investor-Partnerschaften.

4. Lending-Based Crowdfunding

Bei diesem Modell verleihen Unterstützer dir Geld und erhalten es mit Zinsen zurück. Es ist eine Alternative zu Bankkrediten, oft mit flexibleren Konditionen. Lending-Based Crowdfunding eignet sich für Unternehmen, die planbare Rückzahlungen leisten können. Plattform-Beispiele: Auxmoney, Funding Circle.

Vorteil: Kapital ohne klassische Bankverhandlungen, oft schneller verfügbar.

Wähle dein Crowdfunding-Modell gezielt nach Projektziel, Zielgruppe und Gegenleistungsbereitschaft der Unterstützer aus. Eine klare Kommunikation der Vorteile für Backer erhöht die Erfolgschancen deiner Kampagne erheblich

Die Vorteile von Crowdfunding

Crowdfunding, auch bekannt als Crowdfinancing oder Schwarmfinanzierung, bietet dir zahlreiche Vorteile gegenüber klassischen Finanzierungsformen wie Bankkrediten oder Venture Capital. Im Folgenden findest du die wichtigsten Vorteile im Überblick:

  • Du behältst die Kontrolle über dein Unternehmen: Beim Crowdfunding, insbesondere beim reward-based Modell, musst du keine Unternehmensanteile an Investoren oder Banken abgeben und unterliegst keinen strengen Kreditauflagen. Du entscheidest selbst, wie du dein Projekt umsetzt und wie du deine Unterstützer (Backer) belohnst, z.B. durch exklusive Early-Bird-Angebote.
  • Du erreichst eine große Öffentlichkeit: Über Crowdfunding-Plattformen wie Startnext, Kickstarter oder Indiegogo kannst du dein Projekt einem breiten Publikum präsentieren und so deine Bekanntheit und Reichweite enorm steigern. Durch das direkte Feedback der Community validierst du deine Idee und kannst deine Crowdfunding Kampagne gezielt anpassen, bevor du das Produkt oder die Dienstleistung auf den Markt bringst.
  • Du sparst Zeit und Geld: Crowdfunding ist im Vergleich zu klassischen Bankkrediten eine schnelle und oft kostengünstige Möglichkeit, Kapital zu beschaffen. Für viele Plattformen genügt eine überzeugende Projektpräsentation und ein aussagekräftiger Pitch. Ein aufwendiger Businessplan oder komplexe Bonitätsprüfungen sind in der Regel nicht notwendig. Besonders bei reward-based und donation-based Crowdfunding stehen Kreativität und Storytelling im Vordergrund.
  • Du baust eine Community auf: Crowdfunding ermöglicht es dir, eine engagierte Community und loyale Backer um dein Projekt zu versammeln. Diese unterstützen dich nicht nur finanziell, sondern werden oft zu Markenbotschaftern, die dein Projekt aktiv weiterempfehlen. Durch gezieltes Community Building, Social Media- und E-Mail-Marketing kannst du die Bindung stärken und eine langfristige Fanbasis aufbauen.

Die Nachteile von Crowdfunding

Doch neben den vielen Chancen birgt Crowdfunding – je nach Modell wie Crowdinvesting, Crowdlending oder Peer-to-Peer-Lending – auch spezifische Nachteile und Risiken. Die wichtigsten findest du hier:

  • Keine Erfolgsgarantie und hohes Totalverlustrisiko: Du musst viel Arbeit, Kreativität und eine durchdachte Crowdfunding Strategie in die Gestaltung und Bewerbung deiner Kampagne investieren, um Aufmerksamkeit und Vertrauen zu gewinnen. Laut der ifo-Studie „Success and Failure in Equity Crowdfunding“ scheiterten etwa 18 % der equity-crowdfunding-finanzierten Start-ups – diese mussten Insolvenz anmelden, teilweise bereits während der laufenden Kampagne. Es gibt keine Garantie, dass du dein Finanzierungsziel erreichst oder das Projekt nach der Finanzierung erfolgreich wird.
  • Eigenverantwortung und rechtliche Risiken: Beim Crowdfunding bist du für die Umsetzung deines Projekts in allen Bereichen selbst verantwortlich. Du musst rechtliche, steuerliche und organisatorische Aspekte beachten, Transparenzanforderungen erfüllen und dich an deine Versprechen gegenüber den Unterstützern halten. Bei Nichterfüllung drohen Reputationsrisiko, rechtliche Konsequenzen oder sogar Betrugsverdacht, was deine Glaubwürdigkeit und das Image deines Unternehmens nachhaltig schädigen kann.
  • Starker Wettbewerb und Plattformabhängigkeit: Crowdfunding ist längst kein Geheimtipp mehr. Auf Plattformen wie Kickstarter, Indiegogo oder Startnext konkurrieren zahlreiche Projekte um die Gunst der Unterstützer. Um erfolgreich zu sein, musst du dich durch ein einzigartiges Konzept, emotionales Storytelling und gezielte Kommunikationsstrategie klar von der Masse abheben und echten Mehrwert bieten. Zudem bist du abhängig von den Bedingungen und Algorithmen der jeweiligen Plattform.
  • Öffentliche Preisgabe von Informationen und Ideenklau: Mit einer Crowdfunding-Kampagne wird dein Projekt öffentlich sichtbar – das steigert zwar die Reichweite, birgt aber auch Risiken wie Ideenklau, Nachahmer und öffentliche Kritik. Besonders innovative Geschäftsmodelle sollten rechtlich abgesichert werden. Zudem können negative Bewertungen oder kritische Kommentare deiner Reputation schaden.

