Traumberuf Autor: Was du mitbringen und wie du vorgehen solltest
Selbstständig machen als Autor: Mach dein Hobby zum Beruf
Lea Minge, Nicole Reich und Lisa Goldner
| 11.07.2025
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Viele Menschen möchten sich als Autor selbstständig machen, um sich im beruflichen Kontext kreativ auszuleben.
Inhaltsverzeichnis
- Deine persönlichen Voraussetzungen als Autor
- Romane, Sachbücher oder doch andere Werke?
- Rechtliche Bedingungen und bürokratische Hürden
- Was verdiene ich als Autor?
- Wie und wo kann ich mein Buch veröffentlichen?
- Häufige Fragen (FAQ) zu Selbstständig machen als Autor
Gesamtes Inhaltsverzeichnis anzeigen
Du träumst davon, als Autor eigene Geschichten oder Sachbücher zu veröffentlichen und möchtest deinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben verdienen? Der Weg in die Selbstständigkeit als Autor ist spannend, aber auch herausfordernd. Es reicht längst nicht aus, sich einfach an den PC zu setzen und drauf los zu tippen. Obwohl Literatur und qualitativ hochwertige Texte auch in Zukunft sehr gefragt sind, ist die Konkurrenz groß.
In Deutschland erscheinen jährlich über 70.000 neue Bücher und nur wenige schaffen es, allein vom Schreiben zu leben. Um dich abzuheben, sind neben Kreativität vor allem Durchhaltevermögen, Kritikfähigkeit und ein ausgeprägtes Sprachverständnis nötig. Eine klassische Ausbildung ist für Autoren keine Voraussetzung, doch langjährige Schreiberfahrung und die Bereitschaft, sich immer weiterzuentwickeln, sind unerlässlich.
Deine persönlichen Voraussetzungen als Autor
Im Idealfall hast du schon als Hobby eigene Texte, Kurzgeschichten oder Gedichte verfasst oder im beruflichen Kontext viel mit Sprache gearbeitet. Auch der Austausch in Online-Schreibforen, Schreibgruppen oder der Besuch von Kursen im kreativen Schreiben helfen, deinen Stil zu entwickeln. Ein individueller, unverwechselbarer Schreibstil ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal, mit dem du dich von der breiten Masse abhebst. Für Autoren sind Soft Skills wie Disziplin, Selbstorganisation und Kritikfähigkeit ebenso wichtig wie Kreativität.
Romane, Sachbücher oder doch andere Werke?
Egal, ob du Romane, Sachbücher, Fachtexte, Gedichte oder journalistische Beiträge verfassen möchtest: Leidenschaft für dein Thema und Ausdauer sind entscheidend. Als selbstständiger Autor verbringst du oft mehr Zeit mit Recherchen, Überarbeitungen und Vermarktung als mit dem eigentlichen Schreiben. Überlege dir, über welches Genre oder Themenfeld du dauerhaft schreiben möchtest – von Fantasy und Krimi über Ratgeber bis zu Kinderbüchern ist alles möglich. Um langfristig erfolgreich zu sein, brauchst du Disziplin, Selbstorganisation und Kritikfähigkeit.
Tipp: Lege dir eine Schreibroutine und feste Schreibzeit an (z. B. jeden Morgen 2 Stunden), um kontinuierlich voranzukommen. Regelmäßige Arbeit und Ausdauer bringen dich ans Ziel!
Rechtliche Bedingungen und bürokratische Hürden
Bevor du dein Vorhaben, dich als Autor selbstständig zu machen, in die Tat umsetzt, solltest du einen Businessplan erstellen und deine gewünschte Tätigkeit (z. B. als Autor, Ghostwriter, Lektor oder Selfpublisher) klar definieren.
Wichtig vorab:
Ob du freiberuflich oder gewerblich tätig wirst, hängt maßgeblich davon ab, wie du deine Werke veröffentlichst und vermarktest:
- Wenn du ausschließlich eigene, kreative Texte verfasst (z. B. für Verlage oder Auftraggeber) und dabei keinen eigenen Vertrieb betreibst, giltst du laut § 18 Abs. 1 Einkommensteuergesetz (EStG) als Freiberufler.
- Wenn du aber deine Werke selbst vermarktest – etwa über Selfpublishing-Plattformen, einen eigenen Online-Shop oder durch aktive Vertriebs- und Werbemaßnahmen – kann das als gewerbliche Tätigkeit eingestuft werden. In diesem Fall musst du dein Gewerbe beim zuständigen Gewerbeamt anmelden und erhältst einen Gewerbeschein.
