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Interview mit einem der jüngsten Gründer Deutschlands

Gründer-Geheimnis emsbo: Junger Gründer will hoch hinaus

Viele Menschen träumen vom eigenen Unternehmen. Der Gründer von emsbo hat sich diesen Traum bereits mit 14 Jahren erfüllen können. Warum er sich für die Branche entschieden hat und was er alles schon erreicht hat, erfährst du im neuen Gründer-Geheimnis.

Im Alter von 10 bis 15 Jahren haben Kinder und Jugendliche meist einen ähnlichen Tagesablauf sowie ähnliche Hobbys. Nach der Schule gehen einige zu einem Sportverein, andere lernen ein Musikinstrument und wieder andere verbringen ihre Zeit vor dem PC oder einer Konsole. Anders ist da Samuel Kutger. Er hat mit elf Jahren die ersten unternehmerischen Schritte gewagt und mit 14 Jahren das erste Mal gegründet. Sein Unternehmen emsbo geht mit der Zeit und ist bereits sehr erfolgreich. Er möchte damit auch etwas zurückgeben. Wie Samuel seinen Weg zum eigenen Unternehmen bestritt und was es so besonders macht, erfährst um im nachfolgenden Interview.

Idee und Gründung

Wie genau entstand die Geschäftsidee für emsbo?

Die Idee für emsbo entstand relativ zufällig. Ich wollte in einen Markt gehen, welcher nicht allzu überfüllt ist und in dem es noch Chancen hat Erfolg zu verzeichnen gibt. Zu dem Zeitpunkt, 2022, gab es wenige Mitbewerber und die Photovoltaikbranche war zu diesem Zeitpunkt nicht im Trend. Ich wollte ebenfalls in einem Bereich starten, in welchem ich der Gesellschaft etwas zurückgeben kann. So pflanzen wir etwa pro Kunde einen Baum und tragen in Hessen maßgeblich zur Energiewende bei.

Warum hast du dich bereits in so jungen Jahren entschieden, zu gründen?

Mich hat das Unternehmertum schon immer interessiert bzw. bin ich der Meinung, dass ich schon immer andere Interessen hatte als andere Kinder in meinem Alter. Mit elf habe ich mir zum Geburtstag eine Popcornmaschine gewünscht und konnte beim Verkauf von Popcorn an Familienfeiern etwas Geld verdienen. Später kam eine Zuckerwattemaschine dazu, so habe ich erstmals gelernt, wie man ein Unternehmen expandiert. Was anfangs spielerisch war, kam später in Form von Interesse an Anlagefonds. Warren Buffet inspiriert mich schon seit Jahren. Ich spürte das starke Interesse und den Willen für das Unternehmertum, und wollte das Ganze selbst machen. Ein Unternehmen ist für mich wie mein Baby, welches ich aufwachsen sehen und bei dem ich maßgeblich auf die Entwicklung Einfluss nehmen kann.

Warum hast du dich für den Namen “emsbo” entschieden?

„emsbo“ ist ein Fantasiename, ich wollte auf jeden Fall ein e für Energie im Namen halten. Das e in emsbo steht somit für energy und das m für mobilty. Wichtig war es für mich von Anfang an, einen einzigartigen Namen zu haben, da man so deutlich besser auf den Suchmaschinen ranked und keine Werbeausgaben für Brand-Kampagnen hat, um einfach gefunden zu werden.

Wie und wann hast du erkannt, dass du deine Idee in einem eigenen Unternehmen umsetzen willst?

Ich wollte etwas Großes schaffen und das lässt sich nun mal gut im Unternehmertum machen. Es freut mich zu sehen, dass emsbo stetig, wenn auch anfangs langsam, wächst.

Wie ging es dann weiter? Was waren die nächsten Schritte für emsbo?

Danach ging es zum Familiengericht, ich habe meine Klage dort eingereicht. Ein Jahr später wurde diese mir genehmigt. Auch meine Eltern waren dafür und konnten mich hierbei unterstützen, indem Sie eingewilligt haben. Wobei es bei meiner Mutter noch einen Moment gedauert hat, bis ich sie überzeugen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war ich 14 Jahre alt. Anschließend folgte zuerst die Gründung der Kutger Holding UG und danach die der emsbo GmbH.