Die 3 besten Crowdfunding-Plattformen im Vergleich: Startnext, Kickstarter & Leetchi

Wenn du eine Crowdfunding Kampagne starten möchtest, ist die Wahl der passenden Plattform entscheidend für den Erfolg. Im Folgenden stellen wir dir drei der erfolgreichsten Plattformen für den deutschen Markt vor, jeweils mit ihren Besonderheiten und Zielgruppen.

  • Startnext ist die größte deutsche reward-based Crowdfunding-Plattform für kreative, nachhaltige und soziale Projekte. Die Anmeldung ist kostenlos, erst bei erfolgreicher Finanzierung entstehen Gebühren. Unterstützer erhalten individuelle Dankeschöns, Early-Bird-Angebote oder exklusive Perks. Startnext bietet regelmäßig Förderprogramme, Wettbewerbe und Coachings an, um deine Erfolgschancen zu erhöhen.
  • Kickstarter ist die international erfolgreichste reward-based Crowdfunding-Plattform für Projekte aus Kunst, Design, Film, Musik, Games und Technologie. Hier erreichst du ein weltweites Publikum und kannst dein Projekt durch innovatives Storytelling und gezieltes Community-Engagement prominent präsentieren. Kickstarter erhebt eine 5 % Plattformgebühr plus Zahlungsgebühren. Viele der erfolgreichsten Crowdfunding Projekte stammen von dieser Plattform.
  • Leetchi ist eine beliebte donation-based Crowdfunding-Plattform für private Sammelaktionen wie Geburtstage, Hochzeiten, Reisen oder Notfälle. Die Nutzung ist kostenlos, wenn das gesammelte Geld als Gutschein eingelöst wird; bei Banküberweisung fällt eine Gebühr von ca. 4 % an. Leetchi legt Wert auf einfache Bedienung, Datenschutz und ermöglicht eine persönliche Gestaltung deiner Kampagne für gezieltes Community-Building.

Crowdfunding Vor- und Nachteile: Das Fazit

Crowdfunding ist eine innovative Finanzierungsmöglichkeit für Gründer, Startups, Freelancer und Privatpersonen, die keine ausreichenden Eigenmittel oder keinen Zugang zu klassischen Bankkrediten oder Venture Capital haben.

Wie du gesehen hast, bietet Crowdfunding viele Chancen, birgt aber auch spezifische Risiken wie Totalverlustrisiko, Reputationsrisiko oder rechtliche Herausforderungen. Überlege anhand von Checklisten, FAQ und einer fundierten Zielgruppenanalyse, ob Crowdfunding zu deinem Projekt passt und bereite dich mit einer klaren Strategie, überzeugendem Pitch und transparentem Budgetplan vor.

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Über den Autor

Autorenprofil: Selim Esmen

Selim Esmen

Affiliate Marketing, Dropshipping oder die neuesten Anlage-Trends – in den Texten von Selim erfahren unsere Leser, wie sie ein Nebeneinkommen aufbauen oder ihr Erspartes vermehren können. Dafür beschäftigt er sich täglich mit den aktuellen Geschehnissen aus der Wirtschaft. Seine Expertise umfasst dabei auch alles rund um Aktien und Kryptowährungen. Der gebürtige Bonner ist insbesondere engagiert, sein Wissen über das dezentrale Finanzwesen und die dahinterliegende Blockchain-Technologie auszubauen. Sein größter Anspruch: Selbst die schwierigsten Finanzthemen für unsere Leser leicht verständlich aufzubereiten.
Bei Gründer.de an Bord ist Selim seit Oktober 2022. In seiner Rolle als Kooperations- und Partnermanager steht er allen Interessenten als Ansprechpartner zu Verfügung, die eine Präsenz auf unserem Portal anstreben. Zuvor studierte er Media and Marketing Management (B.A.) an der Rheinischen Fachhochschule in Köln.

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