Zusätzlich solltest du dich unbedingt mit Themen wie Urheberrecht, Copyright und Persönlichkeitsrechten vertraut machen. Gerade bei Fanfiction gilt: Eine Veröffentlichung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt.
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Freiberufler, Gewerbetreibender oder Selfpublisher?
Im deutschen Steuerrecht wird unterschieden zwischen freiberuflicher und gewerblicher Tätigkeit:
- Freiberuflich: Du schreibst eigene, schöpferische Texte (z. B. Belletristik, Fachtexte, Lektorate, Ghostwriting) und veröffentlichst sie über einen Verlag oder im Auftrag – ohne selbst als Verleger oder Verkäufer aufzutreten.
- Gewerblich: Du betreibst aktiven Vertrieb (z. B. Buchverkauf über deinen Webshop, Buchmesse-Stand oder durch eigene ISBN und Marketingaktivitäten), dann wird deine Tätigkeit in der Regel als gewerblich eingeordnet.
Auch viele Selfpublisher:innen, die über Plattformen wie Amazon KDP oder Bookrix veröffentlichen, gelten unter bestimmten Bedingungen als gewerblich – etwa bei regelmäßiger Werbung, eigener Coverproduktion oder eigener ISBN.
Tipp: Du kannst freiberuflich und gewerblich gleichzeitig tätig sein, z. B. als Autor mit Verlagsvertrag UND Selfpublisher mit eigenem Vertrieb. In diesem Fall musst du beide Tätigkeiten getrennt erfassen (z. B. Buchhaltung, Steuern).
Steuerfrei mit Kleinunternehmerregelung
Laut § 19 Abs. 1 UStG musst du keine Umsatzsteuer erheben oder ans Finanzamt abführen, wenn:
- dein Umsatz im Vorjahr nicht über 25.000 € lag, und
- du im laufenden Jahr voraussichtlich unter 100.000 € bleibst.
Umsatz = alle Einnahmen vor Abzug von Ausgaben, aber ohne Umsatzsteuer (netto)
Beispiel:
Du verkaufst 2025 als Selfpublisher E-Books und verdienst 22.000 € netto im Jahr. Damit bleibst du unter der Grenze von 25.000 € im Vorjahr, wodurch die Kleinunternehmerregelung greift. Das bedeutet: Du zahlst keine Umsatzsteuer und gibst nur eine einfache Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) ab.
Künstlersozialkasse, Sozialversicherung & finanzielle Risiken
Als selbstständiger Autorbist du verpflichtet, dich selbst um Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung zu kümmern. Besonders die Künstlersozialkasse (KSK) bietet Vorteile: Sie übernimmt die Hälfte der Beiträge für Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung, sodass du ähnlich wie Angestellte abgesichert bist. Gewerbetreibende können zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung wählen und sollten zusätzlich eine Rentenversicherung abschließen.
Tipp: Lege dir zu Beginn finanzielle Rücklagen an, da das Einkommen in der Anfangszeit oft schwankt und finanzielle Risiken bestehen.
Was verdiene ich als Autor?
Nur wenige Autoren in Deutschland können allein vom Schreiben leben – laut Studien sind es etwa fünf bis sechs Prozent. In der Regel liegt das Autorenhonorar bei Veröffentlichungen im Verlag zwischen fünf und zehn Prozent des Nettopreises pro Buch. Bei einem Taschenbuch ergibt das oft nur 0,50 bis 0,80 € pro verkauftem Exemplar. Viele Schriftsteller arbeiten daher nebenberuflich oder kombinieren verschiedene Tätigkeiten wie Ghostwriting, Lektorate oder journalistische Aufträge.
Wer im Selfpublishing veröffentlicht, kann zwar bis zu 70 % vom Verkaufspreis behalten, trägt dafür aber auch alle Kosten und muss das Marketing selbst übernehmen. Um finanzielle Engpässe zu vermeiden, lohnt es sich, frühzeitig Rücklagen zu bilden und zusätzliche Einnahmequellen einzuplanen. Staatliche Unterstützung wie der Existenzgründerzuschuss kann den Start erleichtern. Insgesamt sind die Verdienstmöglichkeiten begrenzt – Erfolg entsteht meist durch Vielseitigkeit und kluge Selbstvermarktung.
Wie und wo kann ich mein Buch veröffentlichen?