Beim Gründen läuft nicht immer alles glatt: Was würdest du das nächste Mal nicht nochmal so machen?

Da ich lange Zeit mit extremer Ungeduld zu kämpfen hatte, wollte ich vieles zu schnell. Bei einigen Entscheidungen hätte ich mir lieber einen Moment mehr Zeit nehmen sollen, um alles zu überdenken und mir genauere Gedanken zu machen. Mein Tipp für jeden der gründen möchte: Nehmt euch genug Zeit und bringt Geduld mit. In einem Unternehmen passiert nicht alles von heute auf morgen. Was ebenfalls
wichtig ist, dass man seinen aktuellen Standpunkt nicht überschätzt. So kann man sich viele Fehler und Kapital ersparen. Oftmals ist es besser, einige Dinge etwas langsamer anzugehen.

Branche

Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum hast du dich für diesen Bereich entschieden?

Ich persönlich fand das Thema Elektromobilität und die Energiewirtschaft in Bezug auf den Klimawandel sehr interessant. Ich wollte unbedingt in diesem Bereich meinen großen Teil dazu beitragen. Diese Branche ist die Zukunft und wenn man täglich nachliest, wie omnipräsent das Thema Klimawandel und E-Mobilität ist und man wirklich etwas Gutes damit bezwecken kann, dann weiß ich, dass ich einiges
richtig mache. Die Branche birgt sehr viel Potenzial, vor allem, da Deutschland auf reine Grüne Energie hinarbeitet. Somit ist der Markt groß und bringt viel Kapital mit sich.

Besonders in den letzten 8 Monaten konnte ich beobachten, wie immer mehr Unternehmen auf den Markt kommen. Da viele Unternehmer dieses Kapital mitnehmen wollen, versuchen sie Teil des Marktes zu werden. Ein Großteil dieser frischen Unternehmen ist bei größeren Gewerbekunden überfordert, besonders wenn es in die Richtung von Trafos geht und Schaltschränke, welche einen ganzen Raum befüllen. Da wir einen Technischen Leiter haben, welcher seit über 10 Jahren in der Photovoltaikbranche tätig ist, können wir so einige Kunden bedienen, wo andere Unternehmen bereits überfordert sind.

Welche Meilensteine hast du mit emsbo schon erreicht?

Wir betreuen um die 650 Privat- und Unternehmenskunden und erzielen derweil jeden Monat sechsstellige Umsätze. Das ist schon Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass die Firma gerade mal ein Jahr existiert und die Werbung ganz am Anfang recht simpel und fast schon ungewöhnlich für solch ein Unternehmen war: Mein kleiner Bruder und ich sind durch die Straßen gelaufen und haben Flyer verteilt. Ich hatte, im Gegensatz zu anderen großen Mitbewerbern, keine Investoren und somit wenig Kapital für Werbeausgaben. Trotzdem arbeiten wir momentan auf einen konstanten siebenstelligen Monatsumsatz hin.

Was macht embso so besonders? Wie grenzt du dich von der Konkurrenz ab?

emsbo ist flexibel, wir gehen auf jeden Kundenwunsch ein. Einige Photovoltaikunternehmen machen beispielsweise den Abschluss, bevor sie das Projekt überhaupt vor Ort gesehen haben. Wir sind der festen Überzeugung, dass ein Vor-Ort-Termin für einen Abschluss höchst relevant ist, nur so kann man auf die individuellen Wünsche des Kunden und die Gegebenheiten eingehen. Wir versuchen für jeden Kunden die passende Lösung zu finden, auch wenn sie uns selbst oft vor Herausforderungen stellt, können wir diese durch kompetente Fachpartner in den meisten Fällen lösen. Ebenfalls sind wir ein technikorientiertes und kein vertriebsorientiertes Unternehmen. So erstellen wir jedes Angebot nach dem echten Kundenbedarf und nicht nach unserem Gewinn. Ebenfalls sind wir eines der wenigen Unternehmen, welches eine Wallbox 100 Prozent in Deutschland herstellt. Dies war für mich ein wichtiger Aspekt, da bekannterweise immer mehr Unternehmen ins Ausland abwandern.