Es gibt heute zahlreiche Wege, ein Buch zu veröffentlichen (mehr dazu). Der klassische Weg führt über einen Verlag: Hier übernehmen Profis das Lektorat, Korrektorat und Marketing – meist ohne Zusatzkosten für Autoren. Allerdings nehmen Verlage nur wenige Manuskripte an, und die Beteiligung am Verkauf liegt häufig bei nur 5–10 % des Nettoverkaufspreises.
Achtung: Ein seriöser Verlag verlangt kein Geld von dir! Informiere dich über unseriöse Anbieter, die hohe Gebühren oder Druckkostenzuschüsse verlangen.
Book-On-Demand, Selfpublishing & Plattformen im Vergleich
Book-On-Demand-Dienste (z. B. BoD oder Libri) sowie Selfpublishing-Plattformen wie Amazon KDP ermöglichen es dir, dein Buch selbst zu veröffentlichen – digital oder als Print-on-Demand. Bücher werden erst gedruckt, wenn sie bestellt werden, wodurch Lagerkosten entfallen. Als Selfpublisher erhältst du eine höhere Gewinnmarge pro verkauftem Buch, bist aber selbst für Korrektorat, Lektorat und Marketing verantwortlich.
Tipp: Vergleiche die Anbieter hinsichtlich Kosten, Service und Reichweite.
Selfpublishing-Plattformen wie Amazon KDP oder Epubli bieten dir die Möglichkeit, Bücher unabhängig und mit hoher Marge zu veröffentlichen. Du bist allerdings für alle Schritte selbst verantwortlich – vom Lektorat über das Coverdesign bis zur Vermarktung. Die Wahl der Veröffentlichungsart hat großen Einfluss auf deinen Umsatz. In Deutschland gilt nach § 12 Abs. 2 UStG auf gedruckte Bücher und E‑Books derselbe ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 %.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Von der Idee zum veröffentlichten Buch
Bevor du deinen bisherigen Job aufgibst, empfehlen wir dir eine strategische und strukturierte Vorgehensweise. Hier findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die dich von der ersten Idee bis zur Veröffentlichung deines Buchs begleitet:
- erste inhaltliche Ideen für dein Buch formulieren
- Reihenfolge der Handlung festlegen
- Figuren ausgestalten (Merkmale, Charaktereigenschaften, Hintergrundgeschichten)
- erste Rohfassung schreiben
- Manuskript überarbeiten
- Testleser befragen (ggf. erneut Manuskript überarbeiten)
Erst dann geht es um die geschäftlichen Formalitäten:
- Vertriebsweg für das fertige Buch bestimmen (ggf. Marketingkonzept erstellen)
- Anmeldung deiner Tätigkeit beim Finanzamt
- Businessplan erstellen und Existenzgründerzuschuss beantragen
- Lektorat des Buchs
- Korrektorat des Buchs (ggf. Widmung, Danksagung und Klappentext verfassen)
- Vertrieb beginnen über (Selbst-)Verlag/Book-On-Demand-Dienste/Selfpublishing-Anbieter/andere Onlineplattformen
Nach der Veröffentlichung ist der Weg noch nicht zu Ende: Pflege den Kontakt zu deiner Leserschaft – etwa durch Lesereisen, Newsletter, Social Media oder Buchblogger. Sammle Feedback, baue deine Community auf und arbeite kontinuierlich an neuen Projekten.
Tipp: Auch Absagen gehören zum Autoren-Alltag – bleib motiviert und nutze Rückschläge für deine Weiterentwicklung.
Häufige Fragen (FAQ) zu Selbstständig machen als Autor
Du solltest eine langjährige Erfahrung im aktiven Schreiben haben. Als Autor musst du zwar keine Ausbildung oder ähnliches absolvieren, dennoch ist ein hervorragendes Sprachverständnis absolut notwendig.
Grundsätzlich zählen Autoren erst einmal zu den Freiberuflern. Anders sieht es aus, wenn ein Buch im Eigenverlag herausgegeben oder im Online-Vertrieb gehandelt wird. Dann gilt auch ein Schriftsteller als Gewerbetreibender und muss dementsprechend ein Gewerbe anmelden.
Zum einen kannst du den klassischen Weg über einen Verlag gehen. Zum anderen kannst du auch Book-on-Demand-Dienste nutzen oder dein Buch über Selfpublishing-Plattformen veröffentlichen.
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Über den Autor
Lea Minge
Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.
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