Alltag

Welche Marketing-Kanäle hast du für emsbo bisher genutzt?

Für mich persönlich aber auch für emsbo benutze ich Facebook, Instagram, TikTok und LinkedIn. Besonders über TikTok will ich die junge Generation für das Unternehmertum aber auch für die Klimathematik ansprechen. Meine Kunden finde ich momentan hauptsächlich über Meta, Google und Taboola Ads. Allerdings betreiben wir auch Radiowerbung, und in dieser Branche ist die Weiterempfehlung ein großer Umsatztreiber.

Hast du einen spannenden Tipp für angehende Gründer?

Sei du selbst, verkaufe dich nicht und hole dir immer einen Expertenrat ein, aber bilde dir trotzdem deine eigene Meinung. Der wichtigste Punkt ist im Generellen: Lass dich nicht von anderen heruntermachen, wenn du weißt, auf was du hinarbeitest.

Du bist wahrscheinlich meistens einer der Jüngsten im Raum: Macht das einen Unterschied?

Obwohl man mir das bisher persönlich nie gesagt hat, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass potenzielle Kunden u. a. absagen, da ich noch zu jung bin, ich somit nicht der Norm entspreche und daher eine gewisse Seriosität für eine Zusammenarbeit nicht gegeben ist. Deshalb ziehe ich mich bei Gesprächen zurück und schicke Vertriebler zu Privat-Kundengesprächen. Bei den Gewerbekunden habe ich eher das Gefühl gehabt, ernst genommen zu werden, da man sich dort auf einer unternehmerischen Ebene begegnet. Allerdings sind immer erschrockene Gesichter und verblüffende Blicke da.

Wie bringst du den beruflichen Alltag und deinen schulischen Alltag unter einen Hut?

Meinen beruflichen Alltag und meinen schulischen Alltag unter einen Hut zu bringen, ist deutlich schwieriger als in der Anfangszeit. Wenn ich beispielsweise mit Geschäftspartnern einen Termin machen will, bin ich aufgrund meiner Schulbesuche zeitlich kaum flexibel. So beginnt mein Arbeitsalltag um meistens 13:00 Uhr und hört frühestens um 21:00 Uhr auf, am Wochenende meistens den ganzen Tag. Ich kann mir aber in letzter Zeit durch personelle Unterstützung immer mehr Abhilfe schaffen.

Nutzt du KI-Tools, um dir den Arbeitsalltag bei emsbo zu erleichtern?

Ich nutze teilweise das klassische ChatGPT, um mir schnelle Antworten auf einige Fragen zu liefern. Beispielsweise, wenn ich einen neuen LinkedIn Post machen möchte und mir Themen fehlen, oder wenn ich in manchen unternehmerischen Entscheidungen eine objektive Meinung benötige. Allerdings auch, wenn es bei der Website kleine Fehler gibt und ich die Entwickler nicht schnell genug erreichen kann, kann mir ChatGPT oft eine Lösung liefern. Leider sind mir bei vielen anderen KI-Tools die Ergebnisse zu ernüchternd, wie zum Beispiel Leonardo.ai, bei welchem ich ausprobieren wollte was für Creatives er mir
ausspucken kann. Privat nutze ich ab und zu KI, um die ganze Thematik auszutesten und mich selbst auf dem Laufenden zu halten. Ich denke allerdings, dass es in der nächsten Zeit auch deutlich mehr Tools geben wird, welche mir den Arbeitsalltag wirklich erleichtern können.

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Über den Autor

Autorenprofil: Lea Minge

Lea Minge

Lea ist bei Gründer.de für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtet von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” ist sie eine wahre Expertin und verfolgt für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hat sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte bleiben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte. Nach Abschluss ihres Bachelors macht sie seit Oktober 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de.

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